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0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

Titel: 0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt Kostenlos Bücher Online Lesen
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seinem zwergenhaften Wuchs allen Grund hätte, sich zu schützen.«
    »Mit anderen Worten: Wir müssen ihn an die Stelle herankommen lassen, an der er seinen Überfall geplant hat.«
    »Ja«, wiederholte ich, »denn es geht um das Leben von Miss Purdy.«
    Unsere Beratung dauerte eine ganze Stunde. Dann waren wir uns einig. Wir mussten Dick Larry in dem Glauben lassen, sein Coup sei eine todsichere Angelegenheit.
    Ich telefonierte mit unserem Waffenlager und ließ sechs Maschinenpistolen, in Pakete verschnürt, von einem Postwagen abholen. Die Waffen wurden in den schon bereitstehenden Zug geschafft.
    »Buster, Rostar und Benny werden also zu euch in den Zug klettern«, sagte Harry Holdens, einer unserer ältesten Kollegen, »aber was sollen wir übrigen drei machen, Henry, Leon und ich?«
    »Da wir auf die Mitwirkung von Streifenwagen verzichten wollen, wenigstens im Anfang der Aktion, werdet ihr euch einen gut gepanzerten Dodge nehmen und versuchen, dem Zug zu folgen«, antwortete ich. »Wenn ihr die Fahrroute verfolgt, ist das nicht allzu schwierig. Nur habt ihr fast die doppelte Strecke zu fahren, obgleich die Straßen fast immer parallel zur Bahnlinie verlaufen. Was euch Zeit kostet, ist der Übergang von einer Straße zur anderen, von der Harrison zur Central Avenue beispielsweise. Da müsst ihr eben einen Zahn zulegen. Wenn wir Glück haben, können wir den Gangstern dann den Weg abschneiden und sie in die Zange nehmen. Der Postzug muss sich allein schon deswegen an seinen Fahrplan halten, um Dick Larry nicht argwöhnisch zu machen.«
    »Du nimmst mehr Rücksicht auf ihn als auf eine launische Filmdiva«, murrte Phil.
    »Vergiss nicht, dass es nicht wegen Dick Larry ist, sondern dass es um Miss Purdy geht.«
    Phil nickte und ergänzte: »Natürlich, den ersten Reinfall haben wir gestern Abend erlebt, als Larry in deinem Wagen jede Silbe mitgekriegt hat, die wir sprachen.«
    »Deshalb ist sofort in der vergangenen Nacht die Sendefrequenz geändert worden. Damit sind wir natürlich noch nicht sicher, dass Larry nicht doch mithört. Es dürfte für ihn bei dem dauernden Sprechverkehr, der in New York zwischen Zentrale und den Streifenwagen herrscht, nicht allzu schwer sein, die neue Welle herauszuangeln. Auch damit müssen wir rechnen. Deshalb bekommen Holdens, Henry und Leon ein tragbares Sprechfunkgerät, das auf eine völlig andere Wellenlänge eingestellt wird. Wir nehmen das gleiche Gerät mit derselben Einstellung mit in unseren Waggon und bleiben so in ständiger Verbindung. Außerdem erhalten wir ein zweites Gerät, auf dem die alte Wellenlänge eingestellt wird. Auf diese Weise können wir uns dann mit Dick Larry unterhalten, vorausgesetzt, der Bursche legt Wert darauf.«
    »Man sollte es bei Larrys Sucht für Publicity für wahrscheinlich halten«, sagte Phil, »aber über eines zerbreche ich mir den Kopf. Die Tunnelausfahrten von Manhattan in die Nachbargebiete werden seit gestern Abend scharf bewacht. Wie will Larry deinen roten Jaguar nur nach Essex hinüberschaffen, falls er tatsächlich den Wagen für die Flucht benutzen will?«
    »Vielleicht hat er ihn in der Nacht blau lackieren lassen, oder er ist schon gestern Abend durch den Hollandtunnel abgedampft. Demnach müsste Larrys Hauptquartier jenseits des Hudson liegen. Wir werden auf jeden Fall die Tunnel scharf überwachen lassen.«
    ***
    »Nur noch zwei Stunden, und wir können in Geld wühlen«, sagte Larry genießerisch und rekelte sich aus seinem Sessel hoch. Neben ihm hockten Charles und Jeff, mit dem Gesicht zu Turner. Ihre Hände befanden sich in Nähe des Jackenausschnittes.
    Zwischen Larry und Turner stand das Modell, an dem sie den Überfall auf den Postzug durchgespielt hatten.
    »Na, hat keiner von euch was zu sagen?« Larrys Stimme überschlug sich. Ihm war die vorangegangene Stille auf die Nerven gegangen.
    »He, Turner, nun mach dir schon mal Gedanken, wie du den roten Jaguar nach Essex hinüberkriegst. Denn schließlich bist du der Boss.«
    »Jeff wird ihn hinüberfahren«, entgegnete Turner.
    »Wo es in der Stadt nur so von Cops wimmelt? Die haben sämtliche Tunnels mit dreifachen Posten besetzt. Darauf kannst du Gift nehmen.«
    »Selbstverständlich laden wir das Dynamit vorher in unseren Wagen um«, bemerkte Turner.
    »Eine großartige Idee«, erwiderte Larry höhnisch, »etwas Besseres ist dir noch nicht eingefallen? Außerdem musst du damit rechnen, dass die Cops auch die Umgebung von New York durch ihre Anwesenheit

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