0430 - Das Ultimatum der Cappins
dem Panoramaschirm.
„Wir nähern uns der Station. Der Sextadimschirm hat sich geöffnet, der Satellit ist deutlicher zu erkennen."
Ein unheimliches Bild entstand auf dem Schirm.
Seitlich flammte ein Teil der Sonne in unerträglichem Glanz.
Riesige Protuberanzen schössen aus dem glühenden Rand empor und kehrten in gigantischen Bögen, sich dabei auflösend zurück.
Sie versanken in der Glutmasse der Sonnenatmosphäre.
Dazwischen war das Dunkel des Weltraums. Dann erst kam die Spindel in Sicht, scheinbar bewegungslos im Raum schwebend, und doch mit großer Geschwindigkeit dahinrasend, um einen Teil der gewaltigen Sonnengravitation zu kompensieren.
„Nun könnten wir die Station vernichten - eine einzige Fusionsbombe würde genügen." Galbraith Deighton starrte fasziniert auf den Panoramaschirm. „Ein verlockender Gedanke."
„Ein schändlicher und gefährlicher dazu", betonte Rhodan mit leichtem Vorwurf. „Ich beginne mich allmählich über Ihre Gedankengänge zu wundern. Galbraith."
Der Chef der Solaren Abwehr nickte gelassen.
„Ich auch, Sir", gab er ruhig zu, ohne verlegen zu sein.
Die SUN DRAGON stoppte die Fahrt ab, als sie nahe genug an die Station herangekommen, war. Mit gleicher Geschwindigkeit umkreiste das terranische Schiff nun ebenfalls die Sonne. Die Kühlaggregate arbeiteten mit vollen Touren. Die Schirme hielten stand.
„Es ist nun soweit", sagte Rhodan und nickte den beiden Teleportern zu. „Ein Funkverkehr dürfte wohl in der üblichen Form in so großer Sonnennähe nicht mehr möglich sein. Ich werde zehn Minuten warten. Wenn bis dahin keiner von euch beiden zurückkehrt, werden wir die Station durch eine Bombe vernichten.
Ist das klar, Gucky. Ras?"
Der Mausbiber kräuselte die Stirn und sah schrecklich vorwurfsvoll aus. Er schüttelte den Kopf und meinte: „Das ist aber nicht gerade die feine Art, seinen Freunden ein Zeichen zu geben. Zehn Minuten sind zu wenig, um die Cappins von unseren guten Absichten zu überzeugen."
„Das ist nicht eure Aufgabe. Gucky. Ihr sollt nur den ersten Kontakt herstellen und dann Tolot und Alaska nachholen."
„Ich werde ebenfalls gehen", erbot sich Atlan zu Rhodans Überraschung. „Vielleicht ist es gut, wenn ich mit ihnen spreche.
Aber du musst einsehen. Gucky, dass zehn Minuten genügen.
Jederzeit kann einer von euch in die SUN DRAGON zurück teleportieren, wenn ihr nicht daran gehindert werdet. Das hat nichts mit den Verhandlungen zu tun. Aber wir wissen dann, dass alles in Ordnung ist. Also?"
„Nun gut. Einverstanden", knurrte Gucky.
Rhodan blieb am Kommandopult unter dem Panoramaschirm sitzen.
„Alles andere wisst ihr. Gucky. Ras - Sprung frei."
Die beiden Teleporter fassten sich an den Händen und peilten die Station der Cappins an. Durch die Funkstörungen der Sonne gelang es Gucky nicht, die Gedankenimpulse der Cappins aufzufangen. Immerhin gelangten einige verworrene Fetzen bis an sein Telepathiezentrum. Sie genügten zur Orientierung.
Sekunden später waren sie verschwunden.
*
Lecufe, Marays und Carscin zuckten überrascht zusammen, als die beiden unterschiedlichen Wesen in der Beobachtungskuppel materialisierten. Sie konnten nicht wissen, dass die Teleporter Sekunden vorher in einem anderen Raum ein kurzes Peilmanöver vorgenommen hatten, um sie zu finden. Dabei waren zwei Minuten vergangen.
Es blieben noch acht.
Ras Tschubai übernahm die Begrüßung. Klar und deutlich kamen seine Worte aus dem Translator, der vor seiner Brust hing.
„Wir kommen in Frieden und im Namen des Solaren Imperiums.
Wir sind beauftragt, einen Mann mit. Namen Lecufe von Perry Rhodan zu grüßen."
Lecufe erhob sich.
„Wir wissen, dass Rhodan es vorzieht, nicht selbst zu erscheinen. aber wir sind mit seiner Maßnahme einverstanden.
Wie konnten Sie in die Station eindringen, ohne ein Transportmittel zu benutzen - wenigstens haben wir niemand Ihr Schiff verlassen sehen."
„Teleportation", erklärte Ras kurz angebunden. „Wir werden ihnen alles erklären. Wie Sie sehen, brachten wir Material mit. Sie brauchen nur Ihre Fragen zu stellen. wir geben Ihnen die Antwort.
Rhodan glaubt, dass eine umfassende Aufklärung zum besseren Verständnis der Situation erforderlich ist. Außerdem unterstützt sie das, was sowohl Sie als auch wir dringend zum Überleben benötigen, nämlich Vertrauen in die Gegenseite. Und noch etwas: Wir haben noch sechs Minuten Zeit, einige Freunde von uns nachzuholen. Ich selbst werde das tun, während mein
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