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0431 - Grauen der Lüfte

0431 - Grauen der Lüfte

Titel: 0431 - Grauen der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hervor und schlossen sich. Eine Fläche entstand, die nahtlos zu sein schien.
    Zamorra näherte sich dem Schaltpult mit den fünf Schalensitzen. Er sah im Hintergrund die Halbkugel, vor der ein durchsichtiges Kraftfeld flirrte. Das war der Materie-Transmitter, über den man bei richtiger Schaltung andere Welten oder auch andere Orte auf dieses Welt erreichen konnte, sofern sie übe ein entsprechendes Gegengerät verfügten. Über dem leicht geschwungenen Schaltpult schwebte eine große Kugel mit zahllosen Linien und Knotenpunkten an den Berührungsstellen. Das war die Darstellung eines Teils der Transmitterstraßen, die von hier aus geschaltet werden konnten.
    Yared heftete die Waffe wieder an die Magnetplatte an seinem Gürtel, in dessen Schließe sein Dhyarra-Kristall funkelte.
    »Wie weit sind Sie, Yared?« wollte Zamorra wissen.
    Der Abtrünnige wies auf ein Gerät, das Zamorra noch nie gesehen hatte.
    »Ich habe mir diesen Blechkasten aus dem Arsenal geholt«, sagte er. »Er funktioniert sogar noch, nach mehr als tausend Jahren. Ich habe das Programmgehirn angeschlossen. Aber es muß beschädigt sein. Irgend etwas stimmt nicht. Die Daten, die ich abrufe, sind nicht eindeutig. Teilweise kommt es zu Doppelwerten.«
    »Es geht doch eigentlich nur darum, woher diese Roboter gekommen sind«, sagte Zamorra.
    Yared nickte. »Natürlich. Ich vermute, daß sie direkt aus Ash’Cant in Marsch gesetzt worden sind. Irgendwie müssen sie in das Transmitter-Netz eingedrungen sein und hätten mich fast erwischt.«
    Ash’Cant, die Nebelwelt in einer fremden Dimension! Es war eine merkwürdige, bizarre Welt mit zahlreichen Lebensformen. Menschen wohnten dort, die niemals die Erde gesehen hatten, und es gab auch nichtmenschliche Geschöpfe, die friedlich oder auch bösartig waren. Es schien, soweit Zamorra das bisher mitbekommen hatte, mehrere große und kleine Reiche zu geben, deren Kulturen kaum über das Mittelalter hinausgekommen waren. Es gab riesige Ödzonen, in denen es von mörderischen Monstern wimmelte - und es gab den Regierungspalast des ERHABENEN.
    Sara Moon hatte Ash’Cant zu ihrer privaten Welt gemacht. Sie war die wirkliche Herrscherin, ungeachtet der vielen kleinen Stammesfürsten, Könige und Kaiser. Ihr Wille war göttliches Gesetz. Ihren Palast hatte nie einer der Eingeborenen betreten. Selbst Ewigen wurde nur nach vorheriger Anmeldung eine Audienz beim ERHABENEN gewährt, von dem niemand wußte, daß es sich um Merlins zur Schwarzen Magie entartete Tochter Sara Moon handelte. Wenn sie als ERHABENER auftrat, trug sie einen weit fallenden Overall, der ihre Körperformen verbarg, und einen. Maskenhelm, der ihren ganzen Köpf bedeckte. Ihre Stimme wurde von einem elektronischen Vokoder verzerrt.
    Niemand kannte den neuen ERHABENEN, der Ted Ewigk abgelöst hatte…
    »Versuchen Sie herauszufinden, ob es irgendwo auf Ash’Cant eine Gegenstation gibt.« Zamorra deutete auf den Transmitter. »Am besten natürlich direkt im Regierungspalast des ERHABENEN. Ich habe so das Gefühl, daß Teodore Eternale demnächst einen Angriff auf den ERHABENEN plant.«
    »Von mir bekommt er jede Unterstützung, die er braucht und die ich ihm geben kann«, versprach Yared. Er hatte allen Grund, den ERHABENEN zu hassen. Immehin hatte dieser ERHABENE den Omikron Yared zum Tode verurteilt…
    »Ich werde versuchen, eine Direktverbindung zu finden«, sagte Yared. »Wenn dieses Ding nichts mehr hergibt, versuche ich es über den Rechner dieser Zentrale. Vielleicht gehört Ash’Cant auch zu den Stationen, die über Dreier-Gruppen mit Alpha-Symbol zu erreichen sind.«
    Von diesen Stationen gab es nur ein paar. Diese Zentrale gehörte dazu. Sie war über die Zahlenkombination null-eins-null zu erreichen, wie Yared herausgefunden hatte. Welche Zahlen die anderen wenigen Zentralen besaßen, wußte derzeit wohl niemand. Aber die »normalen« Stationen, die Endpunkte der Transmitterverbindungen, besaßen weitaus längere Zahlenkombinationen, die man anwählen konnte wie einen Telefonanschluß.
    Nur versetzten Telefone keine Menschen und Gegenstände von einem Apparat zum anderen…
    »Wie ist das Befinden von Herrn Möbius? Gibt es schon Nachrichten?« erkundigte sich der Ewige beiläufig, während er wieder an den Einstellungen des seltsamen Analyse-Gerätes zu manipulieren begann. Auf einem kleinen Bildschirm sah Zamorra das Programmgehirn des Roboters.
    »Unverändert«, sagte Zamorra.
    »Ich hoffe, daß er überlebt«, murmelte Yared.

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