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0422 - Der Werwolf-Jäger

0422 - Der Werwolf-Jäger

Titel: 0422 - Der Werwolf-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hörte er von der linken Seite her einen gellenden Schrei!
    ***
    Der Treffer war verdammt hart gewesen. Ich hatte dabei das Gefühl gehabt, mein Handgelenk wäre mir abgerissen worden, doch auf Schmerzen zu achten war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Der Werwolf befand sich zu nahe bei mir. Ich war waffenlos und mußte einfach schneller sein als er. Deshalb drückte ich mich sofort zur Seite, kaum daß die Beretta den Boden berührt hatte.
    Ich prallte noch mit dem Rücken gegen eine Kaminkante, warf mich herum und hörte das dumpf klingende Geheul meines Gegners.
    Einen Moment lang hatte ich Ruhe, warf rasch einen Blick zu meinem Mitstreiter hinüber und sah ihn in einer lebensgefährlichen Lage.
    Nur konnte ich ihm nicht helfen, denn die Bestie griff mich an.
    Sie war verdammt flink. Ihr Körper wirkte unförmig, aber das täuschte.
    Ich tauchte zur Seite, drehte mich, sprang über ein Fenster, und der Werwolf trat auf die Scheibe.
    Sie zerbrach.
    Plötzlich steckte er mit dem Fuß fest. Dabei drückte sein Gewicht nach, und er rutschte in die Tiefe. Mit dem linken Bein war er in das Fenster hineingestoßen, mit dem rechten Fuß stützte er sich auf dem Dach ab, aber die Haltung war so steif, daß er es kaum schaffte, sich zu befreien. Jedenfalls hatte er seine Mühe. Auf keinen Fall durfte er in das Haus, wo sich bestimmt zahlreiche Menschen aufhielten, die er als Geiseln nehmen konnte.
    Meine Beretta lag zu weit weg, aber ich hatte den Dolch, und ihn wollte ich wieder einsetzen.
    Mit einer sicheren Bewegung zog ich ihn aus der Scheide, holte weit aus und merkte dabei, wie sehr mein Gelenk noch schmerzte.
    Daran dachte ich nicht, als ich die Waffe schleuderte und voller Wut einen wilden Schrei ausstieß.
    Der silberne Blitz raste auf den Werwolf zu und hieb mit einem dumpfen Geräusch in und durch das Fell in seinen Körper, wo er steckenblieb.
    Die Bestie warf ihren Kopf zurück. Beide Kiefernhälften riß sie auf. Das klagende Heulen stand wie das lange Echo eines Glockenschlags in der Luft, hallte über die Dächer der Häuser und verlor sich irgendwo in den Straßenschluchten.
    Sie breitete die Arme aus. Die Klauen krallten sich an die Ränder des Fensters.
    Und in dieser Schwebehaltung blieb sie.
    Dabei begann die Verwandlung. Das Fell fiel ab, und der Wind trieb es als Staub davon.
    Ich stand vor ihr, massierte mein Handgelenk, bückte mich dann und zog den Dolch hervor. Die Klinge reinigte ich am Fell der Bestie.
    Etwas unsichere Schritte klangen an meine Ohren. Der Russe trat auf mich zu. Sein Mund war zu einem verbissenen Grinsen verzogen, als er mir zunickte.
    »Geschafft!«
    »Freu dich.«
    »Ja, es wäre fast danebengegangen. Ich hatte verdammt viel Glück.« Er blickte auf den zweiten Werwolf. »Den haben wir auch gekriegt. Jetzt müssen die anderen daran glauben.«
    Ich legte die Stirn in Falten. »Weißt du eigentlich, wie viele noch unterwegs sind?«
    »Nein.«
    Ich deutete auf das menschliche Gesicht des festhängenden verwandelten Körpers. »Kennst du ihn?«
    »Er war ein Mitglied der Delegation.«
    Ich hielt mein Gesicht gegen den kühlen Wind, der den Schweiß trocknete. »Mir ist ein phantastischer Gedanke gekommen. Wäre es möglich, daß sich vielleicht die gesamte Belegschaft des Konsulats aus Werwölfen zusammensetzt?«
    Der Russe blickte mich sehr ernst und mit hochgezogenen Augenbrauen an. »So abwegig ist der Gedanke nicht…«
    Ich sah auf meine Fußspitzen. »Du meinst, daß der Keim in der Delegation steckt?«
    »So sehe ich es.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Aber nicht Kirgin. Ich habe ihn geprüft. Er ist clean.«
    »Du bist sicher?«
    »Ja, er zeigte keine Furcht vor meinem Kreuz.« Ich bückte mich und versuchte, den Toten aus der Fensteröffnung zu ziehen. Erst als mir Michail dabei half, schafften wir es. Wir legten ihn aufs Dach.
    Ein nackter Mensch mit bleicher Haut lag vor uns. Über meinen Rücken lief ein Frösteln.
    »Was bleibt uns noch?« fragte mein Mitstreiter.
    »Der Keller. Hast du nicht von ihm berichtet?«
    »Ja, ich sah dort das Abbild dieser Lupina.« Er wechselte das Thema. »Hat sie nicht versucht, die Werwolf-Elite zu gründen?«
    »Das stimmt.«
    »Aber du hast sie nicht erwischt?«
    »Nein, und sie entkam mir auch nicht nur einmal, sondern gleich mehrere Male. Lupina ist stark und mächtig. Sie nennt sich nicht umsonst die Königin der Wölfe.«
    »Und wo lebt sie?« Der Russe schaute mich fordernd an. »Sie muß doch irgendwo eine Heimat haben.«
    Ich

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