0430 - Das Ultimatum der Cappins
kleiner Freund Gucky, wahrscheinlich das letzte Exemplar der Rasse der Ilts, hier bei Ihnen zurückbleibt."
Lecufe hob beide Hände und legte sie flach aufeinander. Eine Geste, die Bejahung und Einverständnis ausdrückte.
„Wir erwarten Sie und Ihre Freunde, dann stellen wir die Fragen."
Ras Tschubai nickte Gucky zu, dann teleportierte er.
Der Mausbiber war allein mit den Cappins in der Station.
Der Translator verwandelte seine piepsige Stimme in einen wohlklingenden Tenor, als er zu Lecufe sagte: „Sie haben recht, man könnte mich einen Mutanten nennen, aber die meisten meiner Eigenschaften habe ich von Geburt an - nicht als Mutation, sondern eben als natürliche Begabung. Ich bin kein Terraner, wie Sie ganz richtig bemerkt haben. Ich bin ein Freund der Terraner, aber ich bin auch Ihr Freund. Lecufe. Es ist meine Aufgabe, Sie vom ehrlichen Willen Perry Rhodans zu überzeugen."
„Wir werden sehen", antwortete Lecufe zögernd und sah auf den Sack, den Gucky mitgebracht hatte. „Was haben Sie mitgebracht?"
„Filme und andere Überzeugungsmittel. Keine Bombe, Lecufe."
„Ich habe nicht an eine Bombe gedacht."
Gucky schwieg.
Es war ihm gelungen, ab und zu klare Gedanken des Cappins zu empfangen. Natürlich hatte Lecufe an eine Bombe gedacht. Aber er hatte auch an andere Dinge gedacht, und soweit Gucky das nach der kurzen Zeit schon beurteilen konnte, meinten die Cappins es wirklich ehrlich. Sie waren heilfroh, nicht sterben zu müssen.
Ihre Drohung mit der Sonnenexplosion war nur eine Verzweiflungstat gewesen. Ihnen war einfach keine andere Wahl geblieben, nachdem alle anderen Kontaktversuche ergebnislos verlaufen waren.
Ras Tschubai kehrte mit Atlan und Lord Zwiebus zurück. Dann holte er Icho Tolot und schließlich Alaska Saedelaere, den Transmittergeschädigten mit der Plastikmaske.
Atlan übernahm nun die Verhandlungsführung. Er begrüßte Lecufe mit freundlicher Zurückhaltung und stellte seine Begleiter der Reihe nach vor. Während er sprach, konnte er auf den Bildschirmen feststellen, dass die Cappins darauf verzichteten, den geheimnisvollen Sixtadimschutzschirm wieder einzuschalten.
Die Öffnung zur SUN DRAGON blieb somit bestehen.
„Wir würden gern mehr über Ihren Perry Rhodan erfahren", sagte Lecufe. „Sie wissen mehr über uns als wir über Sie. Können wir ihm vertrauen? Hat er jemals ein Versprechen gebrochen?"
Atlan konnte das mit gutem Gewissen verneinen.
„Er ist vertrauenswürdig, wenn Sie das meinen. Unser Interesse daran, dass Sie das Sonnensystem für immer verlassen ist sicherlich ebenso groß wie Ihr Interesse, nicht in der explodierenden Sonne zu sterben. Wir erkennen Ihre Schuldlosigkeit am Bau der Station an, warum sollten wir also zulassen, dass Sie dafür bestraft werden? Und welches Interesse könnten Sie daran haben, die Menschen und damit die Erde zu übernehmen? Der Weltraum ist groß. Sie werden überall eine neue Heimat finden, falls die alte verloren ging. Vielleicht werden wir uns niemals mehr begegnen, und wenn es doch geschehen sollte, so kann das in Frieden und Freundschaft sein."
„Gute Worte, Atlan, denen ich gern glauben will. Würden Sie mir bitte einige Ihrer Filme vorführen, die uns ein wenig Ihre Geschichte verdeutlichen? Wir wären Ihnen sehr dankbar, gäben sie uns doch einen Einblick in Ihre Mentalität."
Lord Zwiebus packte den Projektor aus, der eine eigene Energieversorgung besaß. Atlan bat ihn, die zweite Rolle einzulegen. Als das Bild dreidimensional im Raum stand und zu laufen begann, erklärte eine Stimme aus dem Projektor die Geschehnisse. Sie zeigten die Mondlandung und die Begegnung mit den Arkoniden, die Entstehung des Solaren Imperiums, die Konflikte mit außerirdischen Intelligenzen, die ganze weitere Entwicklung und schließlich die Notwendigkeit, das schützende Zeitfeld zu errichten. Abgesehen von der Isolierung gegen äußere Feinde gewährte dieses Zeitfeld jedoch keinen Schutz gegen einen plötzlichen Ausbruch der Sonne, wie er von der Station der Cappins verursacht werden konnte. Und damit war man beim Thema. Lecufe überlegte einige Minuten, dann sagte er: „Wie Sie richtig erkannt haben, sind wir nicht für den Bau der Station verantwortlich. Ich verstehe somit, dass Sie in die Vergangenheit reisen wollen, um die Geschehnisse dort zu revidieren. Die Notwendigkeit ist. gegeben. Auf der anderen Seite versichere ich Ihnen, dass wir in der Lage sind, die entsprechenden Maschinen abzuschalten und sogar völlig lahm
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