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0424 - Der Drachen-Clan

0424 - Der Drachen-Clan

Titel: 0424 - Der Drachen-Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fühlbar und beruhigte ihn.
    Lange konnte es nicht mehr dauern, bis es unten losging, rund fünfhundert Meter von den beiden Beobachtern entfernt, die im hohen Gras getarnt lagen und abwarteten…
    ***
    Langsam schob die Statue sich aus dem Nichts, das steinerne Bild des Tanzenden in seinem weiten, schwarzen Gewand mit dem gelben Gürtel. Nur noch der Sockel und ein Teil der Beine waren steingrau, deutliches Zeichen des Fortschrittes, den die Beschwörungen machten.
    Der Priester verneigte sich.
    Dann sah er wieder zu dem Tanzenden auf, dessen Augen ihn kühl musterten. Irgendwie fühlte der Priester ein enges Band, das sich zwischen dem Sauroiden und der Statue knüpfte. Das Werkzeug korrespondierte mit seinem Meister.
    Eifersucht wollte in dem Priester aufsteigen. Bislang war es sein Privileg gewesen, mit dem Allessehenden Drachen zu sprechen - direkt, bei den Beschwörungen unmittelbar nach dem Opfer, wenn der Drache das Leben des Opfers aufnahm, den Körper fraß und die Knochen zurückgab. Knochen, die jetzt auch aus der anderen Dimension auftauchten, wohin sie nach den Beschwörungen immer wieder verschwanden.
    Warum das so war, wußte keiner der Brüder. Selbst der Priester nicht. Aber er war nicht unfroh darüber, daß ihm und seinen Dienern das schmutzigmakabre Geschäft des Aufräumens erspart blieb. Denn Spuren durften keine Zurückbleiben.
    Nachdenklich sah er den Drachenmann an, dessen Kopf immer noch von der Kapuze verhüllt war. Erst unmittelbar während des Rituals würde er sie abnehmen und sich in seiner bizarren Fremdartigkeit zeigen.
    Warum spricht der Allessehende Drache nur noch über ihn und nicht mehr direkt mit mir? fragte der Priester sich mit wachsendem Verdruß. War es ein erstes Zeichen dafür, daß der Drache ihn als überflüssig ansah?
    So nicht, mein Lieber. Du sollst uns zu Macht verhelfen, aber nicht uns abstreifen wie lästige Insekten, dachte der Priester. Er würde Sicherheitsmaßnahmen ergreifen müssen. Plötzlich wurde ihm bewußt, wie stark er mit dem Feuer spielte. Was, wenn der Drache undankbar war? Wenn er sich nur in die Welt der Menschen holen ließ, ohne dann zu Gegenleistungen bereit zu sein?
    Der Priester fragte sich, warum er nicht schon früher daran gedacht hatte. Er hätte schon viel eher Maßnahmen zu seinem Schutz ergreifen müssen. Jetzt war es vielleicht schon zu spät.
    Es sei denn, er setzte die folgenden Beschwörungen aus und wartete ab, bis er sicher sein konnte. Erst wenn die Statue vollkommen beweglich war, konnte der Allessehende Drache sich in ihr manifestieren. Das ließ sich hinauszögern. Schließlich stand nirgendwo geschrieben, daß jeden Tag eine Beschwörung stattfinden mußte. Der Priester hatte es seinerzeit lediglich so angeordnet, weil das Erwecken schleppend langsam vorankam und er nicht viele Jahre warten wollte. Aber ebenso konnte er bestimmen, daß die nächste Beschwörung frühestens in einer Woche stattfand.
    Ja, das würde er tun. Auch wenn er es dadurch eine Woche länger zusammen mit diesem seltsamen Echsenmann aushalten mußte, der anscheinend nicht wußte, woher er kam und wer er war, und der nur dann zu dem Priester »sprach« wenn er als Werkzeug des Drachen aktiv wurde.
    »Es wird diesmal drei Opfer geben«, teilte der Echsenmann ihm lakonisch mit.
    Fassungslos starrte der Priester ihn an…
    ***
    Die vier Männer, die die Umgebung kontrollierten, verharrten. Einer deutete auf den dunklen Fleck in der Morgenlandschaft. »Was ist das?« stieß er hervor.
    »Ein Fahrzeug…«
    »Ein Fremder. Keiner von uns parkt hier so weit abseits.«
    Sie unterhielten sich flüsternd, obgleich sie weit von dem Wagen entfernt waren, den sie nur als dunklen Fleck sahen. Aber der Schall trug weit in den Morgenstunden, und hier oben war kein Nebel mehr, der Geräusche hätte dämpfen können.
    Blitzschnell trennten sie sich. Zwei huschten lautlos wie Schatten auf den Wagen zu, um festzustellen, ob sich jemand darin befand und diesen zu überrumpeln, die beiden anderen bewegten sich weiträumig um das Fahrzeug herum, um Beobachter aufzuspüren, die es möglicherweise verlassen hatten.
    Die tödliche Zange begann sich zu schließen.
    ***
    »Drei Opfer?« zischte der Priester leise. Er dachte an damals, als sie den Reporter in den Felsen entdeckten -genauer gesagt, als der Allessehende Drache ihn dort entdeckt hatte und schon vor der Zeremonie bestimmte, das eigentlich vorgesehene Opfer erhalte eine Galgenfrist bis zum nächsten Ritual, während

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