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0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

Titel: 0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt Kostenlos Bücher Online Lesen
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nur einen Ausweg. Er musste versuchen durchzubrechen.
    ***
    Als wir die 100. Straße erreichten, hatten sich drei Streifenwagen bereits quer zur Fahrbahn gestellt. Selbst die Bürgersteige waren blockiert worden. Es nieselte wieder, und die Straßen waren glitschig.
    »Achtung, Jaguar nimmt Südkurs«, meldete sich ein Streifenwagen, »er befindet sich auf der Amsterdam Avenue.«
    »Achtung, Larry!« Ich hängte mich wieder an die Strippe, »Larry, gib auf. Verlass den Wagen und stell dich mit erhobenen Händen an die Hauswand!«
    Ich wusste, dass wir die Sperre keinesfalls so dicht machen durften, dass der Jaguar darin hängen blieb und explodierte. Dann ging mit Sicherheit ein Teil der umliegenden Wohnhäuser in die Luft.
    »Hallo, Cotton«, grölte der Gangster. Die Unterhaltung schien ihm Spaß zu machen. »Ich gebe dir einen guten Rat. Räum die Wagen zur Seite. Der geringste Zusammenstoß dürfte ausreichen, um eine Explosion zu verursachen. Mir macht es nichts aus, in die Luft zu gehen. Aber die lieben Anwohner in ihren Betten. Ich weiß nicht, ob du das verantworten kannst.«
    Wir standen genau hinter den quer gestellten Streifenwagen und sahen den Jaguar langsam die Amsterdam Avenue entlang rollen. Der Mann auf dem Beifahrersitz feuerte in jede Straßenmündung, die mit Streifenwagen verstopft war.
    »Stopp, Larry«, sagte ich mit rauer Stimme, »oder ich schieße dir die Reifen unter dem Wagen weg.«
    Ein höhnisches Gelächter antwortete aus dem Lautsprecher: »Du wirst dich hüten, G-man, in einer solchen Situation zu schießen. Im Gegenteil, ich gebe dir zehn Sekunden Zeit, die Sperre auf der 100. Straße wegzuräumen.«
    »Gib auf, Larry. Morgen früh hängen ein paar Tausend Steckbriefe mit deinem Gesicht in New York. Gesucht wegen Raubüberfalls. Du kannst dich nicht auf die Straße trauen.«
    Der Gangster war still geworden.
    Edward blickte mich an. Sollen wir hier stehen bleiben, schien er zu fragen.
    »Rollen wir einige Yards zurück«, sagte ich mit belegter Stimme, »der Gangster wird einen Durchbruch wagen. Sollte er ihm glücken, müssen wir die ersten sein, die ihn verfolgen.«
    Edward setzte mit Vollgas zurück. Dicht vor der Ecke hielt er. Ich konnte den Jaguar sehen, der langsam auf uns zurollte. Plötzlich röhrte der Motor auf. Ich kannte dieses Geräusch nur zu gut. Der Wagen brauchte nur wenige Sekunden, um auf 80 Meilen zu kommen. Und diese 80 Meilen würden ausreichen.
    Ich schaltete das Funkgerät wieder an und brüllte in den Hörer. »Stopp, Larry, es ist Wahnsinn, was du da machst.«
    Weiter kam ich nicht. Der rote Wagen fegte heran. Kurz vor dem Hindernis stieg der Fahrer auf die Bremse. Einen Augenblick hatte ich den Eindruck, dass mein Wagen sich aufbäumte. Aber er rutschte nur, stieß mit der Kühlerhaube gegen die beiden Streifenwagen und wirbelte sie auseinander. Dahinter stand der dritte Wagen. Ich hielt die Luft an. Der Fahrer stand immer noch auf der Bremse. Der Jaguar schien beinahe zu stehen. In diesem Augenblick riss der Mann das Steuer herum, schob den dritten Streifenwagen mit dem linken Kotflügel zur Seite und jagte durch die freie Gasse die Amsterdam Avenue hinunter.
    »Los, Edward, hinterher!«, brüllte ich. Aber einer der Wagen stand quer vor uns. Unser Fahrer setzte zurück und riss das Steuer nach links.
    Ehe wir in die Amsterdam Avenue einbogen, war von meinem Jaguar nichts mehr zu sehen. Ich schaltete das Mikrofon an, um die Zentrale anzurufen, als Larrys ölige Stimme im Lautsprecher erklang: »Na, Cotton, waren meine Chancen wirklich so aussichtslos? Du wirst noch eine Menge von Larry hören.«
    ***
    »Du hättest diesen Cotton umbringen sollen«, knurrte Jeff Gloster, als er aus dem Wagen kletterte. Seine Hände zitterten. Gloster war erheblich größer als Larry und hatte die Figur eines Burschen, der noch nie Sport getrieben hat. Der leicht nach vorn gekrümmte, magere Hals verlieh ihm den Ausdruck eines Raubvogels.
    »Es wimmelt ohnehin in einer halben Stunde von Cops«, erwiderte Larry, »was denkst du, was passiert wäre, wenn wir dem Kerl eine Kugel in den Schädel gejagt hätten. Dann hätten wir morgen früh mehr Cops in New York als Einwohner.«
    Dick Larry warf seinen Kopf in den speckigen Nacken und klopfte Jeff Gloster auf die Schulter.
    »Du bist wie der Teufel gefahren, Jeff. Komm, wir wollen keine Zeit verlieren. Die anderen warten auf uns.«
    »Soll ich das Zeug ausladen, oder soll es in der Garage stehen bleiben?«, fragte

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