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0424 - Der Drachen-Clan

0424 - Der Drachen-Clan

Titel: 0424 - Der Drachen-Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kennen mein Gesicht. Sie werden mich töten müssen, damit ich keinen von ihnen verrate.«
    »Sie? Weißt du etwas über sie?«
    »Sie gehören zu einem Geheimbund, zu einer Triade, Teodore. Einer der beiden machte ein Handzeichen, wie es nur die Triaden-Mitglieder tun. Ich darf nicht wieder nach Hongkong zurückkommen. Ich…«
    Er nahm ihren Kopf zwischen die Hände und veranlaßte sie mit leichtem Druck, ihm ins Gesicht zu sehen.
    »Ich werde dafür sorgen, daß sie dir nichts tun«, sagte er.
    »Wer bist du wirklich, Teodore?« fragte sie leise. »Warum sind sie hinter dir her?«
    »Ich sagte es dir schon - ich bin ein Reporter. Das ist die Wahrheit. Ich sagte dir nur nicht, daß ich den Mord an einem Kollegen aufklären möchte. Deshalb bin ich in Hongkong. Irgendwie müssen sie gewußt haben, daß ich komme; irgendwo gibt es eine undichte Stelle. Aber das werde ich herausfinden.«
    Sie erhob sich und schmiegte sich eng an ihn.
    »Laß mich nicht allein, Teodore«, flüsterte sie. »Nicht jetzt… nicht, bis unser Flugzeug wieder startet… ich habe Angst.«
    Er nickte.
    »Ich bleibe bei dir, bis du abfliegst«, sagte er. Und das ist, fügte er in Gedanken hinzu, ein schlimmer Klotz am Bein, denn solange ich auf dieses Mädchen aufpassen muß, kann ich nichts unternehmen… damit sie nicht noch tiefer hineingezogen wird…
    Er ging zum Zimmertelefon und rief die Polizei.
    ***
    In dieser Minute starben drei Hongkong-Chinesen.
    Sie hatten bei der Durchführung ihres Auftrages versagt. Der Mann, den sie entführen sollten, war ihnen auf irgendeine Weise entkommen. Der Mann, der ihr Anführer war, fragte nicht nach dem Grund. Ihm reichte, daß sie den Auftrag nicht erfüllt hatten, und darüber hinaus sah er im Gegensatz zu ihnen sofort, daß auch das hintere Kennzeichen des Wagens fehlte.
    In der Triade 14 K versagte man nur einmal und dann nie mehr.
    Weil Tote keine Fehler machen…
    ***
    Die Polizei war überraschend schnell zur Stelle, aber Detective-Lieutenant Lee Kwong, der trotz seines chinesischen Namens recht europäisch aussah, schien unlustig ans Werk zu gehen. Er hatte zwei Uniformierte mitgebracht, die den gefesselten Messermörder aus dem Schrank zerrten.
    »Es hat einen Mord gegeben«, sagte er beiläufig. »Im Personaltrakt. Können Sie sich vorstellen, daß der Überfall auf Sie etwas damit zu tun hat?«
    Ted pfiff leise durch die Zähne. »Könnte sein«, sagte er. »Das ganze war hervorragend geplant; vielleicht ist der Ermordete ihnen in den Weg gelaufen, als sie hierher unterwegs waren. Sie wollten keine Zeugen. Deshalb sollte auch Miß Lo umgebracht werden. Stimmt’s oder habe ich recht, Freundchen?« Er fixierte den Messermann mit finsterem Blick.
    Einer der uniformierten Beamten legte ihm Handschellen an; danach löste der andere die Gardinenkordel, die bis jetzt ausgezeichnet gehalten hatte.
    Ted zeigte die Kennzeichenplatte vor. »Das Ding ist vom Fluchtwagen abgefallen«, sagte er. »Vielleicht können Sie damit etwas anfangen.«
    »Wir werden sehen«, sagte Lee Kwong gedehnt und nahm das Beweisstück an sich. »Sie, Signor Eternale, werden sich morgen mittag in meinem Büro melden. Bis auf weiteres dürfen Sie Hongkong nicht verlassen.«
    »He, warum denn das?« erkundigte sich Ted überrascht. »Der da ist der Täter, nicht ich…«
    »Solange nicht geklärt ist, was Sie mit diesem Vorfall und dem Mord zu tun haben, Signor Eternale, stehen Sie unter polizeilicher Aufsicht. Verstanden? Immerhin muß es doch einen triftigen Grund geben, warum dieser Mann Sie überfallen hat.«
    »Es waren vier«, sagte Ted. »Drei im Auto und dieser.«
    »Ich sehe nur einen Mann«, erwiderte Lee Kwong, »der von Ihnen seiner Freiheit beraubt wurde. Daß er ein Mörder ist, ist noch nicht erwiesen. Es steht nur fest, daß er kein Gast des Regent Hotels ist. Die Dame in Ihrer Begleitung übrigens auch nicht. Sie sind mir suspekt, Signor Eternale.«
    »Meinen Sie nicht, Lieutenant, daß Sie sich ein wenig im Ton vergreifen?« fragte Ted scharf.
    »Darüber reden wir morgen weiter, wenn Sie in meinem Büro vorstellig werden«, gab Lee Kwong zurück. »Ich kann Sie natürlich auch sofort mitnehmen. Suchen Sie es sich aus.«
    Ted atmete tief durch. Er hatte plötzlich den bösen Verdacht, daß es ein Fehler gewesen war, die Polizei einzuschalten. Vielleicht wäre es besser gewesen, den Chinesen einem magischen Verhör zu unterziehen, um mehr über die Hintergründe des Überfalls zu erfahren. Irgend etwas

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