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0425 - Asmodis jagt den Schatten

0425 - Asmodis jagt den Schatten

Titel: 0425 - Asmodis jagt den Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sollte. Vielleicht hatte er ja Glück… Aber wenn er falsch aufkam und sich die Beine brach, würde er hier draußen sterben. Weitab von jeder Zivilisation.
    Er wartete ab.
    Die drei Hobos drängten sich neben ihm. Ihre Gesichter zeigten Verzweiflung. Sie wußten, was ihnen blühte, wenn sie erwischt wurden.
    »Türen zu«, zischte der Anwalt. »Vielleicht finden sie uns nicht. Vielleicht durchsuchen sie nur die ersten Waggons und geben dann auf, wenn sie dort ein paar Männer geschnappt haben.«
    Die Schiebetüren wurden zugezogen. Der kühlende Fahrtwind fehlte. Fast schlagartig wurde es im Innern des jetzt wieder stockdunklen Waggons brütend heiß. Der Zug stoppte endgültig. Die vier Männer warteten ab. Cascal trat in eine der Türen. Er zog sie wieder einen schmalen Spalt auf, sah nach draußen. Er erkannte bewaffnete Eisenbahner, die die Waggons der Reihe nach absuchten. Sie ließen keinen aus. Cascal sah, wie sie nur vier Waggons weiter einen Mann ins Freie zerrten und niederschlugen, obgleich er sich kaum wehrte. Sie legten ihm Handschellen an und schleiften ihn fort. Im nächsten Ort, der einen Bahnhof besaß, würden sie ihn dem Sheriff übergeben und Anzeige erstatten. Wie der Mann den Fahrpreis und die Strafe bezahlen sollte, interessierte niemanden. Dabei war er wahrscheinlich wie Cascals drei Begleiter nur auf dem Weg, um überhaupt erst wieder etwas Geld zu verdienen - wenn er am Zielort einen Job bekam.
    Aber danach fragten weder das Gesetz, die Vorschriften, noch die Männer, die dieses Gesetz zu vertreten hatten. Juristisch waren sie im Recht. Moralisch ließ sich möglicherweise darüber streiten. Aber wer konnte schon über Schuld und Unschuld urteilen?
    Flüsternd schilderte Cascal den anderen seine Beobachtung.
    »Sie geben nicht auf, kommen weiter«, murmelte er.
    »Sie erwischen uns«, keuchte der Alte. »Wir müssen weg, irgendwie…« Er lief zur anderen Seite, öffnete dort die Tür. Er warf einen Blick nach draußen, ganz vorsichtig nur - aber er war bereits gesehen worden. Die Bahnpolizisten waren auch auf der anderen Seite. Sie gaben den Hobos keine Chance.
    Ein lauter Ruf erscholl.
    »Narr, verdammter«, keuchte der Ex-Anwalt. »Mußtest du deinen Rüssel nach draußen halten?«
    »Sie hätten uns so oder so gefunden«, murmelte Cascal. »Es ist vorbei.«
    Auch für mich, dachte er. Ich bin mit dabei, sie werden auch mich einsperren. Ich habe zwar ein wenig Geld in der Tasche… aber was hilft mir das? Es wird Ärger geben, mächtigen Ärger. Ein paar Tage Haft sind das mindeste - und in Baton Rouge sind meine Leute, und auf meiner Spur ist der Blaugesichtige…
    Da waren die Eisenbahner da.
    Sie kamen, um die Hobos festzunehmen…
    ***
    Sid Amos wartete ab. Er hatte es sich in dem freien Zimmer bequem gemacht. Seine beiden Geiseln ignorierte er - vorläufig. Sie konnten ihm weder entkommen, noch konnten sie etwas gegen ihn unternehmen. Und es würde auch zunächst niemand auftauchen, der nach ihnen fragte.
    Das Zimmer wurde von einem dritten Menschen bewohnt, der zur Familie gehörte und jetzt fort war. Das war Ombre, der Schatten, dessen Spur der Blaugesichtige verfolgte. Sid Amos hatte diesen Dämon als seinen Helfer rekrutiert, weil er sicher war, daß der ihm bedingungslos gehorchte. Er hatte Amos zwar noch nicht als den erkannt, der er war. Aber allein das Versprechen, ihm den Namen zurückzugeben, motivierte ihn bestens. Vor mehr als hundert Jahren hatte Amodis selbst jenen Dämon für ein nicht gerade geringes Vergehen bestraft… und er konnte, wenn er es wollte, diese Strafe auch wieder aufheben. Wenn er mit der Arbeit des Dämons zufrieden war…
    Amos hoffte, daß der Namenlose sich nicht austricksen ließ. Einmal hatte er schon einen Fehler gemacht. Beim zweiten Mal hatte er einfach Pech gehabt. Das durfte nicht zählen, mußte Asmodis fairerweise eingestehen. Er selbst hatte auch schon Niederlagen hinnehmen müssen… vorzugsweise von Zamorra, seinem einstigen Gegner.
    Was würde Zamorra jetzt tun? Sicher nicht nach Frankreich zurückkehren und still abwarten. Amos hoffte, daß Zamorra am Ball blieb, trotz der Warnung. Wenn der Meister des Übersinnlichen Ombre fand, würde er dabei eine Spur hinterlassen, die auch Amos ans Ziel führte. Denn wenn er auch Ombre selbst nicht mit seiner Fingerschau finden konnte, er konnte Zamorra aufspüren.
    Aber wenn er Ombre fand, war noch längst nicht alles ausgestanden. Ombre war gefährlich. Ein Mann, der es geschafft hatte, den

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