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0425 - Die Attacke der Zentauren

Titel: 0425 - Die Attacke der Zentauren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Licht eingeschaltet hatte, den Kühlschrank und begann zu suchen.
    „Verdammt", sagte er leise, „wo sind denn schon wieder die Eier?"
    Er schob ein Paket Fertignahrungsmittel zur Seite, nahm eine halbvolle Milchflasche heraus und stellte sie vor sich auf den Boden.
    „Wo sind die Eier?" wiederholte er.
    Er suchte weiter. Butterpakete, verschiedene Fleischwaren, die würfelförmigen Pakete von alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken ... nur keine Eier. Schließlich entdeckte er sie ganz hinten in einer Spezialschachtel.
    „Na endlich!"
    Er nahm aus einem der Einbauschränke eine Schüssel heraus, die etwa zwei Liter Flüssigkeit faßte, dann schlug er vier Einer in diese Schüssel, tat einen halben Liter Milch dazu und nahm den positronischen Quirl aus dem Maschinenfach. Aus dem eingebauten, stoßsicheren Bord holte er kleine, runde Dosen heraus, las kopfschüttelnd die Aufschriften und streute dann etwas Salz und Pfeffer in das gelblichweiße Gemisch hinein. Eine Prise Muskatnuß folgte, etwas Kerbel und eine Messerspitze Dronyan. Dann schaltete der Großadministrator den Quirl ein. Ein summendes Geräusch war zu hören. Milch, Gewürze und Eier wurden zu einer Suspension verrührt, Blasen bildeten sich, und die untergeschlagene Luft vergrößerte das Volumen der Flüssigkeit. Rhodan tauchte den Zeigefinger in die Brühe, leckte ihn probeweise ab und verzog angewidert das Gesicht.
    „Außerdem ist es zu kalt", sagte er und schaltete den Mikrowellenherd ein.
    Sekunden später war die rätselhafte Flüssigkeit leicht erwärmt.
    Rhodan griff in die Tasche seines weißen Schlafanzugs und holte eine kastaniengroße Kugel heraus, schüttelte sie in der Hand und sah zu, wie sie sich zu einer tennisballgroßen Form aufblähte. Dann ließ Rhodan diesen Gegenstand mit einem glucksenden Geräusch in die Milch-Ei-Mischung fallen.
    „Dann absorbiere schön deine Eiweiße, die Mineralstoffe, die Spurenelemente und die guten, gesunden Vitamine", murmelte er und setzte sich auf einen winzigen Arbeitstisch. Whisper, das flatternde Symbiosewesen von Khusal, tauchte in die flüssige Nahrung ein und absorbierte die Nährstoffe. Rhodan spülte das Rührwerk des Quirls wieder ab, warf Eierschalen und Plastikverpackung der Milch in den Abfallkonverter und sah zu, wie Whisper trank.
    Whisper glich sonst einem hauchdünnen Seidengespinst mit edelsteinartigen Nervenzellen, jetzt hatte er sich, um die Nahrung aufzunehmen zu können, zu einem Ball zusammengerollt. Fremde Telepathieimpulse konnten durch die verstärkende Wirkung dieses Wesens von Rhodan klar empfangen werden, außerdem wurden Rhodans Sinne derart geschärft, daß er mit Hilfe des Khusalers sogar im infraroten Bereich sehen konnte.
    „Na, fertig?" fragte Rhodan leise.
    Der Inhalt der Schlüssel hatte sich verändert, aber das Volumen war nur unwesentlich geringer geworden. Whisper hatte aus der Flüssigkeit alles aufgenommen, was für sein Leben wichtig war. Jetzt lag er wie ein Tennisball in der dünnen Brühe.
    Rhodan nahm Whisper mit spitzen Fingern aus der Flüssigkeit, riß ein Zellstofftuch aus der Wandhalterung und trocknete Whisper vorsichtig ab, wie ein kostbares Glas. Dann steckte er ihn wieder in die Brusttasche des weißen Schlafanzugs. Endlich schüttete er den Inhalt der Schüssel weg, spülte sie vorsichtig aus und stellte sie dann in den Trockenapparat. Er hob noch ein kleines Eierschalen-Bruchstück auf, löschte das Licht und ging in seine Kabine zurück. Dort holte er den Symbionten aus der Schlafanzugtasche und legte ihn neben die abgeschnallte Digital-Armbanduhr auf das Wandbrett, das Nachttischfunktion hatte. Zufrieden schlief Rhodan ein. Morgen würde Cascal mit der kleinen Mannschaft zu einem weiteren Fernaufklärungsversuch starten.
     
    *
     
    Hinter dem Gletscher auf dem Mount Lemur, einer riesigen, schrägen Platte, die unmittelbar hinter dem breiten, dunkelgrünen Vegetationsgürtel anfing und sich bis zum Horizont fortsetzte, erschien jetzt eine schmale Linie der Helligkeit. In deren Bereich verblaßten die Sterne. Der Gletscher nahm eine rosa Farbe an. Schlagartig erwachte die urweltliche Natur.
    Tierstimmen schrieen, der Tau auf den Gräsern schimmerte auf, und die Schatten jagender und äsender Tiere wurden deutlicher, plastischer. Joaquin Manuel Cascal saß entspannt im Pilotensessel des ausgerüsteten Allzweckfahrzeugs und hatte vor sich auf der Kartenplatte einen großen Bogen Kunststoff, auf dem untereinander eine Reihe von

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