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0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

Titel: 0422 - Der Kopfjäger von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hälfte einer Etagenhöhe emporgeklettert war, geriet er aus dem Schatten des Nachbarhauses, das niedriger war, in das hellere Zwielicht der Mondnacht.
    Ein paar Stufen weiter oben stand Danny Blancher auf der kleinen Plattform, die aus einer Stahlplatte bestand und zum Hof hin mit einem Geländer versehen war. Gayton erreichte seinen Komplicen, als dieser gerade ein Schiebefenster vorsichtig und langsam in die Höhe schob.
    »Leise!« wiederholte Blanche noch einmal, während er Gayton mit einem Wink bedeutete, durch das Fenster in das Innere des Hauses zu klettern.
    Als sie beide im Raum waren, fragte Gay ton leise:
    »Wo sind wir denn hier?«
    »In der sichersten Wohnung, die es zur Zeit in New York gibt«, erwiderte Danny Blancher. »Draußen an der Wohnungstür klebt garantiert ein Polizeisiegel. Denn vor ein paar Stunden erst wurde aus diesem Zimmer die Leiche eines gewissen Carl Wellers abtransportiert.«
    ***
    »Sagen Sie, Johnny«, brummte ich überrascht, »haben Sie eigentlich seit Sonntag keine Zeitung mehr gelesen?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Miller verwundert. »Wieso fragen Sie? Wenn ich mich mal auf die Straße wagte, habe ich mich gehütet, irgendwo stehenzubleiben. Ich besorgte mir schnell was zu essen und sah dann zu, daß ich schnellstens wieder in mein Hotel zurückkam.«
    »In welchem Hotel haben Sie gewohnt?«
    »In der 101. Straße drüben im Westen. Eine scheußliche Bruchbude. Das Zimmer kostet täglich zwei Dollar, aber es ist eine Höhle, in der sich nur Kakerlaken wohlfühlen. Als ich einzog, spritzte der Portier vor meinen Augen ein Desinfektionsmittel in alle Ecken. Es stank scheußlich, aber es half nicht viel. Der einzige Wandschmuck war ein Hammer, mit dem man die Biester totschlagen konnte, wenn sie feinem allzu lästig wurden.«
    »Ich kenne die Gegend«, bestätigte ich. »Machen wir mal mit Ihrer Geschichte weiter. Sie haben einen gewissen Danny Blancher als Zeugen dafür, daß Sie sich tatsächlich Zigaretten geholt haben, als der Hausmeister glaubte, Sie wären schon mit dem Fahrstuhl hinaufgefahren zu dem Zimmer, das Sie mit Bob Evans gemeinsam bewohnten.«
    »Richtig. Aber wie ich schon sagte, ist mir das mit dem Zeugen erst am letzten Wochenende wieder eingefallen.«
    »Gut. Was haben Sie danach getan?«
    »Ich hatte mit mit meinem Bruder in Verbindung gesetzt. Harry suchte mich in meinem Versteck auf, und ich erzählte ihm die ganze Geschichte. Er meinte, ich sollte mich dem FBI stellen. Einmal hätte ich auf die Dauer sowieso keine Chance, weil mich die G-men eines Tages ja doch schnappen würden, und zum anderen würde das FBI die Wahrheit schon herausfinden, wenn ich mich erst einmal gestellt hätte.«
    »Ihr Bruder scheint eine gute Meinung von uns gehabt zu haben.«
    »Sieht so aus«, brummte Johnny Miller »Ich verstehe nur nicht, warum er nicht längst bei Ihnen aufgekreuzt ist. Ich hatte mit ihm vereinbart, daß ich mich noch eine Woche lang verstecken wollte. Inzwischen sollte Harry zum FBI gehen, meine Geschichte erzählen und veranlassen, daß Sie diesen Danny Blancher suchen.«
    Phil und ich tauschten einen schnellen Blick. Johnny Miller schien noch nicht einmal zu wissen, daß sein Bruder schon seit Sonntagabend tot war. Aber im Augenblick war es vielleicht besser, noch nicht mit dieser Hiobsbotschaft herauszurücken.
    »Woher kennen Sie diesen Danny Blancher eigentlich?« erkundigte sich Phil.
    »Durch Bob Evans. Die beiden schienen sich gut zu kennen, denn Blancher kam jede Woche ein- oder zweimal und besuchte Evans.«
    »Gingen sie zusammen einen trinken oder was machten sie sonst, wenn Blancher auf Besuch kam?«
    »Oh, meistens gingen sie zusammen weg. Wahrscheinlich in eine Kneipe. Ich habe sie nicht gefragt, es ging mich doch nichts an.«
    »Jedenfalls haben Sie Danny Blancher durch Bob Evans überhaupt erst kennengelernt?«
    »Ja. Und als ich ihn an diesem Abend traf, fragte ich ihn, ob er bei Bob gewesen wäre. Er sagte nein, er hätte was anderes in der Gegend zu tun. Ich sollte Bob aber grüßen. Ich ging weiter, betrat die Halle und fuhr mit dem Fahrstuhl ‘rauf. Ich habe den Hausmeister dabei nicht gesehen. Aber wie ich in unser Zimmer komme, liegt Bob mit einem Messer in der Brust da. Ich war erschrocken, ich wußte nicht, was ich tun sollte.«
    »Haben Sie das Messer erkannt?«
    »Wie ich näher hinging, sah ich, daß es mein eigenes Messer sein mußte. Es muß auf dem Tisch gelegen haben, ich lasse es morgens oft liegen, wenn ich es eilig

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