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0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche

0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche

Titel: 0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor. Früher wäre er wahrscheinlich in die Höhe gesprungen, doch der Rost hatte ihn zäh und gleichzeitig auch widerstandsfähig gemacht.
    Ich bog ihn so weit hoch, daß er im rechten Winkel zur Schatztruhe stand, dann machte ich mich an dem zweiten zu schaffen.
    Auch hier ging ich nach der gleichen Methode vor, bog den Riegel ebenfalls hoch und konnte mich endlich um den gekrümmten Deckel kümmern.
    Suko, am Ende des Brunnens, war ziemlich nervös. Er konnte es kaum abwarten und schrie mir wieder entgegen, was denn nun eigentlich Sache war.
    »Einen Moment noch!«
    Die Antwort war nicht gelogen. Sicherlich brauchte ich nur wenige Sekunden, um den Deckel aufzustemmen.
    Er saß verdammt fest. Wieder nahm ich die Klinge zu Hilfe und setzte die Hebelwirkung an.
    Das leise Knirschen erzählte von einem ersten Erfolg. Noch etwas mehr Druck gab ich, der Deckel bog sich weiter nach hinten und klappte allmählich in die Höhe.
    Ich faßte an der anderen Seite zu, unterstützte dort die Hebelwirkung und wunderte mich, wie plötzlich der Deckel aufklappte.
    Ich zuckte zurück. Vielleicht war es mein Glück, denn aus der Truhe schoß das Grauen…
    ***
    »Irgendwann, Jane, solltest du es wieder lernen«, sagte Sheila Conolly und tupfte sich mit der Serviette die letzten Krümel des Frühstücksbrötchens von den Lippen weg.
    »Was denn?«
    »Das Lachen, Jane!«
    Jane Collins lächelte tatsächlich nach dieser Antwort. Doch es war ein verloren wirkendes Lächeln, ohne innere Anteilnahme. Dabei hob Jane noch die Schultern und sagte: »Du kannst dir vorstellen, daß es mir verflixt schwerfällt.«
    »Das kann ich gut.«
    Jane hob die Tasse an. In ihr schimmerte der braune Kaffee. »Es ist wie verhext, ich komme einfach nicht klar. Als ich in Frisco war, sehnte ich mich nach London, aber in dieser Stadt, die ja eigentlich meine Heimat ist, verspüre ich plötzlich ein drückendes Gefühl. Das ist nichts anderes als die Angst, weißt du? Die reine Angst ist es, die mich überkommt. Ich habe den Eindruck, als wäre jemand in meiner Nähe, der mich unbedingt würgen will, und dies nicht allein am Hals, sondern an allen Teilen meines Körpers.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Das Unsichtbare drückt meine Kehle zusammen und hindert mich am Atmen.«
    »Was willst du dagegen tun?«
    Jane hob die Schultern. »Ich weiß es nicht.«
    Sheila nahm noch eine Scheibe Toast und ließ Honig darauf fließen.
    Dabei sagte sie: »Wenn ich dir irgendwie helfen kann, sprich dich aus. Du weißt, daß Bill und ich für dich da sind.«
    »Das ist mir klar. Aber es hat mit euch nichts zu tun. Das ist etwas anderes.«
    »Und was?«
    »Die Angst. Ganz einfach. Ich habe es in Seaford erlebt. Ich wollte dort ausspannen, war kaum da, als meine Anwesenheit etwas anlockte, das bisher tief in der Erde gelegen hatte. Es war das reine Grauen, diese Meerhexen. [1] Okay, ich habe es dank Johns Hilfe überstanden, aber für mich war es ein Zeichen oder der Beginn.«
    »Für was?«
    »Ich… ich kann es dir nicht sagen. Sheila.«
    »Bitte, Jane, wir sind hier unter uns. Bill ist nicht da, Johnny ist in der Schule, wir sind allein. Sag, was dich bedrückt. Es tut gut, von Frau zu Frau zu reden.«
    »Das ist die Bedrohung, Sheila. Ich werde bedroht. Daß ich bei euch wohne, macht die Sache nur noch schlimmer, denn jetzt ziehe ich auch euch in diesen verdammten Kreislauf mit hinein. Verstehst du das? Ich will aber nicht, daß ihr auch noch in diese schreckliche Gefahr geratet. Das bedrückt mich am meisten.«
    »Und wie willst du diesem Druck entkommen?«
    »Es gibt zwei Möglichkeiten. In Frisco habe ich den Druck nicht so gespürt. Da hat mir Yakup irgendwie Sicherheit gegeben, aber ich fühlte mich trotzdem nicht wohl. Ich bin kein Mensch, den man in einen goldenen Käfig stecken kann. Ich mußte einfach raus und wieder nach London. Aber hier kam die Angst. Es hat sich im Laufe der Zeit vieles verändert. Die Dinge haben andere Dimensionen angenommen. Auch John ist nicht mehr so wie früher. Ich komme mir wie ein Störenfried vor.«
    Sheila winkte ab. »Das ist doch Unsinn.«
    »Nein, das ist es nicht. So etwas spürt man. Ich bin da sehr sensibel, und du wärst es auch.«
    Sheila lehnte sich zurück, griff zur Kanne und schenkte Kaffee nach.
    »Wahrscheinlich hast du recht.«
    Jane nahm Milch, verrührte sie und blickte gedankenverloren auf die Flüssigkeit. »So sitz ich zwischen zwei Stühlen. Mit John kann es nicht so werden wie

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