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0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

Titel: 0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dose mit Keksen stellte sie dazu.
    »Bleib heute nicht so lange weg«, sagte die Mutter.
    »Du weißt doch, dass ich immer vom Dienst direkt nach Hause komme«, erwiderte Amalie.
    Die alte Frau schlürfte den heißen Kaffee. Amalie zog die Vorhänge zurück und sah auf die Straße hinunter. Es regnete. Aber der Sturm des gestrigen Abends schien sich gelegt zu haben. Sie erschrak, als ein hellgrauer Buick vorfuhr und ein Mann ausstieg. Die Tür klappte zu. Sekunden später war er im Hausflur verschwunden.
    Amalie trat vom Fenster zurück. Ihre Knie zitterten.
    Zwei Minuten später wurde der Schlüssel ins Türschloss gesteckt.
    Amalie zuckte zusammen. Aber sie durfte jetzt nicht die Nerven verlieren, sonst brachte sie ihre Mutter in Gefahr.
    Die Frau schloss die Vorhänge wieder und verließ das Zimmer.'
    Obgleich sie darauf gefasst war, Charles Hidding in der Diele anzutreffen, erschrak sie. Der Gangster hielt eine Pistole in der Faust und grinste. Er winkte mit der Waffe in Richtung Wohnzimmertür.
    Amalie verstand. Sie ging an dem Verbrecher vorbei, schob die Tür auf und ging hinein. Der Gangster folgte ihr und stieß mit dem Fuß die Tür zu.
    »Haben Sie gut geschlafen?«, fragte er, immer noch grinsend.
    »Danke«, erwiderte Amalie. Sie war bleich wie eine Kalkwand.
    »Sind Sie fertig? Ist die alte Lady versorgt?«
    »Ja.«
    »Gut, dann können wir gehen.«
    »Ja.« Amalie nahm eine Collegemappe, die auf dem Sideboard lag, und verließ den Raum. Charles folgte ihr. An der Wohnungstür reichte er ihr den Schlüsselbund. »Sie werden selbstverständlich abschließen, damit die Leute nicht irgendwelchen falschen Verdacht schöpfen«, sagte er. Die Frau nahm den Schlüsselbund, suchte den Korridorschlüssel heraus und schloss ab.
    Charles ließ seine Waffe verschwinden, trat dicht hinter Amalie und flüsterte: »Machen Sie keine Scherze, Miss Purdy, sonst knallt es.«
    Amalie ließ den Schlüssel in ihrer Handtasche verschwinden. Charles blieb dicht hinter ihr, als Amalie die Treppen hinunterging.
    Plötzlich wurde hinter ihnen eine Wohnungstür geöffnet. Eine Frau im gelben Morgenrock beugte sich über das Treppengeländer. Sie trug ein Dutzend Lockenwickler im Haar.
    »He, Miss Purdy, die Schlüssel«, rief sie. »Sonst stehe ich wieder vor verschlossener Tür.«
    Aber Amalie ging weiter, ohne auf die Stimme der Nachbarin zu hören.
    Mrs. Holberry schüttelte den Kopf und sah dem seltsamen Paar nach.
    »Was bloß in sie gefahren ist«, murmelte sie.
    Mrs. Holberry blieb am Treppengeländer stehen, bis die Haustür geöffnet wurde und wieder ins Schloss fiel. Dann schlurfte sie in die Wohnung zurück und stellte sich ans Fenster.
    Der Mann öffnete den hinteren Wagenschlag. Amalie stieg ein. Darauf schwang sich der Mann hinter das Steuer. Mit einem Satz schoss der Wagen vorwärts. Achselzuckend wandte sich Mrs. Holberry vom Fenster ab.
    »Diese jungen Frauen drehen alle durch, sobald sie einen Verehrer haben«, murmelte sie.
    ***
    Meine Laune hatte sich noch nicht gebessert, als ich morgens aufwachte. Neben meinem Bett stand eine kleine Karaffe mit Fruchtsaft. Ich verspürte Durst und trank. Dann duschte ich mich und schlüpfte in meinen Anzug.
    Ich hängte mich ans Telefon und rief Phil an.
    »Hier Decker«, meldete er sich verschlafen.
    »Es ist bereits Nachmittag, und Mr. High hat nach uns gefragt«, bluffte ich.
    »Das ist doch gar nicht möglich. Dann muss meine Uhr stehen geblieben sein. Ich habe erst neun.«
    »Mach dich fertig, in einer Viertelstunde fahren wir zum Distriktgebäude.«
    »In Ordnung«, sagte Phil und hängte ein.
    Mr. High war nicht im Distriktgebäude, als wir dort ankamen, sondern zu einer Besprechung nach Washington geflogen.
    »Hast du dir inzwischen schon Gedanken gemacht, wozu Dick Larry die Dynamitpakete braucht?«, fragte Phil.
    »Da solltest du lieber unsere Sprengstoffspezialisten fragen«, erwiderte ich. »Mit dem Zeug kann Larry eine Bank knacken, einen Panzerwagen, einen Lohngeldtransport in die Luft jagen oder ein Schiff sprengen.«
    »Ich werde Lieutenant Fishback rufen. Vielleicht hat er was festgestellt.«
    Phils Gespräch dauerte drei Minuten. Als er den Hörer auflegte, sagte er: »Der Tote ist Walter Byrne, genannt Mac. Es war verhältnismäßig einfach, ihn in der Verbrecherkartei zu finden. Dieser junge Bursche ist in der letzten Zeit häufig in Larrys Begleitung gesehen worden. Damit sind unsere oder vielmehr deine Vermutungen richtig.«
    »Um die letzte Gewissheit

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