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0428 - Der Gedanken-Töter

0428 - Der Gedanken-Töter

Titel: 0428 - Der Gedanken-Töter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu bleiben, obgleich er einen gewissen Sicherheitsabstand einhielt, damit man ihn als Verfolger nicht sofort bemerkte.
    Er verfolgte das Taxi bis zum Flughafen-Hotel, wo die Passagiere ausstiegen. Als der Taxi-Fahrer wendete und zurückfahren wollte, stoppte Yano ihn ab. Zamorra, seine Begleiterin und der Weißhaarige waren gerade im Hotelfoyer verschwunden.
    Wütend stieg der Taxi-Fahrer aus und ballte die Fäuste. Yano winkte ihm fröhlich mit einem 20-Dollar-Schein zu.
    »Den können Sie sich verdienen, Mac, wenn Sie mir verraten, wen Sie da gefahren haben und über was die Leute sich unterhielten, ob sie möglicherweise erwähnt haben, wo der Weißhaarige seinen Wohnsitz hat…«
    »Wer will denn das wissen?« knurrte der Fahrer. »Sind Sie ein Detektiv oder so etwas?«
    »Nur ein harmloser Reporter, der sich für diese drei Menschen interessiert, die ihn eiskalt abblitzen ließen. Sehen Sie, wenn mir jemand Prügel androht, dann möchte ich doch wissen, mit wem ich es in Wirklichkeit zu tum habe. Oder wie würden Sie das an meiner Stelle sehen?«
    Der Taxifahrer betrachtete die 20-Dollar-Note, die vor seinem Gesicht locker hin und her wedelte.
    »Okay«, brummte er. »Sie wollen wohl noch heute oder morgen nach Flagstaff. Da scheint der Weißhaarige zu wohnen. Er sprach von Dank und Schecks oder Überweisungen. Offenbar hat der Dunkelblonde ihm einen Gefallen getan, der eine Menge Geld kostet.«
    »Flagstaff«, wiederholte Yano. »Namen wurden weiter nicht genannt!«
    »Sorry. Das ist alles, was ich Ihnen sagen kann.«
    Yano reichte ihm den Geldschein und gab den Weg frei.
    In der nächsten Telefonzelle hielt er an und rief am Airport an. Man verriet ihm, daß die nächste Maschine nach Flagstaff bereits in etwa einer Stunde abging. Das ließ ihm nicht viel Zeit. Er rief in seiner Redaktion an. »Könnt ihr feststellen, ob es in Flagstaff einen Walt Koenig gibt und wer das ist? Wenn der Vorname nicht ganz stimmt, ist mir auch jeder andere Koenig recht. Flagstaff und nähere Umgebung.« Gerade noch rechtzeitig war ihm eingefallen, daß Vater und Sohn nicht unbedingt am gleichen Ort wohnen mußten.
    »Sorgen hast du, Yano… wie stellst du dir das eigentlich vor?«
    »Ihr schafft das schon. Übrigens ist es eilig.«
    Er fuhr zur Redaktion. Als er ankam, sah ihm sein- Redakteur kopfschüttelnd entgegen.
    »Was hast du jetzt wieder am dampfen, Yano?« erkundigte er sich. »Ich denke, du sitzt an der Story von dem gesunkenen Schiff. Was ist damit?«
    »Es ist unter Wasser. Anscheinend explodiert. Die Reederei und die Versicherung raufen sich die Haare. - Habt ihr was über diesen Koenig herausgefunden?«
    »Ja. Hat der was mit dem Schiff zu tun?«
    »Natürlich, Mann! Koenig, Vater und Sohn. Der Alte war der Skipper und ist einziger Überlebender. Seine Frau hat’s erwischt. Ist bei der Sache ertrunken.«
    »Teufel auch. In Flagstaff gibt es einen Walt Koenig und einen Leonard C. Koenig. Leonard ist Eigentümer und Vorstandsvorsitzender der Bank of Flagstaff. Sagt dir das etwas, Yano?«
    »Aua«, murmelt der Navajo. »Kriege ich ein Ticket nach Flagstaff? Ich will am Ball bleiben.«
    »Wie wär’s, wenn du das Auto nimmst? Das kommt billiger, und du bist in Flagstaff mobil, ohne dein Spesenkonto mit Taxen und Mietwagen zu überladen.«
    »Benzingeld, Boß«, verlangte Yano mit ausgestreckter Hand. »Cash im voraus.«
    »Nur wenn du mir schriftlich gibst, daß du eine Bomben-Story herausholst!«
    »Die Bombe tickt schon, Mann. Also, kann ich los? Die Koenig-Adressen brauche ich noch. Mit Walt Koenig bin ich übrigens vorhin zusammengerasselt. Ist ein verdammt aggressiver Typ. Habe ein paar Fotos in der Kamera, die gleich ans Labor können. Ich melde mich so schnell wie möglich wieder.«
    »Schick die Story per Fax«, verlangte der Redakteur. »Besser gestern als morgen.«
    »Okay. Laß mich an den Computer, ich mache dir einen kleinen Zweispalter zu je fünfzehn Zeilen für heute nacht. Die Hauptstory werde ich wohl erst morgen bringen, es sei denn, heute abend passiert noch Weltbewegendes.«
    ***
    Zamorra und Nicole hatten nicht viel Zeit gehabt, ihre Koffer zu packen und auszuchecken. Leonard C. Koenig telefonierte mit Flagstaff, und von dort wurden drei Tickets für den nächsten Flug gebucht, der in knapp einer Stunde ging. Sie schafften es gerade noch, an Bord zu kommen.
    Und dann waren sie erstaunt, auch Walt Koenig einsteigen zu sehen. Er registrierte ihre Anwesenheit, ging aber wortlos an ihnen vorbei und

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