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0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern

0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern

Titel: 0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ein Mann in Schwarz klemmte sich zu ihnen, der dritte nahm vorn auf dem Beifahrersitz Platz und schloß die Tür.
    Hinten war es in dem Coupé jetzt fürchterlich eng geworden. Der Mercedes war zwar als Viersitzer konstruiert, aber viel Raum gab es auf der Rückbank nicht, und für fünf Personen war das Fahrzeug wirklich nicht mehr geeignet. Nicole fragte sich, wie sie die Fahrt aushalten sollte, zusammengepfercht und zwischen Möbius und dem Mann in Schwarz eingeklemmt.
    Der Wagen rollte sanft an. Der Fahrer wendete und lenkte das Coupé auf die Privatstraße, die hinaus zur Viale del Forte Antenne führte, der Ausfallstraße, die nach Rom hinein führte.
    Wann, zum Teufel, erfolgte endlich Zamorras Gegenreaktion?
    ***
    Zamorra, Gryf und Teri, die sich in eine halb durchsichtige Bluse und einen kurzen Rock gekleidet hatte, standen an einem der Fenster und sahen hinaus. Gryf trat von einem Fuß auf den anderen. Zamorra fragte sich, warum die beiden Druiden nicht sprangen, als Stephan Möbius wieder ausstieg, um der nackten Nicole seine Jacke zu geben. Aber dann sah er, daß einer der beiden noch nicht eingestiegenen Männer in Schwarz so stand, daß er sofort das Feuer eröffnen konnte, wenn jemand auftauchte. Er hätte die beiden Druiden wahrscheinlich sofort bei ihrer Ankunft erwischt.
    Dann fuhr der Wagen los.
    »Wie wollt ihr es jetzt anstellen?« fragte Zamorra verdrossen. »Sie sitzen schon zu dritt im Fond. Da paßt niemand mehr zwischen! Die Chance ist verpaßt. Und da sie in dem einzigen verfügbaren Wagen sitzen, können wir sie jetzt nicht einmal verfolgen! Bis ein Taxi hier wäre, sind sie längst über alle Berge.«
    »Die nicht«, behauptete Gryf.
    Zamorra sah, wie seine Augen hell glühten, ein deutliches Zeichen dafür, daß er sich auf den Einsatz seiner Para-Fähigkeiten konzentrierte. Ein Blick auf Teri verriet ihm, daß sie ebenfalls etwas tat.
    Aber was?
    Augenblicke später wurde es ersichtlich.
    Der Mercedes geriet heftig ins Schlingern und schien von der schotterbedeckten Privatstraße abzukommen. Der Fahrer hatte offenbar Schwierigkeiten, den Wagen in der Spur zu halten. Im nächsten Moment sah Zamorra auch, warum das so war. Das Fahrzeug lag schräg. Es war nach links dürchgesackt. Vorder- und Hinterreifen hatten die Luft verloren; der Wagen rollte praktisch auf den Felgen und scherte die Reifen langsam, aber sicher, von den Felgen ab.
    Der Mercedes kam zum Stehen.
    Gryf grinste. »Der alte Trick«, sagte er. »Die Luft aus den Reifen lassen. Wir haben ein bißchen die Ventile geöffnet. Die Reifen dürften noch okay sein, müssen nur aufgepumpt werden. Aber das können unsere schwarzen Freunde ja nicht ahnen.«
    Die Wagentüren rechts und links öffneten sich. Zwei Männer in Schwarz stiegen aus und besahen sich die Bescherung. Stumm standen sie da. Einer bückte sich und prüfte die Reifenventile. Ganz so dumm, wie Gryf angenommen hatte, waren die Roboter also doch nicht.
    Der Mann in Schwarz ging zum Kofferraum und öffnete ihn. Er durchwühlte den wenigen Inhalt und fand das karge Bordwerkzeug, aber auch eine Fußluftpumpe.
    »Himmel, warum muß Teodore eigentlich auf solche Eventualitäten vorbereitet sein?« schimpfte Gryf. »Solange der dritte Mann nicht aussteigt, kommen wir nicht an Nicole und Möbius heran! Der Teufel soil’s doch holen! Los, Teri, wir machen auch die beiden anderen Reifen platt. Vielleicht geben sie’s dann auf.«
    Augenblicke später begann der Mercedes auch auf der rechten Seite abzusinken.
    Die Veränderung fiel den Männern in Schwarz natürlich sofort auf. Der, welcher die Reifen hatte aufpumpen wollen, gab auf und reagierte typisch menschlich: In einer wütenden Geste schleuderte er die Luftpumpe zwischen die Ziersträucher am Wegrand.
    Roboter, die Gefühle entwickelten? Diese Androiden, diese künstlichen Menschen mit der totenblassen Haut, waren verblüffend menschenähnlich in ihren Reaktionen konstruiert worden!
    »Was machen sie jetzt?« flüsterte Teri. »Hoffentlich war unsere Attacke nicht zu stark, so daß sie sich genötigt fühlen, als Gegenreaktion eine der Geiseln zu töten oder zu verletzen…«
    »Auf jeden Fall müssen sie jetzt alle aussteigen«, sagte Gryf. »Mit dem Wagen kommen sie ja schließlich nicht weiter.«
    In der Tat kletterte nun auch der dritte Mann in Schwarz ins Freie.
    Es war der Moment, in dem Gryf eine Vorwärtsbewegung machte - und verschwand.
    Im zeitlosen Sprung hatte er sich nach draußen versetzt. Um den Sprung

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