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043 - Kampf um Cape Canaveral

043 - Kampf um Cape Canaveral

Titel: 043 - Kampf um Cape Canaveral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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schmerzte ihm wieder der Schädel. Also hatte er sich dazu entschlossen, erst einmal die Ankunft in Cape Canaveral abzuwarten und dort zu entscheiden, wie es weiterging.
    »Mein Vater war Perri der Träumer«, antwortete er auf die Frage.
    Der Brenner-Mann grinste. Die Frau lachte. Der Name seines Vaters hatte also noch immer einen guten Klang in den Sümpfen des Südens. Sie ließen ihre Waffen sinken.
    Hollyday atmete auf.
    »Ich brauche eure Hilfe.«
    Er deutete in die Richtung, aus der er gekommen war.
    »Zeigt mir den sicheren Pfad. Und lasst die Fahrzeuge passieren, die dort drüben warten…« Nachdem es »McKenzie« gelungen war, den Konvoi durch den Sumpf und die ausgedehnten Wälder zu lotsen, war sein Ruf als Kenner der südlichen Geographie in Crows Augen wieder hergestellt.
    Als der unheimliche Waldgürtel hinter ihnen in der aufkommenden Finsternis verschwand, befahl der General eine letzte Rast und überprüfte zusammen mit Finnegan den Rest der vor ihnen liegenden Strecke am Bildschirm des Bordrechners.
    Während zwei Fähnriche den Agenten eine warme Mahlzeit zubereiteten, nahmen Lieutenant Kelly und Captain Crow müde auf großen Steinen Platz, streckten die Beine aus und begafften das Meer, von dem sie gelernt hatten, dass es von schrecklichen Bestien bewohnt war und an den Ufern eines Kontinents namens Euree endete. In Euree zogen wilde, behaarte Barbarenhorden durch urwüchsige Landschaften und kämpften, viel stärker als hier in Wudans eigenem Land, gegen schreckliche Mutationen.
    Kelly wusste nicht viel über Euree, denn die Datenbanken im Pentagon waren seit Jahrhunderten darauf ausgerichtet, sich hauptsächlich auf den eigenen Machtsphäre zu konzentrieren. Immerhin hatte er gehört, dass in Euree Könige herrschten und das Volk zahlreichen heidnischen Göttern huldigte, deren Namen vor allem durch Vokalreichtum glänzten.
    Am nächsten Morgen nahm man die letzte Wegstrecke in Angriff. Nun ging es nahezu pausenlos am Meeresstrand entlang. Zum Glück war das Wetter ihnen gnädig, denn gegen Mittag war der Himmel stahlblau. Die Temperatur lag hier, jenseits der Kältezone, bei schweißtreibenden sechsundzwanzig Grad. Unterhalb der Felsenstraße, über die die Panzer ratterten, klatschten schäumende Wogen gegen Felsen und Sand. In der Luft kreisten weiße Vögel, die grauenhaft krächzten und manchmal in halsbrecherischen Sturzflügen aufs Wasser zu jagten, um zappelnde hässliche Fische aus den Fluten zu ziehen. Schließlich endete die Reise an einem zum Wasser hin sanft abfallenden Gelände, das von großen Felsklötzen umgeben war.
    Alle stiegen aus. General Crow und Major Finnegan spähten mit Ferngläsern aufs Meer hinaus. Lieutenant Kelly erblickte nicht fern von ihrem Standort ein aus dem Wasser ragendes Eiland, das von allerlei Grünzeug bewachsen war.
    »Das ist sie«, sagte Hollyday. »Die Insel Cape Canaveral.«
    Er hatte schon bei der Planung der Expedition davon berichtet, dass der Weltraumbahnhof nurmehr mit Booten zu erreichen war. Das Cape hatte früher auf einer schmalen, der Küste vorgelagerten Landzunge gelegen. Der weltweit gestiegene Meeresspiegel hatte die Verbindungen zum Festland und die Sümpfe überspült. Deshalb führten sie drei stählerne Ruderboote mit - stählern deshalb, weil dort im Wasser eine weitere Gefahr lauerte: Shargatoren! Eine Mutation, die die beiden schrecklichsten Räuber der Sümpfe und des Ozeans, den Blauhai und den Alligator, zu einer neuen Kreatur verbunden hatte.
    Nicht nur aus diesem Grund musterte Kelly mit Widerwillen die blaugrauen Wassermassen, die gegen den Sandstrand anrollten. Es gefiel ihm nicht, dass sie die Panzer an der Küste zurücklassen mussten. Auch wenn General Crow überzeugt war, dass die Primitiven ihren Lasergewehren und Drillern nichts entgegen zu setzen hatten. Laut den vorliegenden Informationen hatten sie es mit Dutzenden dieser Leute zu tun, die jedoch nur mit ein paar Schwertern, Speeren und Bögen bewaffnet waren. Außerdem schauderte Kelly die Vorstellung, dass das Boot, in dem er saß, kentern könnte, denn er war kein guter Schwimmer.
    Der General, Finnegan und McKenzie diskutierten die Lage. Dann befahl Crow, die drei Boote abzuladen und zum Wasser schaffen. Immerhin wollte er die Dunkelheit abwarten, um das Überraschungsmoment auf ihrer Seite zu haben.
    Nachdem die Boote an der Wasserlinie lagen, kampierte das Kommando zwischen den Felsblöcken und verpflegte sich. Als die Sonne untergegangen war, gab

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