Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0428 - Jiri, der Flammenteufel

0428 - Jiri, der Flammenteufel

Titel: 0428 - Jiri, der Flammenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
es zu schaffen. Er vertraute voll und ganz auf Luigi, den Ritter der Meere, wie er bemerkte.
    Noch immer war mir nicht wohl. Irgendwie wußte ich, daß ich mich da auf eine Sache eingelassen hatte, die ins Auge gehen konnte. Auch Suko war skeptisch, aber es gab Fälle, wo man einfach vorgehen mußte und nicht abwarten konnte.
    Ich stand auf und trat an die Reling. Zum Heck des Bootes schaute ich.
    Dort schaukelte an der Leine das Rettungsboot.
    Hinter dem Kahn quirlte das Wasser als heller Schaum, dessen Blasen nur allmählich zerliefen.
    Seit einigen Minuten brannten keine Positionsleuchten mehr. Unser Boot schob sich wie ein Schatten über das Wasser, mal auf den hohen Kämmen der Dünung reitend, dann im Tal verschwindend.
    Mit dem Wetter hatten wir Glück. Der Himmel war wolkenverhangen und verdeckte die Gestirne. An das Tuckern des Motors und das Klatschen der Wellen hatten wir uns mittlerweile gewöhnt. Manchmal hörten wir den Gehilfen husten, ansonsten blieb es still.
    Der Albino kam zu uns. Sein kantiger Schatten schob sich über das Deck. Wie wir trug auch er dunkle Kleidung, und er hatte über sein Haar noch eine Pudelmütze gestülpt. Neben mir blieb er stehen.
    »Es ist bald soweit, dann erreichen wir die ersten jugoslawischen Inseln.«
    »Und dort lauern sie?«
    »Ja.«
    »Wie stehen die Chancen?« fragte der hockende Suko.
    »Sie haben sich zu den sonstigen Reisen etwas verschlechtert. Es blieb nicht die Zeit, die entsprechenden Leute zu schmieren. Aber wir werden bestimmt Glück haben.«
    »Das hoffe ich auch.«
    Wir liefen mit halber Kraft, dann wurden wir noch langsamer, und ich sah den ersten Schatten aus dem Meer wachsen.
    Eine Insel!
    »Da hocken ihre Vorposten«, berichtete der Albino.
    Eine spannende halbe Stunde begann. Sie rann vorbei, ohne daß wir entdeckt wurden. Nur einmal sahen wir an einer Seite der Insel Lichter aufblitzen, die über das Wasser huschten, aber da befanden wir uns schon längst im toten Winkel.
    Auch Luigis Gehilfe hockte an Deck. Er hatte auf einer Taurolle seinen Platz gefunden, saß dort mit stramm angezogenen Beinen und wirkte in seiner Haltung wie ein Affe. Hin und wieder warf er uns einen scharfen Blick zu, den wir ignorierten.
    Ich hatte nicht gewußt, daß es an dieser Stelle der Küste so viele Inseln gab. Einige Male wurde es noch kritisch. Da mußten die beiden Motoren ausgestellt werden, denn die Patrouillenboote der Küstenwache waren permanent unterwegs. Oft genug leuchteten die blassen Streifen der Scheinwerfer das Meer an und gaben den Wellen eine bleiche Farbe.
    Jedesmal ging der Kelch an uns vorüber.
    Als die Motoren wieder liefen, trat Ivic zu uns. »Jetzt fängt uns keiner mehr.«
    »Und wie kommen wir nach Mostar?« fragte ich.
    »Das ist alles vorbereitet. Ein Wagen steht bereit.«
    »Sie haben gut gearbeitet.«
    Er grinste schief. »Ich war beim Film Mädchen für alles und mußte auch organisieren. Davon ist noch etwas hängengeblieben.«
    »Was hätten Sie denn gemacht, wenn wir in London geblieben wären?« fragte Suko.
    »Dann hätte ich Pech gehabt.« Er wandte sich ab.
    »Glaubst du ihm, John?«
    »Immer weniger.«
    »Ja, wir laufen mit offenen Augen in die Falle.«
    »Besser als mit geschlossenen.«
    »Stimmt, John.«
    Wir begaben uns zum Bug. Selbst in der Finsternis konnten wir den breiten Streifen sehen, der einfach kein Ende nehmen wollte. Es war die jugoslawische Küste. Unser gesamtes Blickfeld wurde davon eingenommen, aber sie lag noch einige Meilen entfernt.
    Wie wir ebenfalls wußten, sollte Luigi sich zwei Tage versteckt halten und auf uns warten. Wenn wir bis dahin nicht zurück wären, konnte er fahren.
    Selbst das Anlaufen gegen die Küste war spannend. Schon bald sahen wir den weißen Kamm der Brandung. Luigi war ein hervorragender Seemann. Er umschiffte die gefährlichen Stellen, wir gerieten in den Bereich der Brandung, kamen hindurch und fuhren bald durch das ruhige Gewässer einer ziemlich engen Bucht.
    Vor uns wuchs der rauhe Fels hoch. Das anrollende Wasser hatte ihn im unteren Teil im Laufe der langen Jahrtausende ausgewaschen, so daß Höhlen entstanden waren.
    »Wir gehen vorher von Bord«, sagte der Albino. »Luigi wird in einer der Höhlen warten.«
    »Einverstanden.«
    Die Bucht hatte einen schmalen Kiesstrand. Wir konnten nicht bis an ihn heran und verließen den Kahn vorher. Bis der Kies unter unseren Füßen knirschte, hatten wir uns nasse Füße und Hosenbeine geholt.
    Sergio Ivic sprach noch mit Luigi. Wir

Weitere Kostenlose Bücher