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0424 - Im Zeitstrom verschollen

Titel: 0424 - Im Zeitstrom verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschäftig eine riesige Gestalt hin und her. Das konnten nur Tolot oder Paladin-III sein.
    Gosling konnte auch Worte hören. Er gab sich Mühe, ihren Sinn zu verstehen, aber ein Rauschen in seinen Ohren ließ das nicht zu.
    Ich muß feststellen, ob Claudia etwas passiert ist, dachte er.
    Er dachte an diese Frau mit einer Verbundenheit, als wären sie schon Jahre miteinander befreundet. Dabei hatte er bisher nur ein paar Worte mit ihr gewechselt.
    Gosling sah jetzt, daß außer Tolot auch Dr. Kase und der Neandertaler auf den Beinen waren. Kase führte Rhodan vor den Kontrollen auf und ab. Der Großadministrator machte sich schließlich von Kases Händen frei.
    „Jetzt geht es wieder", hörte Gosling ihn sagen. „Kümmern Sie sich um Waringer, damit wir gegen diese gefährliche Bewegung im Zeitstrom etwas unternehmen können."
    Gosling stützte beide Hände auf die Lehnen des Sessels und wollte sich hochdrücken. Dabei merkte er, wie schwach er war.
    „Gosling kommt zu sich!" rief Lord Zwiebus in diesem Augenblick.
    Kase kam sofort zu Gosling herüber.
    „Wie fühlen Sie sich?" fragte er.
    Gosling verzog das Gesicht. Er wollte nicht sprechen, weil er das Gefühl hatte, jedes Wort könnte einen neuen Ohnmachtsanfall auslösen.
    „Sie müssen diese Schwäche überwinden", sagte Kase. „Sie läßt nach, sobald Sie wieder auf den Beinen sind. Bei Rhodan und Atlan war es genauso."
    Gosling streckte beide Arme aus, und Kase zog ihn mühelos aus dem Sessel. Mit Kases Hilfe machte der Robotiker ein paar Schritte. Seit er stand, konnte er auch Claudia Chabrol sehen. Sie saß bewußtlos in ihrem Sessel. Kase hatte den Blick des Robotikers bemerkt, sagte aber nichts.
    „Was ist geschehen?" fragte Gosling und erschrak vor dem Klang seiner eigenen Stimme. Sie hörte sich verzerrt an, als käme sie aus einem schadhaften Lautsprecher.
    „Waringer kommt eben erst zu sich", erwiderte Kase. „Wir wissen nicht genau, was überhaupt los ist."
    „Sind die Roboter in Ordnung?"
    „Natürlich", beruhigte ihn Kase. „Sie waren schließlich nicht aktiviert."
    Gosling gestand sich mit einem gewissen Schuldgefühl ein, daß er zunächst an Claudia Chabrol und dann erst an die Roboter gedacht hatte, für die er schließlich verantwortlich war. Wenn Kase sagte, daß sie in Ordnung waren, dann bedeutete das im Grunde genommen gar nichts, denn niemand konnte vorhersagen, welche Auswirkungen diese eigenartigen Schwingungen auf eine empfindliche Positronik hatten.
    Kase führte Gosling am Platz von Dr. Multer Prest vorbei, der mit eigener Kraft aufgestanden war und nun schwankend und noch ein bißchen verwundert vor seinem Platz stand.
    „Ich glaube, Sie können mich loslassen", sagte Gosling zu Kase.
    „Ich fühle mich schon besser."
    In der Nullfeldzentrale diskutierten Atlan, Rhodan und Lord Zwiebus. Icho Tolot stand auf einer der Laufbrücken und beobachtete die Vorgänge innerhalb der Kuppel.
    Gosling, der sich unbeachtet fühlte, begab sich zum Platz von Claudia Chabrol. Er starrte unsicher auf sie herab und fragte sich, ob er ihr helfen sollte. Ihre Schönheit verwirrte ihn.
    Während er sie noch ansah, öffnete sie plötzlich die Augen und blickte zu ihm auf. Sie bewegte sich in ihrem Sessel.
    Gosling drehte sich wortlos um und ging davon, obwohl er sich deshalb einen Narren nannte. Die Gelegenheit, auch menschlichen Kontakt zu der Ärztin zu bekommen, war vorüber. Nicht nur das, dachte Gosling wütend, er hatte sich zudem gehörig blamiert.
     
    *
     
    Bashra blieb in seinem Sessel sitzen und täuschte vor, noch immer bewußtlos zu sein. Die anstehenden Probleme waren technischer und physikalischer Natur. Ein Anthropologe konnte bei ihrer Lösung nicht helfen. Hier im Sessel würde er die immer noch anhaltenden Schmerzen am leichtesten ertragen. Immerhin war es ein gutes Zeichen, daß sie nacheinander aus der Bewußtlosigkeit erwachten. Die Schwingungen nahmen also nicht an Intensität zu.
    Vielleicht hatten sie sogar nachgelassen.
    Seit Bashra das seltsame „Pferdeskelett" gesehen hatte, sah er den Sinn ihrer Reise in die Vergangenheit nur noch darin, mit einem lebenden Vertreter dieser Art zusammenzutreffen. In phantasievollen Visionen malte er sich aus, wie so ein Wesen aussehen mochte. Er hatte nicht genügend Zeit gehabt, um anhand des im Enadatal entdeckten Skeletts eine Rekonstruktion zu zeichnen, aber er glaubte trotzdem, sich ein annähernd richtiges Bild von einem solchen Wesen machen zu können.
    Bashra hörte die

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