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0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

Titel: 0421 - Ein Gangster will New York beherrschen Kostenlos Bücher Online Lesen
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haben. Dabei ist es das und nichts anderes, was dieses Land groß gemacht hat… Die Gerechten der letzten hundert Tage, eine Bewegung, die sich bemüht, alte Traditionen wieder zum Leben zu erwecken…«
    »Bruder Davis, ich habe eine anstrengende Nacht hinter mir. Ich habe noch einiges zu tun. Ich bin nicht gewillt, mir Ihre Bekehrungsversuche anzuhören.«
    »Jammerschade«, murmelte er. »Ein Mann wie Sie wäre glänzend dazu geeignet, in unserer jungen Bewegung eine Führerrolle einzunehmen.«
    »Bruder Davis!«
    »Schon gut. Trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf, Sie eines Tages doch noch erleuchten zu können. Wie gesagt, wenn jemals Sie sich für unsere Ideen interessieren sollten - ich stehe zu Ihrer Verfügung.«
    Der Lift stoppte. Wir stiegen aus. Dabei geschah mir das Missgeschick, dass mir die Tasche aus den Händen glitt. Der Deckel ging auf, und das Aktenstück rutschte heraus. Einzelne Blätter wurden über den Boden verstreut.
    »Verdammt…«, fluchte ich.
    »Kein Grund zur Aufregung, ich helfe Ihnen«, sagte Bruder Davis eilig. Er kniete nieder und half mir die Blätter einzusammeln. Ich stopfte sie hastig in die Tasche zurück.
    »Wollen Sie das alles noch durcharbeiten?«, fragte er.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »No, das meiste ist schon erledigt. Aber ich bin nun mal gründlich und lasse nicht gern unerledigte Sachen auf meinem Schreibtisch zurück. Schon deshalb werde ich vermutlich niemals Zeit für Ihre Bewegung haben.« Ich erhob mich.
    »Vielen Dank, Mister Davis!«
    »Keine Ursache. Hilfsbereitschaft ist für einen Gerechten der letzten hundert Tage eine Selbstverständlichkeit.«
    Er nickte mir freundlich zu und verschwand in seiner Wohnung.
    Ich trat bei mir ein. Einen Moment sah ich mich um und überlegte. Dann legte ich die Tasche auf meinen Schreibtisch. Das Aktenstück nahm ich heraus und legte es aufgeschlagen daneben. Dann sah ich auf die Uhr. Neville musste gleich da sein.
    Ich zog mir das Telefon heran und wählte die Nummer von Laurie de Mille. Sie meldete sich sofort.
    »Hallo, Laurie, hier Jerry, der Schrecken der Unterwelt. Wie haben Sie alles überstanden?«
    »Besser, als ich dachte«, gestand sie. »Wie weit sind Sie mit dem Fall?«
    »Fertig«, sagte ich, »der Fall ist gelöst. Ich nehme nur noch die letzten Aufräumarbeiten vor. Hören Sie, Laurie - der Grund meines Anrufes…«
    Und dann fing ich an drauflos zu quasseln.
    Draußen läutete es Sturm. Das war Neville.
    »Dann ist ja alles in Ordnung«, rief ich. »Ich bin um acht bei Ihnen. Kleiner Frack mit Ordensbändern.«
    Ich warf den Hörer auf die Gabel und lief zur Tür. Draußen stand Neville. Sein Gesicht war rot angelaufen. Offenbar war er die Treppen zu Fuß heraufgelaufen.
    »Verdammt, Jerry«, schrie er mit Stentorstimme, »hast du vergessen, dass ein FBI-Agent Privatgespräche am Telefon über alles führen darf, nur nicht über fünf Minuten…«
    »Schon gut, Neville, schrei nicht so!«
    »Ich nicht schreien? Ich alter Mann muss mich auf die Socken machen, weil der junge Herr zu telefonieren beliebt, vermutlich mit einer deiner Freundinnen. Der Chef war mächtig ungehalten.«
    »Was gibt’s?«
    »Phil erwartet dich in Cedrick’s Village. Du sollst sofort hinausfahren. Aber Tempo!«
    »Okay«, brummte ich, »ich komme ja schon. Ich hole nur mein Feuerzeug!«
    Ich ging in die Wohnung, steckte die Automatic in Schulterhalfter, warf das Jackett über und folgte Neville.
    Unten vor dem Haus sah er mich erwartungsvoll an.
    »Jetzt erzähl, Jerry! Was hast du vor? Wird es eine Schießerei geben?«
    »Tut mir leid, ich muss dich enttäuschen. Du fährst ins Hauptquartier zurück.«
    »Schade«, sagte er enttäuscht.
    »Jedenfalls hast du deine Sache großartig gemacht. Dein Gepolter klang ungeheuer echt!«
    »Faule Sprüche«, murmelte er, »ihr denkt nur, ich bin zu alt, um mitzumischen. Dabei war ich einer der Gefürchtetsten zu meiner Zeit. Damals…«
    Ich grinste.
    »Ich weiß, damals waren die Männer noch Männer. Jetzt fahr los! Ich hab nicht viel Zeit.«
    Ich sah zu, wie sein Streifenwagen mit radierenden Reifen anfuhr. Dann bestieg ich meinen Jaguar und ließ den Motor aufheulen. Ich fuhr bis ans Ende der Straße, wo man mich vom Haus aus nicht mehr sehen konnte, bog dort ab und umrundete einmal den Block. Hundert Yards vom Haus entfernt, aber auf der anderen Seite des Blocks, stellte ich den Wagen ab und ging zu Fuß weiter. Ich passierte den Hof und war gleich darauf an der Rückwand des

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