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043 - Kampf um Cape Canaveral

043 - Kampf um Cape Canaveral

Titel: 043 - Kampf um Cape Canaveral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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dahinflog und dann mit einem Aufklatschen wieder in den Fluten verschwand. Dabei verspritzte es aus einem Kopfloch eine Wasserfontäne von der Dicke eines Oberschenkels und stieß schrille Schreie aus, die ihm wie unirdischer Gesang erschienen.
    Im seinem Büro hatte Kelly kürzlich einen Bericht gelesen, der, ihn ebenso hatte schaudern lassen: Ein Mann, der spät in der Nacht aus einem Wirtshaus gekommen war, wollte in einem zerfallenen Teil Waashtons mehrere zweibeinige Lebewesen gesichtet haben, die äußerlich an aufrecht gehende Fische erinnerten. Natürlich war der Kerl stinkbesoffen gewesen, und man hatte ihn zur Ausnüchterung in eine Zelle gesperrt.
    Kelly schüttelte sich. Natürlich kannte man auch bei der WCA die Bedrohung aus dem Meer, die sich Fishmanta'kan nannte; schließlich waren diese mutierten Bestien daran Schuld, dass der Versuch, eine Flotte aufzubauen, gründlich gescheitert war.
    Vor über achtzig Jahren hatte der Weltrat seinen Einflussbereich auf die Ostküste Meerakas ausdehnen wollen, damals noch in Schutzanzügen und mit Besatzungen aus Waashton.
    Doch was hoffnungsvoll begonnen hatte, war bald von den Fishmanta'kan vereitelt worden, die mit ihren gewaltigen Reittieren die Schiffe angriffen und samt und sonders versenkten. Seit damals mied man das Meer, und seitdem war auch keiner der Fischmenschen mehr gesichtet worden. In Kellys Augen waren sie längst zu einer Legende geworden, zu einer Gruselgeschichte, mit der man früher die Kinder erschreckt hatte…
    Im gleichen Moment hielt der vor ihm fahrende Panzer ohne Warnung an. Was war passiert?
    Als Lieutenant Kelly und Captain Crow ausstiegen, schloss McKenzie sich ihnen an. Sie trabten zum Kommandofahrzeug, dessen Tür gerade zischend aufging. General Crow trat mit grimmiger Miene ins Freie. Captain Chambers und Major Finnegan folgten ihm.
    Nun erst sah Kelly, was das andere Gefährt bewogen hatte, die ungeplante Rast einzulegen: Vor ihnen, in der Ferne, wogte ein Dschungel, der so finster aussah wie ein Zauberwald im Märchen. Davor breitete sich eine tückisch glucksende Sumpflandschaft -aus, aus der blaugrüne, übel riechende Dünste aufstiegen. Die Landschaft machte den Eindruck, als habe die Pest sie geschwängert. Es roch dermaßen nach faulen Eiern, dass Captain Crow und Captain Chambers sich die Nase zuhielten.
    »Was ist das denn für eine Scheiße, Mr. McKenzie?«, fauchte General Crow. Er stemmte die Arme in die Hüften und deutete mit dem Kinn in die Gegend, die sie laut Plan durchfahren sollten. »Woher soll ich wissen, ob unsere Kisten nicht sofort absaufen, wenn wir da rein fahren?«
    »Ganz zu schweigen von dem Wald«, fügte seine Tochter schaudernd hinzu. Seit ihren Erlebnissen in der Todeszone schien sie der freien Natur kritisch gegenüber zu stehen. »Wer weiß denn, welche Gefahren dort auf uns lauern?«
    McKenzie kniff die Augen zusammen und spähte in die angegebene Richtung. Kelly hatte den Eindruck, dass auch er über den Anblick der Landschaft überrascht war.
    »Tja«, sagte McKenzie, »der 3-MAT, mit dem wir vor ein paar Wochen hier durch sind, war natürlich viel leichter als unsere Panzer. Außerdem war der Boden damals nicht so aufgeweicht…«
    Er griff sich ans Kinn und setzte eine sinnierende Miene auf.
    »Uns bleibt wohl nichts anderes übrig, als einen Scout auszuschicken, der die Festigkeit des Geländes überprüft.«
    »Das sehe ich auch so«, erwiderte der General ironisch. »Und da Sie nun mal in dieser Hinsicht der erfahrenste Mann unseres Kommandos sind, schlage ich vor, dass sie den Job übernehmen!«
    Er war wohl der Meinung, McKenzie damit etwas Unangenehmes aufgehalst zu haben, doch die Augen des Wissenschaftlers blitzten zu Kellys Überraschung eher freudig auf.
    »Kein Problem, Sir«, sagte er. Er kehrte zum
    »Calley« zurück, schulterte seinen Tornister, setzte seinen Funkhelm auf, glitt in die hauchdünnen, doch wärmenden Handschuhe und hängte sich ein Lasergewehr über die Schulter.
    In der Zwischenzeit hatte Arthur Crow eine Rolle rot-weißes Klebeband aus dem Kommandofahrzeug geholt, das er McKenzie jetzt übergab. »Hier, damit können Sie den sichersten Weg markieren. Befestigen Sie es in Abständen von höchstens zwanzig Schritten an irgendwelchen Zweigen oder Steinen.«
    McKenzie nahm die Kleberolle entgegen. Kelly hatte den Einruck, er wolle salutieren, doch dann tippte er sich nur an den Helm und machte sich auf den Weg. Zwar sank er da und dort bis zu den Knöcheln ein,

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