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0421 - Willkommen im Fegefeuer

0421 - Willkommen im Fegefeuer

Titel: 0421 - Willkommen im Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas sehr Entscheidendes. »Ich an deiner Stelle würde noch etwas mitnehmen.«
    »Und was?«
    »Den Würfel!«
    Das war genau die richtige Idee.
    ***
    Viel Platz blieb dem Chinesen nicht, um sich gegen diese menschliche Kampfmaschine zu verteidigen. Das Verlies war relativ klein, zudem erhob sich aus der Mitte die runde Plattform mit dem breiten Stempel, so daß rechts und links Flammen hervorzucken konnten und als Geisterfinger über die Ränder strichen.
    Ihr Widerschein erfaßte auch die stampfende Gestalt des Killers.
    Ein groteskes Muster aus Flecken und Schatten verzauberte ihn auf schaurige Art und Weise. In seinem Gesicht bewegte sich nichts.
    Hinter der Halbmaske lauerte das eiskalte Augenpaar, und er hatte nicht einmal eine Waffe gezogen, weil er sich so sicher fühlte.
    Ob der andere Suko mit eigenen Händen töten oder in das Fegefeuer schleudern wollte, konnte er sich aussuchen. Beides war ungefähr gleich schlimm. Aber auch Suko war nicht unbewaffnet.
    Er trug eine Beretta bei sich, die Dämonenpeitsche und den Stab des Buddhas, mit dem er die Zeit für fünf Sekunden stoppen könnte.
    Drei Trümpfe also, von denen er alle drei einsetzen konnte.
    Noch trennten sie die Plattform und das Feuer. Suko spürte noch die Nachwirkungen des Treffers. In seinem Schädel hatte sich ein dumpfes Gefühl ausgebreitet. Er starrte auf die Hände des Killers, diese langen Finger, die nichts Menschliches an sich hatten, sondern eher einem Ungeheuer gehörten. Allein die Spitzen waren kleine, nach vorn gebogene Messer. Wenn sie in die Haut stachen, hinterließen sie tiefe, gefährliche Wunden.
    Suko zog die Beretta, als der andere den Rand des Höllenlochs erreicht hatte, und es sah so aus, als wollte er darüber hinwegspringen. »Keinen Schritt weiter!«
    Der Killer blieb stehen. Er war irritiert, weil sich der Mensch gegen ihn wehrte. Suko buchte den ersten Pluspunkt auf seiner Seite.
    Leider hatte er mit einem Problem zu kämpfen. Und das hieß Carol Maynard. Wenn es eben möglich war, wollte er das Mädchen aus der Gefahrenzone wegschaffen, aber das würde ihm so leicht kaum gelingen, der andere versperrte mit seinem breiten Körper den Ausgang.
    »Geh rechts herum!« sagte er, weil er eine Seite für das Mädchen freihaben wollte.
    Der Killer nickte und drehte sich. Sehr vorsichtig setzte er sich in Bewegung. Manchmal grinste er auch scharf, aber er sprach nicht.
    Die Waffen bewegten sich. Das Eisen der MPi scheuerte über seinem Gürtel. Die ebenfalls dort befestigten Handgranaten wippten auf und nieder. Die langen Krallenfinger reichten bis über die Kniekehlen hinweg.
    Hinter sich hörte Suko das scharfe Atmen der Carol Maynard. Er hörte ihre Furcht. Die ganze Lage war schrecklich. Sie mußte Schlimmes durchstehen, erst das Verschwinden ihres Vaters und nun das Auftauchen dieses menschlichen Mordroboters.
    Suko war mit seiner Beretta nicht zufrieden. Er holte noch die Dämonenpeitsche hervor, ließ sie einmal über dem Boden kreisen, und die drei Riemen rutschten hervor.
    Jetzt war er besser ausgerüstet.
    Der andere blieb stehen.
    Er starrte Suko noch schärfer an. Bisher hatte er sich so verhalten, wie der Inspektor ihm befohlen hatte. Nun war der Punkt erreicht, wo er nicht mehr wollte.
    Das war sein Spiel.
    Und er sprang.
    Ein wuchtiger Satz brachte ihn über die Plattform hinweg, und dies ungeachtet der auf ihn gerichteten Waffenmündung. Er wollte die Entscheidung, und er wollte gewinnen.
    Suko schoß nicht, er schlug zu.
    Auch mit der linken Hand war er schnell. Die Riemen der Dämonenpeitsche wirbelten dem Koloß entgegen wie zuckende Schlangen. Sie fächerten auseinander, dann klatschten sie gegen den von einer ärmellosen Weste bedeckten Oberkörper des Killers und erwischten mit ihren Enden auch noch die beiden Arme.
    Er brüllte.
    Das Mädchen schrie vor Schreck auf, denn es hatte gesehen, welche Wunden die Peitsche reißen konnte. Der Sprung wurde zwar nicht gestoppt, aber der andere geriet aus der Richtung. Er kippte zur Seite weg und dröhnte auf die höher stehende Plattform. Mit dem Rücken zuerst fiel er, drehte sich dabei, und es sah so aus, als würde er im nächsten Augenblick abrutschen und in die flammende Tiefe stürzen.
    Der Killer blieb liegen. Zuerst wie ein schwerer, angeschlagener Kämpfer, gekrümmt und den Kopf nach vorn gebeugt. Nur für Sekunden behielt er diese Haltung inne, dann überwand er sich selbst und stemmte sich hoch. Er ächzte schwer.
    Sukos Augen leuchteten. Er sah

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