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0426 - Palast der Schattenwürger

0426 - Palast der Schattenwürger

Titel: 0426 - Palast der Schattenwürger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lippen in die Breite zog. Diese Tatsache gefiel weder ihm noch mir. Hatten möglicherweise doch andere Kräfte ihre Hände im Spiel?
    Auch wir konnten die Maschine jetzt als Punkt am Himmel mit bloßem Auge erkennen. Auch mit nur einem Motor hielt sie den Kurs, und es bestand, so wie ich das sah, eigentlich keine Gefahr.
    Die Offiziere mit den Ferngläsern sahen mehr. Ich hörte ihre knappen Kommentare und konnte mir meinen Reim darauf machen. »Der Flug wird unruhiger«, meldete der Erste Offizier.
    »Dafür ist kein Grund vorhanden«, meinte der Commander. »Auch nicht bei nur einem intakten Motor.«
    »Sir, sie trudelt!«
    »Verdammt!«
    »Jetzt klinkt er die Ladung los!«
    Das sahen wir ebenfalls. Etwas fiel unter dem Boden der Maschine ab, und es dauerte nur wenige Sekunden, bis sich der Fallschirm aufblähte.
    Den bunten Pilz verfolgte ich nicht mehr. Mein Augenmerk galt der Cessna, und da verspürte ich leichtes Magendrücken. Auch als Laie hatte ich erkannt, daß die Maschine nicht mehr zu retten war, wenn dem Piloten nicht etwas Unmögliches gelang.
    Plötzlich war es mit der Ruhe auf der Brücke aus. Der Commander handelte sofort.
    Er gab Alarm.
    Schauerlicher Sirenenklang wehte über das Schiff. Die Besatzung wußte Bescheid, daß es ernst geworden war. Hektik kam auf. Der Erste Offizier gab seinen Platz an der Brücke frei. Das Glas hatte er liegenlassen.
    Ich schnappte es mir und stellte es schnell ein.
    Hineinschauen konnte ich in die Maschine nicht.
    Aber ich sah sie fallen.
    Ein furchtbares Bild. Sie kippte wie ein Stein weg und näherte sich in rasender Geschwindigkeit der Wasserfläche…
    Mit geballten Händen stand ich da und spürte den Schweiß auf meiner Haut.
    Der Aufschlag!
    Einige Meilen entfernt war es. Wir sahen die Cessna zerbrechen.
    Eine Tragfläche splitterte ab, und einen Moment später explodierte der Tank, der Treibstoff fing Feuer, brannte in breiten Flammen und produzierte einen schwarzen Rauchpilz.
    »Das überlebt niemand«, sagte Max Culver.
    Ich fügte nichts hinzu und starrte durch das Glas in die Flammenhölle.
    Langsam ließ ich das Glas sinken und dachte daran, daß mir dieser Fall verdammt große Sorgen bereiten konnte. Es würde bestimmt kein Spaziergang werden.
    Es hatte den vierten Toten gegeben. Mir war es nicht einmal gelungen, eine Spur aufzunehmen.
    »Ich gehe«, sagte Culver.
    Auch ich verließ die Brücke. Wir gingen an Deck und beobachteten das Beiboot, das bereits abgelegt hatte und sich mit voller Fahrt seinem Ziel näherte.
    Der Absturz der Cessna hatte mir bewiesen, daß unsere Gegner sich nicht allein auf ein Gebiet beschränkten. Sie waren sehr flexibel.
    Die Mannschaft stand fast geschlossen an Deck. Waffen sah ich keine, doch die Männer waren irgendwie gespannt. Sie schauten dem Boot nach. Andere wiederum beobachteten den Himmel.
    Ich mußte an die Steuerbordseite gehen, um die Trümmer der Maschine erkennen zu können.
    Auf den Wellen schwappte der brennende Treibstoff. Der Wind wehte den schwarzen Rauch zum Glück nicht zu uns herüber, sondern in die entgegengesetzte Richtung.
    Ein Teil der Cessna war schon gesunken. Vom Cockpit sah ich nichts mehr. Und damit war wohl auch der Pilot namens Nick Wire in die Tiefe der See gezogen worden.
    Das Beiboot hatte mittlerweile den Fallschirm erreicht. Die Männer holten ihn und seine Fracht mit langen Haken ein. Dann wendeten sie und fuhren zurück.
    Ich traf Culver. Er nickte mir zu. »Diesmal lassen wir uns nicht abspeisen. Wir werden bei der Sichtung des Materials anwesend sein. Auch wenn der Commander murrt, aber er hat die entsprechenden Direktiven von ganz oben bekommen.«
    Wir mußten noch eine Viertelstunde warten, bis das Beiboot wieder anlegte.
    Ein Kran hievte es an Bord. Die Ladung nahm der Erste Offizier entgegen, der sich den kleinen Metallbehälter unter den Arm klemmte und so tat, als wäre er sein persönliches Eigentum.
    Wir traten dem Mann in den Weg. »Wo wollen Sie ihn öffnen?« fragte ich.
    »Spielt das für Sie eine Rolle?«
    »Ja, wir werden dabei sein.«
    »Kommen Sie mit.«
    Wir verschwanden unter Deck, wo die Kabinen lagen, und gingen in die kleine Offiziersmesse. Man hatte die Wände mit dunklem Holz getäfelt.
    Dazu paßten meiner Ansicht nach die festgeschraubten, ebenfalls dunklen Kunststofftische nicht. Eine Sitzgruppe mit vier Sesseln lud zum Platznehmen ein.
    Der Erste Offizier hatte den Behälter kaum auf den Tisch gestellt, als der Commander die Messe betrat. Mit einem

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