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0428 - Der Gedanken-Töter

0428 - Der Gedanken-Töter

Titel: 0428 - Der Gedanken-Töter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unmöglich gemacht. Somit habe ich die ganze Sache einfach ersatzlos gestrichen. Walt tobte. Aber solange die Bank of Flagstaff mir gehört, bestimme ich, wohin die Gelder vergeben werden. Und solange ich der Boß bin, sieht diese Sekte keinen einzigen Cent mehr.«
    Er atmete tief durch.
    »Ich lasse normalerweise jeden nach seinem Glauben selig werden«, fuhr er dann fort. »Aber was diese Scientisten machen, das stinkt mir ein wenig nach Betrug, und wer weiß, was noch alles dahintersteckt. Wenn früher klardenkende Leute plötzlich ausflippen und mit vollem Einsatz nur noch für diese Sekte da sind, gibt mir das zu denken. Mun und der Bhagwan und diverse andere Sekten reichen völlig, da müssen nicht auch noch Leute wie diese Scientisten auftauchen und anderen Leuten das Geld aus der Tasche ziehen. So wird man reich. Man gründet eine Sekte und sahnt ab. Ich möchte wissen, wo das ganze Geld bleibt, das die Scientisten einstreichen. Immerhin bieten sie Kurse an, in denen die Leute lernen sollen, selbstbewußter aufzutreten und was dergleichen mehr ist, und diese Kurse sind teuer. Die Mitgliedschaft an sich kostet ebenfalls eine gehörige Stange Geld, die Andeutungen zufolge nach dem Einkommen berechnet wird. Somit hat auch Walt ein kleines Vermögen in diese Sekte investiert. Ich verstehe ihn einfach nicht mehr. Nun, mir sind solche Leute suspekt und ich lehne es ab, sie auch noch zu fördern.« .
    »Dieser Sekte möchte ich doch mal näher auf den Zahn fühlen«, murmelte Zamorra.
    Nicole seufzte hörbar. »Das ist doch nicht unser Bier«, raunte sie Zamorra zu.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, Nici - die Häufigkeit, mit der wir plötzlich an verschiedenen Orten auf diese Scientisten stoßen, kommt mir wie ein Zeichen vor, daß wir uns doch einzumischen haben.«
    »Dir ist auch nicht mehr zu helfen«, sagte Nicole kopfschüttelnd.
    ***
    Nach der Landung tauchte Walt sofort unter, ohne seinen Vater noch eines einzigen Blickes zu würdigen.
    Leonard C. Koenig orderte ein Taxi, das seine Gäste und ihn zu seinem Anwesen am Stadtrand brachte. »Fühlen Sie sich wie zu Hause, Nicole und Zamorra«, bat er. »Lassen Sie sich von unserem Personal verwöhnen. Wir können ein wenig am Kaminfeuer plaudern. Schließlich möchte ich mehr über meine Lebensretter wissen. Ich hoffe Sie können sich hier wohl fühlen. James wird Ihnen Gästezimmer und Bad zeigen, damit Sie sich erfrischen können. Wir sehen uns dann im Kaminzimmer in, sagen wir, einer Stunde.«
    »Einverstanden.«
    In dieser Stunde waren sie erstmals wieder mit sich allein. Nicole schüttelte den Kopf. »Eigentlich sind wir doch verrückt, nicht wahr? Einfach mit Koenig hierher zu fliegen… warum tun wir das eigentlich? Wir könnten jetzt so schön gemütlich mit dem Boot auf dem See unterwegs sein und den Sonnenuntergang genießen…«
    »Ja, warum sind wir hierher gekommen? Vielleicht, weil Koenig ein wenig Gesellschaft braucht, um über den Schock, seine Frau verloren zu haben, hinwegzukommen? Und da sind wir, als Beteiligte der Schlußphase, möglicherweise am besten geeignet. Außerdem glaube ich mehr denn je, daß dieses Unwetter künstlich hervorgerufen wurde. Es war ein Mordanschlag, Nici. Koenig hat der Sekte einen Kredit entzogen und sich auch vorher quer gestellt. Möglicherweise sind sie dadurch in Schwierigkeiten geraten. Möglicherweise ist Walt, der Scientist, der Alleiñ-Erbe. Kannst du dir vorstellen, was es bedeutet, wenn Walt Koenig Eigentümer und Boß der Bank of Flagstaff wird? Die gesamte Finanzkraft dieser Bank würde der Sekte zur Verfügung stehen, so gut wie uneingeschränkt. Was also liegt näher, den alten Quertreiber aus dem Weg zu räumen?«
    »Da läge es doch näher, direkt den Alten zum Scientisten zu machen.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Es ist einfacher, einen Unbedarften zu formen als jemanden, der charakterlich fest ist und der ohnehin der Sache skeptisch gegenüber steht. Du mußt ihn erst überzeugen, ehe du damit beginnen kannst, ihn in deine Richtung zu biegen. Leonard Koenig ist ein Mann, der sich nicht mehr biegen läßt. Also muß er verschwinden.«
    »Aber das erklärt noch längst nicht dieses Unwetter.«
    »Vielleicht verfügen die Leute über entsprechende Kontakte. Beschwörst du einen Dämon, veranstaltet der durchaus auch mal einen Wetterzauber. Andererseits befassen sich diese Scientisten mit Geistes-Wissenschaften, mit Psychologie und Therapie und dergleichen… warum nicht auch mit

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