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0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern

0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern

Titel: 0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die wir zwar nicht kennen, die aber den heißen Draht zum ERHABENEN haben. Vielleicht führen uns unsere schwarzgekleideten Freunde sogar zu ihren Kontaktpersonen, und wir können das Nest zusätzlich ausräuchern.«
    »Klingt alles wie im Abenteuer-Film«, sagte Ted skeptisch.
    »Es wird funktionieren«, sagte Zamora.
    »Ich werde Lucia mal ein wenig ablenken«, sagte der Lord, »damit Teri sich unauffällig absetzen kann. Ted… Teodore… vielleicht solltest du dich mal an deine Carlotta halten. Die bringt dich bestimmt auf andere Gedanken, während die Druiden und Zamorra erledigen, was erledigt werden muß.«
    Ted Ewigk seufzte.
    »Hoffentlich geht das gut…«
    Er traute den Männern in Schwarz nicht über den Weg!
    ***
    Nicole atmete auf. Zumindest in den nächsten Minuten würde ihnen nichts zustoßen. Die drei Männer in Schwarz brauchten sie. Und sie wußte, daß Zamorra die Sache in die Hand genommen hatte. Die Aktion war also aufgefallen. Und Zamorra ging zunächst auf die Forderung der Unheimlichen ein, aber er würde sich mit Sicherheit etwas ausdenken, um die drei Schwarzen aufs Kreuz zu legen.
    Ideen hatte er schon immer gehabt.
    Sie beobachtete ihre drei Gegner. Einer von ihnen trug ein Kissen bei sich. Zumindest sah es danach aus. Es hatte eine Menge Federn gelassen und war im Grunde nur noch die Kissenhülle. Darin befand sich irgend etwas. Der Mann in Schwarz hatte die zusammengeknüllte Kissenhülle in die Außentasche seiner Anzugjacke gesteckt; ein Teil des Stoffes hing heraus, und die Tasche selbst beulte sich erheblich aus.
    Was mochte es sein, was er darin verbarg?
    Eine vage Ahnung sagte ihr, daß es sich um Teds Machtkristall handeln konnte. Vielleicht hatten die Schwarzen sich schon einige Zeit unbemerkt im Haus herumgetrieben…
    Der hypnotische Druck setzte wieder ein. Stephan Möbius war schon wieder ohne eigenen Willen. Nicole konnte immer noch Widerstand leisten und gehorchte nur zum Schein den hypnosuggestiven Anweisungen. Aber sie fühlte, wie ihre Widerstandskraft allmählich nachließ. Die Kraftreserven der Roboter waren schier unerschöpflich.
    Sie verließen den Getränkekeller. Aber wenn Nicole erwartet hatte, daß sie die Schiebetür nun versetzen und durch das Arsenal verschwinden würden, woher sie höchstwahrscheinlich auch gekommen waren, sah sie sich enttäuscht. Es ging die Kellertreppe hinauf und ins Parterre. Zielsicher wandten die Schwarzen sich der Haustür zu.
    Sie wollten nach draußen.
    Nicole sah sich unauffällig um. Aber sie konnte weder von Zamorra noch von den anderen etwas sehen. Sie waren vorsichtig und gingen kein Risiko ein. Das war nur vernünftig.
    Es ging nach draußen.
    Die Abenddämmerung hatte eingesetzt. Trotzdem war es immer noch ziemlich warm draußen. Stechmücken umschwirrten die Menschen. Die Männer in Schwarz steuerten direkt auf Ted Ewigks Mercedes-Coupé zu. Einer öffnete die Fahrertür, ließ sich hinter das Lenkrad sinken und berührte das Zündschloß.
    Obgleich der Schlüssel abgezogen war, sprang der Motor des 560 SEC sofort an.
    Einsteigen!
    Widerstandslos schickte sich Stephan Möbius an, in den Fond des Wagens zu klettern. Nicole verharrte. Sie sah an sich herunter. Ihr mehr als freizügiges Outfit war bestimmt nicht die richtige Kostümierung, um in Roms Öffentlichkeit aufzutauchen. Außerdem konnte sie versuchen, noch etwas Zeit herauszuschinden.
    »Wartet«, rief sie. »Wohin soll es denn gehen? Laßt mich wenigstens etwas anziehen, oder soll ich nachher splitternackt durch Rom laufen?«
    Die Männer in Schwarz zögerten. Das war ein Faktor, den sie nicht in ihre Berechnungen einbezogen hatten. Sie gelangten zu der Erkenntnis, daß es Nacktheitstabus gab, die beachtet werden mußten und die nur hier im privaten, abgeschirmten Bereich keine Gültigkeit besaßen.
    Du gibst ihr deine Jacke. Die kann sie anziehen!
    Auch Nicole vernahm den hypnotischen Befehl, der Stephan Möbius galt. Der alte Mann gehorchte sofort. Er kletterte wieder aus dem Wagen und zog seine Jacke aus, die er Nicole reichte. So langsam wie möglich schlüpfte sie hinein und knöpfte sie zu. Die Jacke war gerade eben lang genug, das Nötigste halbwegs zu bedecken; ein kürzeres Minikleid hatte Nicole nie getragen. Sie fragte sich, warum Zamorra und die anderen immer noch nicht eingriffen. Es wäre jetzt die Chance gewesen!
    Einsteigen!
    Möbius bückte sich und kletterte in den Fond zurück. Widerwillig stieg auch Nicole ein und ließ sich neben ihm nieder.

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