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0426 - Palast der Schattenwürger

0426 - Palast der Schattenwürger

Titel: 0426 - Palast der Schattenwürger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich den Minirock tragen werde?«
    »Ja. Du gehst doch immer mit der Mode.«
    »Aber wegen dir ziehe ich ihn nicht an.«
    »Willst du wirklich so grausam sein?«
    »Immer.«
    »Du kannst es ja Suko zu Gefallen tun.«
    »He, John, laß mich aus dem Spiel. Ich habe damit nichts zu tun!« protestierte mein Freund.
    »Richtig, Suko, gib's ihm!« Glenda nickte heftig.
    Ich aber winkte ab. »Ja, ja, ich merke schon, ihr macht mir den Abschied von euch leicht. Ich werde bald fliegen und…«
    »Wohin?«
    Meine Stimme klang ernst, als ich das Ziel nannte und von beiden verständnislos angeschaut wurde. Ich gab ihnen eine kurze Erklärung und sie hörten gespannt zu.
    »Noch ist ja nichts sicher«, sagte ich abschließend. »Jedenfalls sollst du dich bereithalten, Suko.«
    »Wie immer.«
    »Sei nicht sauer. Ich jedenfalls sehe es nicht als Vergnügen an, auf einem Schiff der Navy irgendwo im Mittelmeer auf ein Flugzeug zu warten.«
    »Und die Toten? Waren es tatsächlich diese Schattenwürger, von denen du berichtet hast?«
    »Das will ich herausfinden.« Ich hob die Schultern. »Ihr wißt ja selbst, die arabische Welt hat viele Legenden und Geschichten. Noch ist überhaupt nichts klar…«
    ***
    Das war es auch nicht für Nick Wire.
    Er hatte den Schatten aus dem Mikro kriechen sehen, und er war wie ein streichelnder Würgefinger über sein Gesicht gehuscht, breitete sich aus, wurde zu einer kleinen Wolke, die den Kopf des Piloten umschwebte. Er konnte nichts mehr sehen, zum Glück noch atmen, und er hatte sein Denken ausgeschaltet. Nur nicht weiter sich über dieses Phänomen den Kopf zerbrechen. Handeln mußte er, handeln!
    Er riß beide Arme hoch und schlug mit den Händen in den vor ihm quellenden Schatten hinein.
    Dabei hatte er das Gefühl, gegen eine dünne Wand zu schlagen. Etwas strich über seine Haut, er spürte die Kälte, und er sah, daß sich der Schatten wieder an ihn herantastete.
    Diesmal suchte er seinen Hals.
    Als wäre er ein Tuch, so wickelte er sich um den Hals des Mannes und drehte sich fest. An der Rückseite fanden sich die beiden Schattenhälften, zogen sich dort zusammen, bildeten einen Knoten, und der plötzliche Druck preßte den Mann in den Sitz hinein. Er hatte den Mund geöffnet, aber er bekam keine Luft.
    Der Schatten würgte.
    Er hatte eine andere Gestalt angenommen, war wesentlich schmaler geworden, glich dem Körper einer Schlange, bewegte sich über das Gesicht, berührte die Haut, so daß der Mann Kälte und Wärme zur gleichen Zeit verspürte.
    Erst jetzt kam ihm der Gedanke, sich zu wehren. Er mußte einfach etwas unternehmen, sonst machte ihn der Schatten fertig. Bisher hatte er nicht so recht an die Schattenwürger glauben wollen, nun wurde er eines Besseren belehrt.
    Wire hatte sich noch weiter in den Sitz gedrückt. Er bewegte seine Beine. Die Maschine war in diesen Momenten steuerlos und jagte zum Glück auf dem gleichen Kurs weiter.
    Sie verlor auch nicht an Höhe, so daß die Gefahr, ins Meer zu stürzen, sehr gering war.
    Aber er fühlte nichts. Die Schatten, die sich um seinen Hals gelegt hatten, waren amorph, sie umklammerten ihn zwar, ließen sich aber selbst nicht fassen.
    Und das war furchtbar.
    Nick Wire erlebte eine Hölle. Er ächzte, Luft bekam er keine mehr, weil sich das Schattenband an seinem Hals bereits zu fest gezogen hatte.
    Dafür mußte er in einen Kampf auf Leben und Tod eingehen. Nach rechts wuchtete er seinen Körper. Wire rutschte vom Sitz, fiel auf den Boden, drehte sich dort weiter und stellte wie nebenbei fest, daß die Maschine anfing zu trudeln.
    Er kämpfte verbissen. In zahlreichen Auseinandersetzungen hatte er sich halten können, und auch jetzt wollte er vor diesem verdammten Schatten nicht zurückschrecken. Da mußte es einfach eine Chance geben.
    Sie war nicht vorhanden. Der Schatten war schnell und gnadenlos. Die Augen des Piloten quollen aus den Höhlen. Er ächzte, rollte sich weiter, wurde von einer Seite der Maschine auf die andere geschleudert, kam wieder hoch, würgte dabei, stierte auf die Instrumente im Cockpit, sah sie nur verschwommen und wuchtete seinen Körper gegen den Pilotensitz, dessen Lehne er nach vorn drückte, seine Hände ausstreckte, abrutschte und den Kontakt auslöste, der für die Freiheit der Ladung sorgte.
    Sie war am Rumpf der Maschine angebracht worden, fiel ab, und der Fallschirm würde sich automatisch öffnen. Daß Wire es noch geschafft hatte, den eigentlichen Auftrag zu erfüllen, sah er wirklich als einen

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