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0424 - Im Zeitstrom verschollen

Titel: 0424 - Im Zeitstrom verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus der Ohnmacht erwachten Männer erregt diskutieren. Sie waren sich offenbar noch unschlüssig darüber, welche Gegenmaßnahmen sie ergreifen sollten, um das verhängnisvolle „Schlingern" in der Zeit zu stoppen.
    Im Augenblick, dachte Bashra ohne Bitterkeit, war er der unwichtigste Mann an Bord. Niemand würde ihn in dieser Situation um Rat fragen. Er konnte ungestört nachdenken.
    Er fragte sich, warum man niemals zuvor ein solches Skelett entdeckt hatte. Außerdem war es rätselhaft, daß in den alten geschichtlichen Überlieferungen solche Kreaturen nicht erwähnt wurden.
    Aber es stimmte ja gar nicht!
    Bashra brauchte nur an die griechische Mythologie zu denken.
    Dort spielten solche Wesen eine Rolle.
    Ein unheimlicher Gedanke schlich sich in Bashras Hirn. Wenn die Geschichten der Helenen in diesem einen Punkt stimmten - beruhten dann auch die anderen Teile auf Wahrheit?
    Bashra vergaß seine Schmerzen. Mit geschlossenen Augen sah er eine phantastische Welt weit in der Vergangenheit vor sich, in der es von unheimlichen Kreaturen wimmelte, und in der der Mensch nur ein bedeutungsloses Geschöpf war.
     
    *
     
    „Das alles ist mir völlig unbegreiflich, Sir", versicherte Major Joak Cascal. „Während meiner Reise in die Zeit der Second-Genesis-Krise trat keines dieser Symptome auf. Ich empfand weder Schmerzen, noch drohte mir Bewußtlosigkeit."
    „Das dachte ich mir", entgegnete Rhodan. „Schließlich haben Sie in Ihren Berichten nichts davon erwähnt. Aber es bestand die Möglichkeit, daß Sie solche Ereignisse vergessen haben könnten.
    Wir wissen nicht, ob ein Mensch alle Sinneseindrücke aus der Vergangenheit in die Realzeit bringen kann."
    Cascal verstand und nickte.
    Waringer, der inzwischen wieder voll aktiv war, winkte Rhodan an die Kontrollen. Paczek saß an der Seite des wissenschaftlichen Expeditionsleiters und strich immer wieder nervös über verschiedene Schaltknöpfe.
    „Wir hatten unser Ziel in der Vergangenheit erreicht", sagte Waringer.
    „Was heißt das?" wollte Rhodan wissen.
    Waringer warf ihm einen scheuen Blick zu. Es kam nur selten vor, daß er die Befangenheit vor seinem Schwiegervater verlor.
    Trotz seiner wissenschaftlichen Genialität war Waringer seinem Wesen nach ein zurückhaltender Mensch geblieben, der es verabscheute, im Mittelpunkt zu stehen.
    „Der Nullzeitdeformator hat den Zweihunderttausend-Jahres-Sprung geschafft", erklärte er. „Am Ziel wurde er jedoch von unbekannten Kräften zurückgeschleudert."
    „Man könnte es als Rücksturzpolung bezeichnen", fügte Dr. Kase hinzu.
    Rhodans Blicke ruhten einen Moment auf dem Ertruser, kehrten dann aber zu Waringer zurück.
    „Unbekannte Kräfte, das klingt ziemlich vage", meinte er. „So, wie du dich ausgedrückt hast, könnte man glauben, daß in der Vergangenheit eine Art Sperre existiert, die absichtlich von jemand errichtet wurde."
    „So ist es!" stimmte Waringer zu.
    Rhodan schwieg betroffen. Er konnte nicht an Waringers Theorie glauben. Sicher war nur, daß sie ihr Ziel nicht erreicht hatten.
    Rhodan wollte jedoch nicht daran glauben, daß fremde Mächte dafür verantwortlich waren. Wenn sie zweihunderttausend Jahre vor ihrer Zeitrechnung herausgekommen waren und dann zurückgeschleudert worden waren, dann konnten nur die unbekannten Kräfte im Raum-Zeit-Kontinuum dafür verantwortlich sein.
    „Die Kontrollgeräte zeigen deutlich, daß ich mich nicht täusche", fuhr Waringer fort, dem Rhodans Skepsis nicht entging.
    „Wenn wir tatsächlich zurückgeschleudert wurden, dann verstehe ich nicht, warum wir nicht an den zeitlichen Ausgangspunkt unserer Reise zurückkehrten", mischte sich Paczek ein. „Das gibt mir zu denken."
    „Wo - oder besser - wann sind wir jetzt?" erkundigte sich Atlan.
    Waringer zuckte hilflos mit den Schultern.
    „Ich wünschte, ich wüßte es. Die Rücksturzpolung, wie Dr. Kase diesen rätselhaften Vorgang treffend nannte, geschieht nicht kontinuierlich, sondern in Form von unregelmäßigen Intervallstößen, die uns während der Durchdringung der verschiedenen Zeitebenen aus unserem vorausberechneten Energieniveau bringen."
    „Was resultiert daraus?" wollte der Arkonide wissen.
    „Dabei kann es passieren, daß wir zweitausend Jahre (ich nehme diese Zahl nur an) in Richtung Realzeit pendeln, um dann vor dem nächsten Intervallstoß wieder ein paar Jahrtausende in die Vergangenheit zurückzufallen.
    Eine exakte Zeitbestimmung ist dadurch völlig unmöglich." Er deutete auf die dunklen

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