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0422 - Die Zeitpendler

Titel: 0422 - Die Zeitpendler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kontrolle mit. Er erkannte seine Stimme, aber der Text schien ihm seltsam fremd.
    Er sprach Terranisch und Interkosmo, jeweils die gesamte Länge der Botschaft. Er sagte, wer er war, welche Gefahren die Sonne heraufbeschwor und bat die Cappins, sich mit ihm auf der gleichen Welle in Verbindung zu setzen. Es läge ihm, sagte er, unendlich viel an einem schnellen, vorurteilslosen Kontakt.
    Die Sendung in Terranisch war beendet.
    Sie wurde in Interkosmo wiederholt.
    Dann lief das Band aus, und die breiten Spulen drehten sich rasend schnell zurück. Rhodan wandte sich an den Leiter.
    „Haben wir etwas angemessen?"
    Der Mann vor ihm deutete auf seine Meßanzeigen.
    „Nichts. Wir können natürlich nicht wissen, ob die Fremden uns gehört haben, aber wir sind nicht in der Lage, eine stehende Welle festzustellen. Sie senden jedenfalls auf keiner Stelle der gesamten Bandbreite im Normalfunk. Unsere Detektoren sind hervorragend, wie Sie wissen."
    Rhodan nahm ein Mikrophon in die Hand und schaltete es ein, dann sagte er: „Bitte beide Sprüche in Hyperfunk wiederholen.
    Anschließend gehen wir nach dem normalen, Plan vor - also sämtliche, Möglichkeiten durchmachen."
    „Klar!" sagte jemand.
    Während der Hypersender der INTERSOLAR die gesamte Sendeenergie verwendete, um den Todessatelliten zu erreichen, starteten von allen Punkten des Ghost-Systems die schnellen Raumschiffe. Sie rasten, von Deighton alarmiert, ihren Zielpunkten entgegen und warteten dort mit leerlaufenden Maschinen. Aus dem langen Warten der letzten Woche war schlagartig Aktion geworden.
    Aber niemand wußte, was der nächste Schachzug sein würde.
    Wer waren diese Fremden?
    Woher kamen sie ... und was suchten sie im Todessatelliten?
    Wie konnte man mit ihnen in Kontakt kommen?
    Und: Wie konnte die beginnende Nova verhindert werden?
    Die INTERSOLAR wiederholte die Sendungen dreimal in je zwei Sprachen. Auch jetzt lag der Satellit genau in der Zielrichtung der Antennen und zog ruhig seine Bahn in der Sonnenatmosphäre.
    Nach zehn Minuten sah Rhodan ein, daß seine Versuche fehlgeschlagen waren.
    „Zur Sicherheit", sagte er langsam, „machen wir das Programm durch. Versuchen Sie alles, was wir können, Wir müssen mit den Cappins reden! Das ist unsere einzige Chance!"
    Der Mann vor ihm nickte stumm.
    „Ich bin in meiner Kabine zu erreichen", sagte Rhodan, Er verließ die Funkzentrale und ging nachdenklich durch die Korridore bis zu seiner Kabine. Perry Rhodan grübelte; seine Gedanken versuchten, alle erhaltenen Fakten zu einem einheitlichen Bild zu verknüpfen. Etwas mußte jetzt geschehen. Aber was? Er wußte es noch nicht.
    Jedenfalls war im Verlauf der letzten drei Stunden viel geschehen. Die Ereignisse lagen in einem anderen Licht.
    Rhodan warf sich in seinen Sessel und kippte ihn nach hinten, dann griff er in die kleine Bar, entkorkte eine Sektflasche, schüttete zwei Finger hoch Wodka in ein Sektglas und füllte mit Sekt auf. Er trank langsam, in kleinen Schlucken.
    „Irgendwie müßte es gehen ...", murmelte er.
    Die Ruhe der halbdunklen Kabine half ihm. Auf dem Schirm, der das Bullauge ersetzte, stand das Bild der Sonne; ein golden glühender Fleck, eine gestochen scharfe Scheibe in einer dunkelblauen, etwas braun getönten Umgebung ohne Sterne.
    „Ja ...", sagte er zu sich selbst.
    Eintausendvierhundertsiebenundneunzig Jahre zählte jetzt sein Leben. In dieser, für andere Menschen unvorstellbar langen Zeit, hatte er unzählige Dinge erlebt, teilweise wieder vergessen. Unzählige Probleme hatten sich ihm gestellt, und mit Hilfe aller Terraner und seiner persönlichen Freunde hatte er fast alle Probleme lösen können. Die oft verwirrenden und untypischen Lösungswege waren in seinem Gedächtnis fest verankert, und langsam schälten sich aus dem Dunkel des Verdrängten und Versteckten Vorgänge heraus und wurden klar. Perry dachte nach. Schweigend und in kleinen Schlucken trinkend.
    „Es ist zwar tollkühn ...", murmelte er.
    Er ging noch einmal die Aussagen von Alaska Saedelaere nach, dann die des Neandertalers und verglich sie mit den mathematisch abstrakten, fast sterilen Rechenergebnissen des im Mond verborgenen Rechenzentrums der Erde.
    „Genauso muß es sein!" sagte er laut und stellte das leere Glas weg.
    Er glaubte, einen Hinweis und auch einen Weg gefunden zu haben, der das Ghost-System vor der endgültigen Katastrophe retten konnte. Langsam ging er in seiner Kabine hin und her. Dann blieb er, nachdem er den Durchgang durchquert

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