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0425 - Die Attacke der Zentauren

Titel: 0425 - Die Attacke der Zentauren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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äußeren Riesenräder zerwühlten den Acker, als sie den Koloß herumschwenkten. Gunnison weigerte sich ostentativ, seine abstehenden Ohren operativ korrigieren zu lassen, wirkte die meiste Zeit schroff und abweisend, in sich gekehrt, als forme er unablässig Muster aus Feldlinien, die sich ineinander verschlungen wie die zierlichen Zöpfe von Claudia.
    Er war ständig beschäftigt, wirkte zerstreut, und schien jedes Mal zu erschrecken, wenn man ihn anredete. In seiner Jugend war er an einer merkwürdigen Krankheit beinahe gestorben. Seit die Quintadois auskuriert worden war, hatte Gunnison eine ausgeprägte Allergie gegen jede Art von frischem Obst. Statt dessen schluckte er in einem regelmäßigen Zwei-Stunden-Rhythmus Vitaminpräparate.
    „Sagten Sie etwas, Dr. Gunnison?" fragte Cascal.
    „Nein, nein", sagte Gunnison und schrak auf. „Ich dachte nur eben ...", der Rest des Satzes verlor sich in undeutlichem Murmeln. Gunnison starrte dreißig Sekunden lang auf den Nackenknoten des Mädchens, dann meinte er: „Zeit, daß Tschubai wieder zurückkommt. Dort vorn sehe ich nämlich etwas Ähnliches wie ein Flugschiff."
    Cascal blinzelte erstaunt, dann folgte er dem Blick des Feldlinienformers und sah voller Erstaunen, daß Gunnison recht gehabt hatte.
    Zwischen der entfernten Stadt und derjenigen, in die sie hineinsehen konnten, schwebte ein graues, spindelförmiges Ding. Es hatte einen Kurs, der es direkt auf den Standort des Shifts zuführen würde.
    „Tatsächlich - ein Flugschiff!" flüsterte Claudia aufgeregt.
    In derselben Sekunde materialisierte Ras Tschubai wieder unter der durchsichtigen Kuppel des Allzweckfahrzeugs.
    „Tragt es mit Fassung, Freunde", sagte er erschöpft, „aber was ich gesehen, gehört und festgestellt habe, wird selbst die Abgebrühtesten unter euch erschrecken."
    Cascal zündete sich eine Zigarette an und lehnte sich zurück. Er wartete auf den Bericht des Mutanten.
     
    3.
     
    „Wir haben soeben die lemurische Kultur entdeckt. Die Lemurer scheinen sich Tag und Nacht gegen die Präbios verteidigen zu müssen."
    Tschubai wirkte erschöpft und ermüdet. Er öffnete, während er sprach, ein Vorratsfach und zog einen Plastikbehälter voller Fruchtsaft hervor, der mit einem Aufmunterungspräparat versetzt war. Er drückte seitlich gegen den Verschluß, und ein gekrümmter Trinkhalm schob sich langsam hervor.
    „Machen Sie's halb so spannend!" rief Harl Dephin über die akustischen Anlagen des Paladin-III.
    „Entschuldigung. Sie werden verstehen, daß ich mir die Lippen ein wenig befeuchte, junger Mann!"
    gab Tschubai ungerührt zurück und machte eine Pause, in der er genußvoll den Fruchtsaft trank.
    Dann fuhr er fort: „Sie haben unzweifelhaft diese Zugmaschine gesehen. Es ist die zivile Version eines Typs, der auch als panzerartiger Kampfwagen ausgebildet ist.
    Ich habe große Mengen von ihnen in der Stadt stehen sehen. Ausgerüstet mit den gleichen Raketengeschützen, die wir schon in Aktion gesehen haben, jedoch in verschiedenen Kalibern. Die Kampfwagen sind ebenfalls vierrädrig, aber noch mehr gepanzert. Die Krafterzeugung läuft nicht über Kolben und Zylinder, sondern über Turbinen."
    „Dachte ich es doch!" rief Waringer.
    „Ich sah natürlich viele Lemurer. Sie führten in der Stadt, die zwar nicht ärmlich, aber sehr spartanisch eingerichtet ist, ein ziemlich hartes Leben. Man könnte sie mit Menschen von heute verwechseln: zartbraune Hautfarbe, etwa wie Dr. Chabrol hier, überwiegend dunkelhaarig, ich habe aber auch Haar von mattem Kupferrot bemerkt. Es sind hochgewachsene, schlanke Menschen.
    Selbstverständlich hochintelligent. Ich konnte etwas von dem verstehen, was sie sprachen - es muß die Urform des Tefroda sein. Die Entwicklungsstufe der Stadt, ihrer Einrichtungen und der technischen Möglichkeiten ist etwa mit der zu vergleichen, die jener des Jahres achtzehnhundertfünfzig in Terra entspricht. Das ist im wesentlichen alles, was ich feststellen konnte. Man erwartet, das vergaß ich zu sagen, stündlich einen Angriff der Präbios."
    Cascal nickte, streifte die Asche seiner Zigarette ab und drehte den Lautstärkeregler auf.
    „Haben Sie alles verstanden, Sir?"
    „Ja", erwiderte Rhodan. „Wir haben das gleiche und noch einige abweichende Dinge festgestellt.
    Nunmehr wissen wir mehr. Lemurer und Präbios liefern sich einen erbitterten Vernichtungskrieg. Aber keine der beiden Parteien kann technisch in der Lage gewesen sein, unsere Reise aufzuhalten. Wir suchen

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