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0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

Titel: 0421 - Ein Gangster will New York beherrschen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gebäudes. Einen Augenblick sah ich mich um, dann begann ich, die Feuerleiter emporzuklettern.
    Ohne Schwierigkeiten erreichte ich so den Balkon meiner Wohnung und schwang mich über die Brüstung. Das Badezimmerfenster war nur angelehnt. Ich stieß es auf und kletterte hinein.
    Drinnen angelangt, holte ich die Automatic aus dem Halfter und entsicherte sie. Dann stieß ich die Tür auf.
    »Hallo, Bruder Davis«, sagte ich zu der langen, schwarzen Gestalt, die sich eben über meinen Schreibtisch beugte. »Das war der Fehler, auf den ich gewartet habe. Nehmen Sie die Hände hoch. Sie sind verhaftet!«
    ***
    Er drehte sich langsam um.
    »Sie - Cotton! Das ist wirklich eine Überraschung. Ich muss mich in der Tür geirrt haben.«
    »Pflegen Sie Ihre eigene Tür auch mit einem Dietrich zu öffnen?«
    »Dietrich? Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    Ich wies auf den kleinen, daumenbreiten Metallstreifen, den er noch in der Hand hielt.
    »Das Ding da, Davis! Oder heißen Sie etwa nicht Davis?«
    Er sah geistesabwesend vor sich hin.
    »Ich stehe in einem fürchterlichen Verdacht«, murmelte er. »Man tut mir bitter Unrecht. Ich weiß, dass es mir gelingt, meine Unschuld zu beweisen. Aber was müssen meine Anhänger von mir denken. Sie werden zweifeln -zweifeln an unserer gerechten Sache. Nie wiedergutzumachender Schaden wird in ihren verwirrten Seelen angerichtet werden. Bedenken Sie das, Bruder Cotton, ehe Sie Ihre Entscheidung treffen.«
    »Schluss mit dem Gefasel«, sagte ich scharf. »Ihre Anhänger sitzen hinter Gittern, Accatone!«
    Er zuckte zusammen.
    »Nein, nicht diesen Namen!«
    »Sie sind der Mann, der versucht hat, als Accatone der größte Verbrecher New Yorks zu werden.«
    »Nein«, stammelte er, »nicht ich. Charles Adams war es. Ich habe nichts damit zu tun.«
    »Passen Sie gut auf«, sagte ich, »ich werde Ihnen ein paar Dinge erzählen, von denen Sie vermutlich annehmen, dass kein Mensch sie kennt. Aber das ist ein Irrtum. Sie haben einen kapitalen Fehler gemacht. Welchen, werde ich Ihnen gleich erklären. Zunächst Folgendes: Sie sind Accatone, nicht der arme Charles Adams. Sie saßen mir gestern in der Garage gegenüber und entwickelten Ihre verrückten Pläne. Sie waren zu eitel, Accatone. Sie haben sich vor mir damit gebrüstet, was für ein Teufelskerl Sie sind, und das bricht Ihnen das Genick. Ihr Fehler lag nicht etwa darin, dass Sie Ihre Stimme nicht gut genug verstellt haben. Danach hätte ich Sie nicht erkannt. Im Theaterspielen sind Sie gut. Ich hätte nie geglaubt, dass ein Mensch sich so verstellen kann. Auch jetzt spielen Sie eine Rolle. Geben Sie’s auf, Mann, das Spiel ist aus. Weder den Mann noch die Stimme von gestern erkannte ich. Ihr Fehler lag woanders. Er lag darin, dass Sie mir wahrheitsgetreu Ihre Pläne und Absichten erzählt haben. Ich betone: wahrheitsgetreu. Sie haben nichts hinzugefügt und nichts vergessen. Sie glaubten natürlich, ich werde es nicht überleben. Sie haben mich falsch eingeschätzt. Aber selbst für den Fall, dass etwas schiefgeht, hatten Sie sich abgesichert. Ich kannte zwar Ihre Pläne, nicht aber den Mann an der Spitze.«
    »Sie sind überarbeitet, Cotton«, sagte er tonlos. »Sie faseln ungereimtes Zeug. Was ist bewiesen? Nichts! Dass ich hier stehe, hat nichts zu sagen. Ich habe mich in der Tür geirrt. Äußerstenfalls können Sie mich wegen Hausfriedensbruchs rankriegen, zu mehr reicht Ihr Material nicht aus.«
    Seine Stimme klang schon ganz anders, hatte sehr viel mehr Ähnlichkeit mit der, die ich gestern gehört hatte.
    »Sie irren, Accatone«, sagte ich kalt. »Sie sind ein mehrfacher Mörder, und Sie haben sich selbst verraten.« Ich wies auf die Tasche. »Diese Tasche da war der Köder. Ich habe dafür gesorgt, dass Sie Zeuge wurden, als ich die Tasche hierher brachte, und ich habe die Wohnung nur deshalb verlassen, um zu sehen, ob Sie sie holen würden.«
    »Was geht mich die Tasche an?«
    »Eine ganze Menge. Sie enthält Ihre Pläne. Ich will Ihnen auch sagen, wie sie in meine Hände gelangte. Als Sie darangingen, Ihre großen Pläne zu verwirklichen, war Ihnen natürlich klar, dass das FBI sich nie und nimmer damit abfinden würde, dass hier ein Supersyndikat geschaffen wurde. Für diesen Fall hatten Sie vorgesorgt. Offiziell, für die meisten Ihrer Leute, sollte Charles Adams der Boss sein. Wenn Sie dann das Syndikat aufgebaut hatten, sollte er sterben. Das FBI würde meinen, der Boss sei tot, die Fahndung würde zur Ruhe kommen, Sie könnten

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