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0424 - Der Drachen-Clan

0424 - Der Drachen-Clan

Titel: 0424 - Der Drachen-Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Jedes weitere Versäumnis würde der Drache selbst bestrafen…
    »Ich war nicht verantwortlich für die Tötung«, beeilte er sich deshalb schnell zu versichern. »Ein Triadenunterführer…«
    »Ich will nicht wissen, wer Fehler begeht. Ich will, daß Fehler unterbleiben«, unterbrach Reek Norr ihn. »Und nun geh und sorge dafür, daß der Mann mit der blauen und silbernen Kraft in meine Gewalt gerät. Oder -muß ich das erst selbst erledigen?«
    »Du wirst zufrieden sein mit der Arbeit deines ergebenen Dieners und seiner unwürdigen Helfer«, beeilte der Priester sich zu versichern. Hastig entfernte er sich, um seine Anweisungen weiterzugeben - mit entsprechend verstärktem Druck.
    Die Suche nach diesem Mann aus Italien mußte verstärkt werden.
    Der Allessehende Drachen wartete nicht gern.
    Warum aber er, der doch alles sah, seinen Dienern keinen Hinweis gab, vergaß der Priester zu fragen. Unter dem Eindruck der Macht des Drachen dachte er nicht einmal daran.
    ***
    Ted schreckte aus einem leichten Schlaf hoch und fragte sich, wo er sich befand. Neben ihm zuckte Lo Yina leicht zusammen, der sein Hochschrecken im Halbschlaf nicht entgangen war.
    Im nächsten Moment fiel es ihm wieder ein.
    Sie waren nicht in dem Hotel abgestiegen, in welchem Lo Yinas Crew ihr Quartier hatte. Das wäre zu gefährlich gewesen. Der Lieutenant wußte ihren Namen, und er würde feststellen können, wo sie ihr eigentliches Zimmer hatte - und das den Jägern mitteilen können.
    Sie hatten eine Billig-Absteige an der gegenüberliegenden Seite der Stadt genommen. Mit einer Menge Geld hatte Ted dafür gesorgt, daß der Besitzer, der zugleich Nachtportier, Zimmermädchen und Koch war, vergaß, daß er noch spätnachts Gäste aufgenommen hatte - oder zumindest nicht vergaß, diese heimlich zu alarmieren, wenn Gefahr drohte.
    Der Dhyarra-Kristall lag diesmal in Reichweite. Ted hatte dem Mädchen eingeschärft, ihn unter keinen Umständen zu berühren, nicht einmal in Lebensgefahr. Und mittlerweile hatte Lo Yina begriffen, daß es mit diesem Sternenstein etwas Besonderes auf sich hatte. Sie wußte zwar nicht was, aber sie vertraute Ted und versprach, sich an die Anweisungen zu halten.
    Ted erhob sich und trat zum Fenster, durch das Morgenlicht einfiel. Er konnte nur wenige Stunden geschlafen haben. Er hatte zwar nicht auf die Uhr geschaut, als sie hier eintrafen, aber der Überfall und der Besuch der Polizei hatten einige Zeit in Anspruch genommen, ebenso wie die Suche nach einer Unterkunft.
    Lo Yina und er hatten nicht noch einmal miteinander geschlafen. Beiden stand der Sinn nicht danach, aber aneinandergeschmiegt hatten sie sich gegenseitig Sicherheit versprochen und so einschlafen können.
    Ted kehrte zum Bett zurück und ließ sich vorsichtig wieder darauf nieder. Bei Tageslicht fühlte er sich sonderbarerweise sicherer als noch vor Stunden in der Dunkelheit. Dabei hatte er es doch mit menschlichen Gegnern zu tun, nicht mit Geistern und Dämonen, deren Domäne die Nacht war - oder etwa doch?
    Er brachte es fertig, noch einmal einzuschlafen.
    Als er wieder erwachte, war es bereits Mittag, und Lo Yina hatte eine Art Frühstück besorgt und selbst ins Zimmer gebracht. Ted lächelte und küßte sie. »Hat dich jemand beobachtet, während du unterwegs warst?« erkundigte er sich. »Es war nicht gut, allein nach draußen zu gehen.«
    »Ich glaube, da war niemand«, sagte sie.
    Er kleidete sich an und frühstückte. Mit den Fingern strich er über seine Bartstoppeln; der Rasierapparat lag im Regent-Hotel. Aber das störte ihn nicht weiter. Er aß mit Appetit und überlegte, was als nächstes zu tun war.
    Ihm war klar, daß er Lo Yina nicht sich selbst überlassen konnte. So wie er die Gefährlichkeit der Triaden einschätzte, war sie nicht einmal an Bord des Flugzeuges sicher, solange es in den Wartungshallen des Airports stand. Und ob Mitglieder der Crew sich mit dem nötigen Ernst um sie kümmern würden, war eine andere Frage.
    Ted verlor also entweder einen ganzen Tag — oder er mußte das tun, was ihm eigentlich zuwider war: sie mitnehmen und in die Nachforschungs-Arbeit einbeziehen. Damit hatte er sie in seiner unmittelbarerer Nähe und konnte besser für ihre Sicherheit sorgen. Nur konnte er sich dann weniger auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren…
    Aber dann zuckte er mit den Schultern. Aufpassen mußt du so oder so, Ted Ewigk, sagte er sich. Auf dich selbst ohnehin, denn dir wollen sie in erster Linie an den Kragen. Da kommt’s

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