Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
043 - Kampf um Cape Canaveral

043 - Kampf um Cape Canaveral

Titel: 043 - Kampf um Cape Canaveral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
Vom Netzwerk:
Sehen her schon lange kannte, wusste von ihrem Freiheitsdrang, der sie als junges Mädchen verführt hatte, der Bunkerwelt Adieu zu sagen. Aber inzwischen hatte sie sich im Kampf gegen den Terrorismus mehrfach ausgezeichnet. Erst vor sechs Wochen hatte sie die Spur des Renegaten Matthew Drax aufgenommen und war ihm in eine Zone gefolgt, in der es von Sumpfbestien und tödlichen Pflanzen nur so wimmelte.
    Fast ihr ganzes Kommando war dabei aufgerieben worden. Nur sie und zwei Kameraden hatten es zurück geschafft. Leider ohne Beute zu machen…
    Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle. Am Abend rastete man in einem breiten Tal voller gigantischer Findlinge, bereitete sich eine warme Mahlzeit zu und verbrachte die letzten Minuten vor dem Einschlafen mit Spekulationen über den nächsten Tag.
    Auch dieser verlief den Erwartungen gemäß, wenn man davon absah, dass am Himmel graue Wolken aufzogen und gegen Mittag ein Wolkenbruch auf sie nieder prasselte, der die Beobachter in den Türmen zwang, nach unten wegzutauchen und die Luken zu schließen.
    Wenig später hatte sich der staubige Weg in eine Matschlandschaft verwandelt, und General Crow gab den Befehl, festen Boden zu suchen, um das Unwetter abzuwarten. Lieutenant Kelly steuerte das ihm anvertraute Fahrzeug hinter dem Kommandopanzer her, und irgendwann, als der Himmel nur noch Schwarz war und es wie aus Eimern goss, fanden sie einen felsigen Bodenabschnitt und legten eine Rast ein.
    Nicht fern von ihnen ragte ein Wäldchen auf, und da sich die Gelegenheit anbot, stieg die Mannschaft aus und vertrat sich im Schutz der Bäume die Beine.
    Sie warteten zwei Stunden, doch das Wetter besserte sich nicht. Inzwischen war die Sonne hinter dem Horizont verschwunden. Das Brausen eines heftigen Windes setzte ein, und die Mannschaft kehrte zähneklappernd in die Panzer zurück. Sie hockten die halbe Nacht in den stählernen Fahrzeugen und lauschten dem Prasseln des Unwetters, bis der Morgen graute.
    Als die Fahrzeuge sich röhrend wieder in Bewegung setzten, war der Boden zwar einigermaßen befahrbar, aber sie kamen nur langsam voran.
    Lieutenant Kelly wurde von einer bleiernen Müdigkeit befallen, doch Fähnrich Pomroy löste ihn ab. Nach dem Frühstück, das man an Bord einnahm, um die verlorene Zeit wieder aufzuholen, veränderte sich die Qualität des Geländes rapide - zum Schlechten hin. Der kleine Konvoi überquerte einen Bach, der sich aufgrund des Niederschlags in einen reißenden Strom verwandelt hatte. Nach der mühevollen Überwindung dieses Hindernisses erreichten sie zwei Stunden später eine uralte Steinbrücke, die über eine fünfzig Meter tiefe Schlucht führte.
    Leider hatte der Zahn der Zeit so heftig an dem Bauwerk genagt, dass es bereits einstürzte, als einer der Männer - zum Glück mit einem Seil gesichert - kräftig darauf herum trampelte. Das Resultat: Ein Umweg von vier Stunden.
    Später übernahm Kelly wieder das Steuer. Crows Adjutant Major Finnegan, ein knochiger Haudegen, der seit Unzeiten erfolglos um die Gunst der ansehnlichen Captain Chambers buhlte, saß pausenlos an der Tastatur und ergänzte das geographische Wissen des Bordrechners, dessen Lagepläne hoffnungslos veraltet waren.
    General Crow, der zu glauben schien, dass sich die Natur gegen ihn verschworen hatte, reagierte von Stunde zu Stunde unwirscher und blaffte über Punk Dave McKenzie an, auf dessen Informationen die Reiseroute basierte. Leider konnte McKenzie ihm nur antworten, dass Unwettern generell der Ruf anhaftete, auf die Eigenschaften einer Landschaft verändernd einzuwirken. Dies besserte die Laune des Generals nur bedingt: Als beinharter Vertreter des Prinzips »Befehl und Gehorsam« hatte sich die Landschaft seiner Ansicht nach, verdammt noch mal, gefälligst nach den kartografisch erfassten Gegebenheiten zu richten.
    Am dritten Tag nieselte es nur noch, doch die Pfützen und Tümpel, die ihnen den Weg verbauten, konnten den Panzern nichts anhaben. Wasserflächen von bis zu zwei Metern Tiefe überwanden sie mit Leichtigkeit; erst ab zweieinhalb Metern wurde es kritisch. Als der Konvoi schließlich im Osten eine Meeresküste erspähte, hob sich die Stimmung ein wenig, auch wenn der Himmel noch voller Wolken war und die Sonne sich nicht zeigte.
    Auf den rollenden Wogen der bleigrauen See tanzten Schaumkronen. Einmal erblickte Kelly den gigantischen Leib eines monströsen blauen Lebewesens, das wie ein Fisch aus dem Wasser sprang, hundert Meter weit über dem Meeresspiegel

Weitere Kostenlose Bücher