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0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

Titel: 0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt Kostenlos Bücher Online Lesen
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und betraten den Hof. Die Gebäude der General Post liegen zu beiden Seiten der Pennsylvania-Bahnlinie und besitzen Abstellgleise.
    Unser Postzug stand auf der gegenüberliegenden S'eite. Wir trabten durch einen Personentunnel hinüber. Mr. Frey erwartete uns, übergab die notwendigen Papiere und sagte: »Gute Fahrt!«
    Ich stieg mit dem jungen Kollegen Buster in den zweiten Wagen. In einer Ecke lehnten die Postsäcke, die prall gefüllt waren - allerdings nur mit Papierabfällen.
    Mr. Frey trat an unseren Waggon, zog die Tür zu, schloss ab und legte vorschriftsmäßig eine Plombe vor.
    Ich kam mir vor wie eine Maus in der Falle. Es gab keine Möglichkeit, auszusteigen. Wir hatten uns auf ein Schachspiel eingelassen, bei dem die Züge des Gegners nach unseren Begriffen festlagen. Was passierte, wenn er unseren Waggon in die Luft jagte, um das Bargeld aus den Trümmern zu angeln? Wenn er den ganzen Zug hochgehen ließ?
    Aber so stümperhaft würde Larry nicht vorgehen. Das war meine einzige Hoffnung. In aller Eile war von der Lok zum Wagen Nummer zwei ein Telefon gelegt worden, sodass ich jederzeit mit Phil Kontakt behielt.
    Das Telefon klingelte. Ich nahm den Hörer ab.
    »Hallo, Jerry, soeben ist der Lokführer eingetrudelt. Er heißt Ben Marshall und ist vor wenigen Minuten erst von Frey informiert und gefragt worden, ob er die Fahrt trotzdem machen will. Mr. Marshall ist bereit. In zwei Minuten werden wir losfahren. Die Maschinen surren bereits. Bleibt es bei unserer Abmachung?«
    »Auf jeden Fall«, sagte ich, »nur so können wir die Burschen packen und Miss Purdy befreien.«
    »Okay, wir fahren jetzt. Wir überqueren die Tenth Avenue. Vor uns ist deutlich die Eleventh Avenue zu erkennen, über die wir jetzt auch hinwegfahren.«
    Es war ein seltsames Gefühl, in einem von außen verschlossenen Waggon zu fahren. Ich war nicht in der Lage zu sagen, ob wir vor- oder rückwärtsfuhren.
    »Jetzt sind wir im Tunnel«, sagte Phil. Ich gab Buster einen Wink, das Sprechfunkgerät klarzumachen. Wir steckten die Antenne durch eine Belüftungsklappe im Dach des Wagens. Bis zum Hudson Boulevard waren es nur wenige Minuten. Hier wollten wir mit Holdens Kontakt aufnehmen.
    Ich erkannte es am Geräusch, als wir den Tunnel verließen.
    »Achtung, der Hudson Boulevard in Sicht«, rief Phil in den Hörer. Ich gab Buster ein zweites Zeichen. Er schaltete das Sprechfunkgerät ein und sagte mit leicht vibrierender Stimme: »Achtung, Holdens, bitte melden. Achtung, Holdens, bitte melden.«
    Holdens kam sofort. Er befand sich bereits auf der Auffahrt des New Jersey Express Highway.
    »Viel Betrieb heute Abend«, sagte Holdens, »glaube kaum, dass es die Burschen in dieser Gegend riskieren. Wir setzen uns in Richtung Hackensack River in Bewegung.«
    Phil meldete über Telefon: »Wir haben jetzt die erste Brücke des Hudson Boulevard erreicht, vor uns liegt die zweite. Alles in bester Ordnung.«
    Es vergingen ein paar Minuten. Dann sagte Phil: »Jetzt sind wir unter der Tonelle Avenue. Nun haben wir ein paar Meilen Pause.«
    »Bis auf die Eisenbahnbrücke über den Hackensack River«, sagte ich.
    »Ja, aber die Brücke wird grundsätzlich bewacht«, belehrte mich Phil, »wie ich von Ben Marshall gerade erfahre. Da können wir also unbesorgt rüberkutschen.«
    Ich hatte das Gefühl, in einer Sauna zu sitzen. Es wurde entsetzlich heiß im Wagen. Buster hatte schon den obersten Knopf seines Kragens gelöst. Ich folgte seinem Beispiel.
    »Rufen Sie Holdens«, sagte ich.
    Holdens meldete sich wieder sofort.
    »Wir fahren genau neben euch her. Bei der Abfahrt zum Raymond Boulevard wird es eine Verzögerung geben für uns. Drosselt die Geschwindigkeit, wenn es geht.«
    Ich teilte Phil Holdens Wunsch mit. Mein Freund gab ihn an den Lokführer weiter.
    »Ben will sehen, was sich machen lässt.«
    »Okay. Ich werde es Holdens mitteilen«, antwortete ich und legte den Hörer auf.
    ***
    »Na, hast du noch Rücktrittsgedanken?«, fragte Dick Larry.
    Turner drehte den Kopf und knurrte: »Damit du dich allein gesundstoßen kannst an den fünf Millionen, nachdem ich alles vorbereitet habe! Niemals!«
    Er riss die Tür des hellgrauen Buick auf und schwang sich hinter das Steuer.
    »Gut, so gefällst du mir schon bedeutend besser«, triumphierte Larry, »wir sollten vor dem Fischzug alle Feindschaft begraben, Jule, und nur an unsere Beute denken.«
    Larry stieg ein und reichte Turner die Hand.
    »Einverstanden?«, fragte er.
    »Klar«, erwiderte der

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