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0425 - Asmodis jagt den Schatten

0425 - Asmodis jagt den Schatten

Titel: 0425 - Asmodis jagt den Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einfach einsetzen, in der Hoffnung, daß er diesmal Kontakt zu Ombres Amulett fand.
    ***
    Der namenlose Dämon war unterwegs nach Shreveport. »Begib dich dorthin«, hatte der Auftraggeber gesagt. Aber das war leicht gesagt und schwer getan. Zwischen Shreveport und Baton Rouge lag eine Distanz von rund dreihundertfünfzig Kilometern. Und bei Tageslicht war der Dämon nicht in der Lage, sich gedankenschnell von einem Ort zum anderen zu versetzen oder zu fliegen. Beides hatte er vor langer Zeit gekonnt. Er trauerte dieser Zeit nach, und damit seinem Namen auch seine einstigen Fähigkeiten zurückzubekommen - dafür würde er nahezu alles tun. Dabei wußte er nicht einmal, weshalb man ihm all das genommen hatte, weshalb er in Ungnade gefallen war. Es war aus seiner Erinnerung gelöscht worden.
    Der Zug war fort. Ihn würde der Blaugesichtige nicht mehr wieder erreichen, um mitzufahren. Und die Bahn war äußerst schnell. Die dreihundertfünfzig Kilometer würde sie möglicherweise bereits in fünf oder höchstens sechs Stunden zurückgelegt haben.
    Wie sollte er das schaffen?
    Er hatte zwar ein Auto gestohlen, einen schnellen Sportwagen, und war damit jetzt auf dem Highway unterwegs, und er versuchte auch aus dem Wagen herauszuholen, was eben machbar war - aber das war nicht viel. Die Straßen waren um diese Zeit stark befahren. Die meisten Fahrer, hielten sich an die Geschwindigkeitsbeschränkung, und weil sie das vorwiegend auf beiden Fahrspuren taten, konnte der Dämon nur hin und wieder überholen. Und wo die Strecke einigermaßen frei aussah, lauerten garantiert Polizeifahrzeuge am Straßenrand, um mit mobilen Radargeräten die Einhaltung des Tempo-Limits zu überwachen. Der Dämon hielt das für eine ganz persönlich gegen ihn gerichtete Gemeinheit. Er konnte es nicht darauf ankommen lassen, von der Polizei verfolgt und kontrolliert zu werden. Denn am Tag war er schwach, und er würde Schwierigkeiten haben, mit den Beamten fertig zu werden. Außerdem war da sein blau-rotes Gesicht, das einfach zu auffällig war…
    Mit den spitzen, wölfischen Reißzähnen knirschend, hielt er sich an die Vorschriften.
    Die Polizisten, die für Sicherheit und Ordnung entlang des Highways sorgten, ahnten nicht einmal, daß sie mit ihrer Präsenz einem Mann namens Yves Cascal einen erheblichen Vorteil und Vorsprung gegenüber dem verfolgenden Dämon verschafften…
    Der Blaue versuchte hin und wieder, während der Fahrt, wenn es etwas ruhiger zuging und er sich nicht mehr so sehr auf den Verkehr konzentrieren mußte, mit der Silberscheibe dem Verfolgten nachzuspüren. Er fühlte in weiter Ferne ein schwaches Echo, das die Distanz zu ihm immer mehr vergrößerte. Irgendwann konnte er nichts mehr wahrnehmen. So wußte er nicht einmal, ob der Zug nicht zwischendurch auf der Strecke irgendwo stoppte und der Gejagte ausstieg.
    Er konnte nur annehmen, daß jener dann seinen Weg zu Fuß fortsetzen und dadurch wesentlich langsamer sein würde, so daß der Dämon ihn wieder einholte und anpeilen konnte. Bis dahin aber mußte er sich mit den Gegebenheiten abfinden. Er verwünschte seinen Auftraggeber, der ihn in diese fast aussichtslose Lage gelenkt hatte - er mußte einfach versagen. Die Zeit und die Zuggeschwindigkeit waren gegen ihn…
    ***
    Maurice fand sich notgedrungen mit der fatalen Lage ab. Sie waren nicht-mehr in der Lage, die Wohnung zu verlassen! Nach wie vor gab es die unsichtbare Sperre vor der Tür, und Angelique hatte auch nicht durch die Fenster entschlüpfen können.
    Sie waren Gefangene in ihrer eigenen Wohnung.
    Der unheimliche Fremde war fort. Aber alles deutete darauf hin, daß er zurückkommen würde. Denn sonst ergab seine Behauptung keinen Sinn, sie beide seien seine Geiseln. Wofür? Was wollte er von Yves? Maurice bedauerte, daß der Bruder ihn nicht eingeweiht hatte. Vielleicht hätte Maurices scharfer Verstand eine Lösung gefunden. Eine Möglichkeit, den Fremden irgendwie in die Irre zu führen, auf eine falsche Spur zu setzen. Aber solange er nichts über die Hintergründe wußte als, daß der Fremde genau so eine Silberscheibe besaß wie Yves, war nichts zu machen.
    War sie vielleicht eine Art Erkennungszeichen, symbolisierte sie die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe, und der Fremde wollte Yves die Scheibe wieder abnehmen, die jener vielleicht unrechtmäßig an sich gebracht hatte? Weder Maurice noch Angelique wußten, wie Yves an dieses seltsame Amulett gekommen war. Er hatte es plötzlich einfach

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