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0421 - Willkommen im Fegefeuer

0421 - Willkommen im Fegefeuer

Titel: 0421 - Willkommen im Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verließ meinen Platz und betrat die Straße. Zwei Beamte wollten mich zurückdrängen, sahen aber meinen Ausweis und ließen mich weitergehen.
    Immer mehr Wagen rollten an. An beiden Seiten wurde die Straße gesperrt. Ich schaute zu, sah diese Szenen deutlich vor mir, auch die entsetzten und schockierten Zeugen, aber meine Gedanken beschäftigten sich mit völlig anderen Dingen.
    Ich dachte an diesen Killer aus dem Fegefeuer. Vor meinen Augen war er in den Boden gefahren. Der Teufel schien ihn geholt zu haben. Das wiederum erschien mir zweifelhaft. Diese Typen waren fast unsterblich. Die ließen sich nicht vom Satan holen.
    Baphomet mußte ihn gerettet haben. Aber wieso? Hatte er sich nicht allein durchsetzen können? War das geweihte Silber für ihn doch tödlich gewesen? Das wäre natürlich nicht schlecht gewesen, obwohl ich nicht so recht daran glauben wollte.
    Ein höherer Beamter sprach mich an. Der Mann kannte mich.
    »Mensch, Sinclair«, sagte er. »Haben Sie diesen ganzen Mist hier zu verantworten?«
    »Nein, das nicht, obwohl ich indirekt daran die Schuld trage. Es war ein anderer, und der ist verschwunden.«
    »Dann müssen wir sofort eine Fahndung…«
    Ich grinste ihn mit meinem schmutzigen Gesicht an. »Auf eine Fahndung können Sie verzichten. Oder wollen Sie in der Hölle nach ihm suchen, Kollege?«
    »Wieso das denn?«
    »Er ist vor den Augen zahlreicher Zeugen zur Hölle gefahren. Die Erde hat ihn verschluckt. Das zu Ihrer Information.« Ich sah mich um und achtete nicht auf sein konsterniertes Gesicht. »Jetzt suche ich nur noch einen Wagen, der mich zum Yard fährt. Meiner ist nämlich in die Luft geflogen. Schade, er hat über zehn Jahre gehalten.«
    »Wenn hier nichts mehr passiert, kann ich Leute abziehen.«
    »Das wäre nett. Dann sagen Sie denen doch, daß sie mich zum Yard bringen möchten.«
    Es wurde in die Wege geleitet.
    Die uniformierten Kollegen sahen mich schon komisch an, als ich in die Polster sank. Aber das war mir egal. Ich war einer Hölle entronnen und wußte genau, daß eine neue und andere vor mir lag.
    Noch hatte ich die heiße Phase des Falls nicht erreicht…
    ***
    Als angeschlagener, ziemlich müder Krieger betrat ich das Yard Building. Die Kollegen, denen ich begegnete, starrten mich mit großen Augen an. Manche fragten auch, ob ich im feuchten Sandkasten gespielt hätte, aber diese Knaben ignorierte ich kurzerhand.
    Im Lift lehnte ich mich gegen die Wand. Zwar war kein Spiegel vorhanden, in dem ich mich hätte betrachten können, trotzdem mußte ich aussehen wie durch den Schlamm gezogen. Außerdem fühlte ich mich matt. Meine Knochen waren schwer wie Blei.
    Zweimal war ich nur mit Glück davongekommen, aber den Silbergrauen hatte es erwischt. Er war mir die Jahre über ein treuer Begleiter gewesen, und da tauchte dieser Killer aus dem Fegefeuer auf und zerstörte ihn kurzerhand durch seinen Flammenwerfer.
    Ich wollte nicht daran denken, aber in der nächsten Zeit mußte ich mich mit einem Leihwagen begnügen. Geld für einen neuen Bentley hatte ich nicht.
    Als der Lift im zehnten Stock hielt und sich die Türen öffneten, schlurfte ich über die Schwelle. Wie oft war ich diesen Flur schon entlanggegangen oder auch gerannt. Er war zu einer zweiten Heimat für mich geworden. An diesem Tag aber fühlte ich mich fremd hier. Als wäre ich irgendein Besucher. Vor Glendas Bürotür hörte ich ihr Lachen. Wahrscheinlich telefonierte sie mit einer Bekannten oder Freundin. Ich betrat das Büro. Glenda wurde bleich und legte mit einer schnellen Entschuldigung auf.
    Ich war an der Tür stehengeblieben und lehnte gegen den Pfosten. Sehr langsam stand sie auf. »John!« flüsterte sie. »Was ist denn mit dir geschehen?«
    »Das siehst du doch.«
    Sie trat auf mich zu. »Meine Güte, was ist passiert?«
    Ich drehte mich weg und visierte einen Stuhl an, auf den ich mich fallen ließ. »Da ist einiges schiefgelaufen, und trotzdem habe ich gewaltiges Glück gehabt.«
    »Wie das?«
    Ich mußte einfach mit jemandem über meine Erlebnisse reden, und Glenda hörte gut zu. Sie versuchte nicht, mich zu trösten, und sagte nur: »Himmel, was hast du ein Glück gehabt!«
    »Das kannst du wohl sagen.«
    »Und der Bentley ist…«
    »Aus, vorbei, vernichtet. Da war nichts mehr zu retten. Er wurde ein Fraß der Flammen.«
    »Was machst du denn jetzt?«
    Ich stand auf. »Den Killer jagen. Mich wundert nur, daß Suko noch immer im Büro sitzt.«
    »John, er ist nicht da.«
    »Ach.«
    »Weißt du

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