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0426 - Palast der Schattenwürger

0426 - Palast der Schattenwürger

Titel: 0426 - Palast der Schattenwürger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie.«
    »FBI oder CIA?«
    »Kann man nicht genau sagen. Ich bin gewissermaßen eine Feuerwehr undpendle oft zwischen beiden.«
    »Dann beneide ich Sie nicht.«
    »Sie haben es erfaßt, John. Irgendwo sitzt man immer zwischen zwei Stühlen, auch wenn es momentan nicht so aussieht und wir einen relativ bequemen Platz haben. Aber Sie werden von den Burschen hier ebenso wenig akzeptiert wie ich. Sie fühlen sich kontrolliert, und da die Militärs eine besondere Sorte Mensch sind, zeigen sie uns das auch. Arrogante Typen.«
    »Ärger bekommen?«
    »Er hielt sich in Grenzen. Sie sind, wie ich hörte, auch kein Soldatenfreund.«
    Ich senkte die Hände mit der Tasse. »Sie sind sehr gut informiert, Max.«
    »Das gehört zu meinem Job.«
    »Was wissen Sie noch über mich?«
    Er lachte unecht. »Einiges. Daß Sie in den Staaten kein Unbekannter sind. Es gibt da an der Westküste ein Kloster, dort haben Sie sich schon einige Male blicken lassen. Aber auch in New York, wie ich weiß.«
    »Stimmt.«
    »Sagte ich doch.«
    »Und wie ist Ihre Meinung?«
    »John, ich muß Ihnen ehrlich sagen, daß man mit Ihnen arbeiten kann, wenn es stimmt, was ich hörte. Ich mag unkonventionelle Methoden. Und Ihre Erfolge haben Ihnen schließlich recht gegeben. Manchmal muß man eben über den Dingen stehen.«
    »Danke, daß Sie so denken. Aber wie stehen Sie zu meinem eigentlichen Job?«
    Er hob die Schultern. »Sie meinen die Geisterjagd?«
    »Genau.«
    »Das ist schwer zu sagen. Als Realist würde ich behaupten, daß Sie spinnen, aber Ihre Erfolge sprechen dagegen.«
    »Wenn ich behaupte, daß es Dämonen gibt, dann nehmen Sie mir das ab?«
    »Bedingt.«
    »Wieso?«
    »Ich müßte sie erst gesehen haben.«
    »Das kann vielleicht schneller eintreten, als wir beide es uns wünschen.«
    »Sie rechnen bei diesem Fall mit einer dämonischen Überraschung?«
    »Ja.«
    Max Culver nickte. »Die Schattenwürger sind in der Tat ein Problem. Ich habe auch erst aus den Zeitungen davon erfahren. Wie die Reporter an die Sache herangekommen sind, weiß ich nicht. Jedenfalls hat es Tote gegeben. Und die Kameraden haben bei der Auseinandersetzung alt ausgesehen.«
    »Ich sah bei meinen Unterlagen ebenfalls die entsprechenden Bilder.«
    »Dann sage ich Ihnen ja nichts Neues.«
    »Allerdings.« Ich leerte den Becher.
    Schräg gegenüber saß ein weiterer Offizier vor dem Radarschirm. Er machte Meldung: »Objekt auf dem Schirm gesichtet!«
    Der Commander, ein kleiner, hagerer Mann in den Fünfzigern, drehte sich um. »Normaler Kurs?«
    »Yes, Sir.«
    »Beobachten Sie weiter.« Culver schaute auf seine Uhr. Er schürzte die Lippen und meinte leise: »Bald wissen wir mehr.«
    »Hoffentlich.«
    Zwei Offiziere hoben ihre Ferngläser an und blickten durch die breite Glasscheibe schräg gegen den von keiner Wolke getrübten Himmel. In dieser Region hatte das Frühjahr bereits begonnen. Es war sehr mild.
    Ein leichter Südostwind strich über das Wasser und schlug die langen Wellen einer weiten Dünung hoch.
    Unser Schiff schaukelte leicht mit. Ich hatte mich daran gewöhnt und merkte es kaum noch.
    Culver wandte sich wieder an mich. »Wie es weitergeht, wissen Sie auch nicht, oder?«
    »Nein, das müssen wir entscheiden. Es kommt auf die Sichtung des Materials an.«
    »Drei Tote hat es gegeben«, murmelte Culver. »Das ist verdammt kein Kinderspiel.«
    »Bestimmt.«
    »Leider habe ich den Reporter nicht erwischen können, der den Artikel über die Schattenwürger geschrieben hat.«
    »Und weshalb nicht?«
    »Er ist verschwunden. In der Redaktion sagte man mir, er sei auf Achse, um neues Material zu sammeln.«
    »Über den Fall?«
    »Keine Ahnung.«
    Unsere Unterhaltung wurde durch eine Bemerkung der beobachtenden Offiziere unterbrochen. »Sichtkontakt mit der Maschine.«
    Jetzt wurde auch der Commander wach, und wir ebenfalls. Max und ich standen auf. Die Becher stellten wir weg. Vor uns sahen wir die Rücken der drei Männer. Keiner traf Anstalten, uns behilflich zu sein. Während sich die Militärs auf ihre Gläser verließen, suchten wir mit bloßem Auge den Himmel ab.
    Ein Funker versuchte inzwischen, mit der Maschine Kontakt aufzunehmen, erhielt aber keine Verbindung, und das wurmte ihn.
    Da ich mich nicht länger wie Luft behandeln lassen wollte, tippte ich den Kapitän auf die Schulter. »Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten, Commander?«
    »Kaum.«
    »Also doch.«
    »Ein Motor ist ausgefallen, wie ich erkennen kann.«
    Ich warf Culver einen Blick zu, der die

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