Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

Titel: 0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
knurrte Larry. »Wir werden genau die Zeit abpassen. Wir sprengen erst zwei, drei Minuten vor Ankunft des Zuges. Die Trümmer müssen noch rauchen. Während die Leute neugierig Zusehen, wie sich Feuerwehr und Polizei um die Brücke kümmern, das heißt um den Rest, der noch übrig bleibt, räumen wir den Postwagen aus. Eine bessere Gelegenheit können wir gar nicht finden. Das Zugpersonal denkt an alles andere - nur nicht an die Millionen im Waggon.«
    »Ist das nicht verdammt gefährlich?«, fragte Jule.
    »Es ist der Coup des Jahres, Jule«, erklärte Larry, »anschließend verschwinden wir von der Bildfläche, aber nicht ohne das Täubchen mitzunehmen, das du mit dem Taxi abholen lässt. Dann wagt kein G-man, auf unseren Wagen zu schießen.«
    »Bist du nicht trotzdem ein wenig leichtsinnig gewesen, Mac umzubringen, als er noch mit der Konkurrenz telefonierte?«, fragte Jule nach einigen Sekunden des Schweigens.
    »Sollte ich ihn etwa erst alles ausplaudern lassen, he?«
    »Und Mac hat dich erkannt, nicht wahr?«
    »Natürlich.«
    »Blas dich nicht so auf«, knurrte Jule, »schließlich ist es noch erlaubt, seine Meinung zu sagen.«
    Charles Hidding und Jeff Gloster sahen Larry gespannt an. Der Boss verfärbte sich, und seine Hand fuhr in die Jackentasche. Jule Turner beobachtete die Reaktion überhaupt nicht.
    »Tut es dir leid um Mac Byrne?«, zischte Larry. Jetzt hatte er den giftigen Blick einer Schlange.
    »Zumindest hättest du ihn nicht zu erschießen brauchen«, erwiderte Turner gedehnt, »es hätte eine andere Möglichkeit gegeben, den Jungen zur Vernunft zu bringen.«
    »Und die Konkurrenz hätte uns den dicken Fisch vor der Nase weggeschnappt, wie?«
    »Auch da hätten wir Mittel und Wege gefunden, die Burschen auszuschalten. Wer gibt dir überhaupt die Gewissheit, dass Mac nicht schon längst alles ausgeplaudert hatte?«
    Dick Larry grinste verächtlich.
    »Mac hat gestern zum ersten Mal von dem Coup erfahren, genau wie ihr auch. Also konnte er nur gestern Abend seine Weisheit weitergegeben haben.«
    »Und?«, fragte Jule herausfordernd.
    »Dazu ist er nicht mehr gekommen. Ich habe ihn im Wagen verfolgt, als er sich auf die Socken machte. Mac war kaum in der Telefonzelle verschwunden, als ich meinen Wagen anhielt. Ich bekam den Anfang des Gespräches mit. Trotz des Sturmes war jedes Wort deutlich zu verstehen.«
    »Mit wem telefonierte Mac?«, fragte Charles.
    Larry zuckte die Achseln.
    »Du hast nicht gehört, dass Mac einen Namen nannte?«, bohrte Jule weiter.
    Der Gangsterboss schüttelte den Kopf. Dann sprach er weiter, als habe es überhaupt keine Zwischenfragen gegeben.
    »Du, Jule, enterst den Führerstand der Elektrolok. Mit zwei Mann kannst du fertig werden. Charles und Jeff leisten mir Gesellschaft, wenn ich die Burschen vom Postzug ein wenig unter die Lupe nehme. Seht her. Der Postzug fährt auf diesem Außengleis, direkt an der Böschung, die zur Straße hochgeht. Die Türen der Waggons öffnen sich zur gleichen Seite. Es wird nicht allzu schwer sein, ein paar Geldsäcke hinauszuwerfen und sie zu unserem Wagen zu schaffen. Polizei und Feuerwehr geben uns genügend Schutz. Wer Widerstand leistet, wird abgeknallt, verstanden?«
    »Gut, Boss, das ist alles sonnenklar«, entgegnete Hidding, »welche Wagen nehmen wir, und wer steuert sie?«
    »Wir nehmen den Jaguar.«
    »Obgleich er schon auf der Fahndungsliste steht«, warf Jule ein.
    »Und außerdem nehmen wir einen hellgrauen Pontiac, den wir kurz vorher am Straßenrand auflesen«, antwortete Larry, ohne auf Turners Zwischenruf einzugehen. »Jeff fährt den Jaguar, Charles und du, Turner, ihr nehmt den zweiten Wagen. Die Beute kommt in den Jaguar.«
    »Damit du anschließend sang- und klanglos verschwinden kannst?«, fragte Turner lauernd.
    »Habe ich euch schon jemals betrogen?« Larry bemühte sich, ruhig zu bleiben.
    »Bis jetzt noch nicht. Aber bis jetzt hat es sich auch noch nicht um ein Objekt von mehreren Millionen gehandelt«, erwiderte Turner. »Wie hoch beläuft sich unsere Beute voraussichtlich?«
    »Wir haben noch nie geteilt, bevor wir sie hatten«, entgegnete Larry hastig, »warum sollen wir es jetzt anders machen?«
    »Weil ich vermute, dass du es nachher verdammt eilig hast, weil die Flugkarte schon in deiner Tasche steckt«, sagte Jule.
    Larry zuckte wie vom Peitschenhieb getroffen zusammen.
    »Schließlich lenkst du nicht ohne Absicht die Polizei auf unsere Fährte«, fuhr Turner fort. »Du wirst dich in Sicherheit bringen

Weitere Kostenlose Bücher