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0424 - Im Zeitstrom verschollen

Titel: 0424 - Im Zeitstrom verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Untersuchung von Dr. Paczek beendet.
    „Hoffnungslos!" dröhnte die Stimme des Haluters durch die Nullfeldzentrale „Er befindet sich im Zustand tiefster Bewußtlosigkeit."
    „Ebenso wie alle anderen", antwortete Kase. „Wir haben nur durchgehalten weil wir über eine weitaus stärkere körperliche Konstitution verfügen."
    „Was sollen wir tun, wenn die Bewußtlosigkeit unserer Freunde längere Zeit anhält?" erkundigte sich Lord Zwiebus.
    Kase hatte den Eindruck, daß diese Frage vor allem ihm galt. Er war der einzige Wissenschaftler an Bord, der noch handeln konnte.
    Allerdings, so dachte Kase sarkastisch, hatte sich seine Aktivität bisher auf die Versorgung von Männern konzentriert, die aus ihren Sesseln gefallen waren.
    „Ich werde die Kontrollen überprüfen", kündigte er an.
    Die Überprüfung erbrachte kein nennenswertes Ergebnis. Der Nullzeitdeformator bewegte sich nach wie vor an der Zeitlinie zurück, obwohl er sein Ziel längst hätte erreicht haben müssen.
    Die Geräte gaben keinen Aufschluß darüber, welchen Zeitraum sie bereits überbrückt hatten; das würde sich erst beim Stillstand der Kuppel feststellen lassen.
    „Hm!" machte Kase unschlüssig. „Wenn diese eigentümlichen Schwingungen nicht wären, die für die Bewußtlosigkeit der Besatzung verantwortlich sind, könnte man sagen, daß alles in Ordnung ist. Wir wollen..."
    Ein Gefühl heftiger Übelkeit ließ ihn sich unterbrechen. Ebenso wie Lord Zwiebus hatte er ständig damit zu kämpfen. Nur Tolot schien keine Beschwerden zu haben. Der monströse Körper des Haluters überstand die Impulse ohne Schwierigkeiten.
    Lord Zwiebus ließ seine Blicke durch den Innenraum der Kuppel gleiten. Er fragte sich, warum Dr. Kase nicht versuchte, den Nullzeitdeformator aufzuhalten oder in die Realzeit zurückzubringen. Fürchtete Kase die sich vielleicht aus einem solchen Versuch ergebenden Konsequenzen oder glaubte er nicht daran, daß ein Rücksturz gelingen würde?
    Was immer der Grund für Kases Zögern sein mochte - weder Tolot noch Lord Zwiebus konnten den Wissenschaftler zu irgendwelchen Maßnahmen zwingen. Ebenso wie der Ertruser mußten sie darauf warten, daß Waringer oder Paczek wieder zu sich kamen.
    „In welcher Zeit befinden wir uns jetzt eigentlich?" fragte Tolot.
    „Ich wünschte, ich könnte Ihnen darauf eine Antwort geben", antwortete Kase. „Manchmal habe ich den Eindruck, daß wir uns wieder in die Realzeit zurückbewegen. Es ist auch möglich, daß wir im Zeitstrom vor und zurück schwimmen, ohne irgendwo anhalten zu können."
    „Aber die Schwingungen müssen doch von irgendwoher kommen", wandte Lord Zwiebus ein. „Es ist doch widersinnig, daß sie überall entlang der Zeitlinie gleichmäßig stark sein sollen."
    Kase nickte grimmig. Mit diesem Einwand hatte er gerechnet.
    „Ich denke, daß diese Schwingungen von uns selbst ausgelöst werden", sagte er. „Der Nullzeitdeformator ist dafür verantwortlich.
    Deshalb halten sie mit unverminderter Stärke an, gleichgültig, wo oder wann wir uns gerade befinden."
    Er hörte jemand stöhnen und blickte sich um. Es war Rhodan, der sich bewegte. Kase trat an den Sessel und schüttelte Rhodan.
    Der Großadministrator bewegte sich.
    „Ich glaube, daß er bald zu sich kommt", sagte Kase zuversichtlich.
    „Und die anderen?"
    „Die Zellaktivatorträger werden die durch die Schwingungen ausgelöste Übelkeit am schnellsten überstehen", meinte Kase.
    „Wir können also hoffen, daß auch Waringer bald wieder auf den Beinen ist."
    Rhodan wurde wieder schlaff. Enttäuscht blickte Kase auf ihn herab.
    „Anscheinend haben wir uns zu früh gefreut."
    „Nein!" rief Lord Zwiebus von der anderen Seite der Nullfeldzentrale. „Atlan bewegt sich ebenfalls. Ich glaube, er kann uns sogar hören."
     
    *
     
    Dr. Voigt Gosling hatte das Gefühl, den Fuß eines Riesen auf der Brust stehen zu haben. Er erschauerte unter dem Ansturm eines schmerzhaften Ziehens. Es waren die gleichen Empfindungen wie unmittelbar vor dem Einsetzen der Bewußtlosigkeit, aber seltsamerweise hielt er ihnen jetzt stand.
    Sein erster klarer Gedanke war: Claudia Chabrol!
    Er hob den Kopf und stellte bei dieser Gelegenheit fest, daß ihn jemand in seinen Sessel gesetzt hatte. Er erinnerte sich genau, daß er herausgefallen war, kurz bevor ihn die Schwäche endgültig übermannt hatte.
    Allmählich wurden die verschwommenen Umrisse vor seinen Augen klarer. Auf einer der Laufbrücken oberhalb seines Sessels bewegte sich

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