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0429 - Das Land der blauen Türme

Titel: 0429 - Das Land der blauen Türme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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viel eifriger als alle Männer hier."
    Er deutete einmal in die Runde.
    Rhodan stand neben Atlan an einem der breiten Schaltpulte und versuchte, die Arbeit fortzusetzen, die sie unterbrochen hatten, als Alaska seinen Anfall bekommen hatte. Waringer und Kase kontrollierten die Schaltungen und versuchten, die Meiler und Generatoren zu koordinieren.
    „Einverstanden. Welche Theorien entwickeln Sie eigentlich, Kenosa?" fragte Alaska Saedelaere.
    „Eine Theorie über das Werden und Vergehen von drei verschiedenen Rassen dieses Planeten ...
    genauer: von vier verschiedenen Rassen."
    „Wann wollen Sie", fragte der transmittergeschädigte Major der Abwehr und lehnte sich wieder zurück, „mit dieser Theorie an die Öffentlichkeit treten?"
    Cascal und Fellmer Lloyd versuchten, die Shifts das letzte Stück zu bugsieren und zu verstauen.
    „Sobald ich mit meiner Arbeit fertig bin", sagte Bashra, offensichtlich ungehalten über die Störungen.
    Saedelaere begriff.
    „Wann wird das sein?" fragte er abschließend.
    „In einigen Stunden", sagte Bashra. „Bitte stören Sie mich nicht mehr, Alaska."
    Ruhig erwiderte der überschlanke, schwarzhaarige Mann: „Ich hatte es nicht vor."
    Er schloss die Augen und spürte in sämtlichen Muskeln die angenehme Müdigkeit. Er war, seiner Sinne nicht mächtig, Kilometer durch die Landschaft gerannt und hatte, ohne es zu wissen und zu wollen, eine sportliche Höchstleistung ersten Grades vollbracht. Aber er war es nicht gewesen - der Cappin in ihm war dafür verantwortlich.
    Der Cappin!
    Was konnte er, Alaska, tun, um diesen unerwünschten Fremdkörper loszuwerden? Gut, er hatte dadurch, daß er auf verschiedene Arten von Strahlungen reagierte, dem Imperium einen Dienst erweisen können, aber er hatte sich nicht in diese Rolle gedrängt. Es wurde Zeit, daß diese Rolle endete. Möglichst bald.
    Aber er hatte es nicht in der Hand. Er konnte nichts anderes tun als warten, bis vielleicht eines Tages ein Cappin und er zusammentreffen würden und dieses Etwas aus seinem Gesicht verschwand.
    Vielleicht!
    Nichts war sicher.
    Alaska sah ein, daß er nichts tun konnte. Er war weiterhin den Zufallen und Angriffen ausgesetzt, ohne dafür außer den Dingen wie Sold, Titel und einigen Annehmlichkeiten durchaus vordergründiger Natur - etwas zu bekommen, was ihn echt entschädigen konnte.
    Er schloss die Augen, und als er sie wieder öffnete, starrte er in das vertraute Gesicht des Neandertalers.
    „Wie geht es dir, Freund Alaska?" fragte Lord Zwiebus. Alaska zuckte die Schultern, aber schon diese Bewegung schmerzte. Solange er mit Zwiebus in der unterirdischen Station der Rechenmaschine herumgerannt und mit Bomben um sich geworfen hatte, war die endlose Müdigkeit nicht zu spüren gewesen jetzt hielt sie ihn in ihrem eisernen Griff.
    „Ziemlich schlecht", sagte Alaska wahrheitsgemäß. Zwiebus lehnte seine Keule an den Tisch und schob ihn dadurch einen Meter zur Seite, was einen unterdrückten Fluch von Bashra zur Folge hatte.
    „Ich werde dich nach draußen bringen", sagte der Neandertaler. „Dort ist wunderschöner Sonnenschein. Du wirst ein bisschen einschlafen."
    Alaska nickte müde.
    Lord Zwiebus spannte seine Muskeln an; mangels einer zweiten Reserveuniform war er nach wie vor mit seinem ledernen Lendenschurz und sonst mit viel schwarzem Fell bekleidet. Der Neandertaler ergriff den Faltsessel an den beiden Verstrebungen, hob ihn mitsamt dem Insassen hoch und trug ihn quer durch den Innenraum der Kuppel bis zur Mannschleuse.
    Icho Tolot warf ihm einen langen, nachdenklichen Blick nach.
    „Einmal möchte ich so stark sein wie jener Verbündete der Terraner dort!" sagte er mit Nachdruck, was einen ziemlich großen Heiterkeitserfolg zeitigte. Zehn Meter von der Kuppel entfernt stellte Lord Zwiebus den Sessel wieder ab. Der Paladin stand neben der Schleuse und hielt Wache.
    Harl Dephins Stimme hallte aus den Frontlautsprechern: „Unternehmen Mittagsschlaf. Zwiebus?"
    Zwiebus schrie zurück: „Leise! Er muss schlafen!"
    Die Landschaft rund um die Kuppel war still und ruhig; kein einziger Präbio war zu sehen. Aber am Rande des Blickfeldes weideten und jagten ein paar Tiere dieses Zeitalters.
    Alles schien unter der kochenden Sonne erstarrt zu sein.
    Alaska hob matt den Arm, sah, wie Lord Zwiebus neben dem stählernen Monstrum stehenblieb und dann in der Schleuse verschwand. Dann schaute der Abwehrmajor sich um, und er fühlte, wie sich langsam die Ruhe dieser Landschaft - sie machte trotz der

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