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043 - Der Mann von Marokko

043 - Der Mann von Marokko

Titel: 043 - Der Mann von Marokko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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daß Sie noch nicht verheiratet sind - und selbst wenn Sie es sein sollten, macht mir das wenig aus.«
    »Ich bin nicht verheiratet. Aber sie ist nicht mehr hier.«
    »Was soll das heißen?«
    »Sie sagte, lieber als mich würde sie den alten Bettler heiraten, der sie am Weg um Almosen bat - ich habe ihren Wunsch erfüllt.«
    Sadis Augen wurden klein.
    »Vor einer halben Stunde wurden sie getraut, sie sind jetzt in der Wüste.« Hamon zeigte mit einer Handbewegung über das Land.
    »Sie lügen!« rief Sadi. »Mit solchen Geschichten können Sie mich nicht täuschen! Ich werde Ihr Haus durchsuchen, wie Morlake das meine durchsucht hat!«
    Hinter Sadi standen zwanzig bewaffnete Leute.
    »Es steht Ihnen frei, das Haus vom Harem bis zur Küche zu durchsuchen.« Hamon wußte gut genug, daß er machtlos war.
    Aber Sadi konnte unmöglich eine gründliche Untersuchung vorgenommen haben, denn er kam kurz darauf schon wieder zurück.
    »Ich habe mit Ihren Dienern gesprochen. Sie haben mir erzählt, daß Sie die Wahrheit sagten. Welchen Weg sind sie gegangen?«
    Hamon zeigte ihm die Richtung, und Sadi gab seinen Leuten einen Befehl. Einer der Reiter feuerte in die Luft. Ein zweiter und dritter Schuß folgten.
    »Wenn er daraufhin nicht zurückkommt, ziehen wir aus und suchen ihn«, rief Sadi grimmig.
    Ralph zuckte die Schultern.
    »Sie können tun, was Sie wollen. Mein Interesse an der Dame ist erloschen.«
    Es war nicht die Wahrheit, aber sein Benehmen täuschte den Mauren.
    »Sie waren ein Narr, sie gehen zu lassen«, erwiderte er etwas freundlicher.
    »Wenn ich sie vorhin nicht hätte gehen lassen, so würden Sie mich wahrscheinlich jetzt dazu überredet haben.«
    Sadis hinterlistiges Lächeln bestätigte Hamons Argwohn.
    Eine Minute später ritten die Mauren den Hügel hinunter und zerstreuten sich nach rechts und links, um die Spur des Bettlers und der Frau zu finden.
    Als Joan erwachte, sah sie in die dunklen Augen Sadis, der auf sie niederschaute.
    »Wo ist Ihr Freund?« fragte er und bückte sich, um ihr aufzuhelfen.
    Sie war noch kaum zu sich gekommen.
    »Mein Freund - meinen Sie etwa Abdul?«
    »Ach, Sie kennen seinen Namen?« fragte er höflich.
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Ich will Sie nach Tanger zu Ihren Freunden bringen.«
    Sie wußte daß er log.
    Als sie sich umblickte, sah sie nichts mehr von dem Bettler, nur das Pferd graste unter dem Baum. Sadi befahl einem Mann, das Tier zu holen, und half ihr in den Sattel.
    »Ich war sehr beunruhigt«, sagte er in bestem Englisch, »als unser Freund Hamon mir die Dummheit erzählte, die er begangen hatte. Manchmal ist er nicht recht bei Verstand - ich bin sehr böse auf ihn. Lieben Sie Marokko, Lady Joan?«
    »Nicht besonders.«
    Er lachte vor sich hin.
    »Das dachte ich mir.« Bewundernd schaute er zu ihr auf. »Wie gut Ihnen das maurische Kostüm steht! Man könnte denken, daß es besonders für Sie entworfen worden sei!« Er ging an ihrer Seite, ein anderer Mann führte das Pferd.
    Nach einer Weile kamen sie zu der Stelle zurück, wo die übrigen Leute seiner Gefolgschaft warteten. Sie saßen am Ufer und stiegen auf seinen Wink zu Pferd.
    »Vielleicht ist es ganz gut, daß ich Ihren Mann nicht getroffen habe«, sagte Sadi bedeutungsvoll. »Hoffentlich hat er Ihnen keine Ursache zur Klage gegeben.«
    Sie war nicht in der Stimmung, sich mit ihm zu unterhalten, und antwortete nur kurz.
    Es wurde keine Zeit verloren. Gleich darauf saß sie auf einem schönen Zelter, der offensichtlich schon für sie mitgebracht worden war. Auch wenn sie Ralph Hamon geheiratet hätte, würde sie jetzt auf diesem Pferd durch die Wüste reiten, denn Sadi Hafis war gekommen, um sie mit sich nach seinem kleinen Haus in der Talsenke zu nehmen, gleich, ob sie verheiratet war oder nicht.
    Er ritt fast den ganzen Tag an ihrer Seite und sprach sehr liebenswürdig von Menschen und Dingen, so daß sie über seine Bildung und seine umfassenden Kenntnisse erstaunt war.
    »Ich war Hamons Agent in Tanger - Sie hatten wahrscheinlich den Eindruck, daß ich ein besserer Diener sei. Aber es gefiel mir, für ihn tätig zu sein. Er kennt weder Gewissensbisse noch Dankbarkeit.«
    Vor Sonnenuntergang hielten sie an und schlugen ein Lager auf. Trotz der Kälte der Nacht bereiteten sich die Männer vor, im Freien zu schlafen, und hüllten sich in ihre wollenen Mäntel ein. Aber für Joan errichteten sie an der geschützten Stelle ein Zelt, das von einem Packpferd getragen worden war.
    »Wir wollen bis

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