Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0429 - Das Land der blauen Türme

Titel: 0429 - Das Land der blauen Türme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
besitzen, uns mit dem Anfangskapitel bekannt zu machen, Doktor?"
    „Gern. Man ließ mich nicht in Ruhe arbeiten, und jetzt unterbrechen Sie mich auch noch. Trinken Sie doch Ihren verdammten Kaffee!"
    Atlan knurrte: „Verdammter Kaffee ist richtig!"
    Bashra begann: „Punkt eins: Sämtliche Dokumente der alten lemurischen Geschichte, die wir in den verschiedensten Formen und an vergleichsweise vielen Stellen fanden, entschlüsselten und in ein chronologisches System eingliederten, haben eine deutliche Lücke."
    Rhodan fragte verwundert: „Welche wäre das?"
    „Die Dokumentationen, die wir haben, lassen nicht klar erkennen, wie die drohende Vernichtung der Lemurer durch die Präbios verhindert worden ist. Wir wissen also bisher nicht, was die Lemurer am Leben erhalten hat - und daß sie lebten, wissen wir inzwischen genau. Eine tote Rasse kann sich schwerlich in einen solchen mörderischen Kampf gegen die Haluter einlassen, wie wir ihn sehr oft geschildert bekamen."
    Der Blick, den Icho Tolot dem terranischen Wissenschaftler zuwarf, war schwer zu deuten. Um genauer zu sein - er war gar nicht zu deuten.
    „Einverstanden", sagte Atlan. „Bis hierher und vielleicht noch etwas weiter konnte ich Ihnen folgen.
    Big B!"
    Atlan wedelte etwas mit der Hand, um den aufdringlichen Parfümgeruch des pygmäenhaften Wissenschaftler zu vertreiben und nickte.
    „Also!" sagte Kenosa Bashra. „Wir haben jetzt erkannt, daß die gezielte Unfruchtbarkeit der Präbios daran schuld war."
    Der Großadministrator runzelte seine Stirn und kniff die Augen zusammen.
    „Etwas muss mit meinem Gehör passiert sein", sagte er. „Ich verstand: Die gezielte Unfruchtbarkeit?"
    Kenosa bestätigte: „Sie haben richtig verstanden, Chef! Ich sagte Unfruchtbarkeit. Denn es steht für mich und Doktor Prest nunmehr fest, daß sich die Präbios gegen den Willen ihrer Erzeuger vermehrt haben. Gegen den Willen!"
    Gosling zeichnete ein Männchen auf die Unterlage, darunter zwei, in die Reihe darunter vier, in die nächste Reihe acht, und dann begann er, eine Reihe von sechzehn zu malen. Aber die auffallend laute Stimme des Anthropologen riss ihn aus seiner graphischen Arbeit.
    „Es kann gar nicht anders sein", sagte der Fachmann für lemurische Geschichte, „die drei oder vier präbiotischen Lebewesen haben sich gegen den Willen der Cappins um ein Vieltausendfaches vermehrt. Das müssen wir, nach allem, was dort draußen auf der Halbinsel geschehen ist, als Wahrheit, als feste, unumstößliche Tatsachen begreifen. Diese Fakten werden jeder Prüfung der Geschichte standhalten."
    Rhodan kratzte sich hinter dem Ohr und sagte dann: „Ich bin bisher mit dem einverstanden, was Sie ausführten. Wie geht es weiter?"
    Multer Prest hatte sich zurückgelehnt, die Hände um den Kaffeebecher geschlossen und hörte schweigend zu.
    „Zweitens!" rief Bashra.
    „Die Präbios sind einhundertfünfzigtausend Jahre vor unserer Rechnung nur deswegen geschaffen worden, um den damals bereits existierenden Cromagnonmenschen, also dem Typ der Menschen, wie wir ihn verkörpern, durch Kampf zur Höhe der Zivilisation zu führen."
    Rhodan sagte zweifelnd: „Bedeutet das also, daß die Cappins, die Züchter der Präbios, den Cromagnons, also den späteren Lemurern, das Leben zur Hölle machen sollten, um sie dadurch herauszufordern, eine eigenständige Kultur zu entwickeln?"
    „Das sollte es heißen", sagte Bashra.
    „Das würde bedeuten, daß die Cappins einen derartig riesigen Versuch starteten, daß wir uns heute nur noch wundern können! Sie haben die Lemurer durch Kampf, durch ihre Form einer Aktivierung, zu dem gebracht, was wir heute sahen."
    „Richtig!" meinte Bashra fröhlich. Je mehr er redete, desto mehr hob sich seine Laune. Jetzt fuchtelte er Prest vor dem Gesicht herum und rief: „Gegen den Willen der Erschaffer sind die Präbios jedoch zahlreicher und immer zahlreicher geworden.
    Wodurch? Durch Vermehrung, unkontrollierte Vermehrung.
    Mit größter Wahrscheinlichkeit erfolgte diese unkontrollierte Vermehrung durch die Tätigkeit der Zuchtstationen auf der Halbinsel. Eine Fehlschaltung hätte beinahe das Gegenteil des erwünschten Effektes ausgemacht - statt die Lebenstüchtigkeit der Lemurer zu fördern, hätte sie die Lemurer ausgerottet."
    Multer Prest sagte knurrend: „Aber da kamen wir und retteten dis Menschheit."
    Rhodan warf ihm einen Seitenblick zu; gegen diese Formeln war er, wie gegen manches andere, sehr allergisch.
    „So war es!" sagte der

Weitere Kostenlose Bücher