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0432 - Die Rache der Kobra

0432 - Die Rache der Kobra

Titel: 0432 - Die Rache der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Er war beunruhigt.
    Die Unruhe ging von den Messingkobras aus. Sie hatten als Kollektiv mitbekommen, daß eine von ihnen gestohlen worden war. Und diese Unruhe teilte sich Panshurab mit. Er fand keine Ruhe an diesem Abend.
    Er begann zu grübeln, was geschehen sein mochte. Er hatte geglaubt, auf Ash’Cant sicher zu sein. Er und der Kult. Auch wenn es mittlerweile keine Unterstützung durch jene silberhaarige Sara Moon mehr gab…
    Und jetzt das!
    Offenbar war doch wieder eine Bedrohung aufgetaucht. Gefahr für den Kult! Und er wußte nicht, von welcher Art diese Gefahr war!
    Er mußte es herausfinden.
    Er begann zu überlegen, wen er an diesem Tag ausgesandt hatte. Wem hatte er eine Messingkobra mitgegeben, um ein neues Opfer einzufangen? Und wohin hatte er jenen geschickt?
    Mansur Panshurab hatte seine Untertanen unter Kontrolle. So dauerte es nicht lange, bis er sich erinnerte.
    Die Zeit war reif für Gegenmaßnahmen…
    ***
    Als Teri und Carlotta das Haus sahen, blieb die Römerin plötzlich stehen. »Wie geht es dir jetzt«, erkundigte sie sich.
    »Wenn du meinst, ob ich meine magischen Kräfte wieder zurückerlangt habe - da ist noch nicht viel«, gestand Teri.
    »Du könntest uns also nicht einfach von hier aus in meine Wohnung zaubern?«
    Teri schüttelte den Kopf. »Selbst wenn ich es könnte, würde ich es nicht tun«, sagte sie. »Ich will jetzt keine Kraft für solche an sich überflüssigen Aktionen vergeuden, die ich später vielleicht noch dringend brauche.«
    »Schade«, sagte Carlotta. »Man gewöhnt sich zu schnell an das Ungewöhnliche. Ich dachte, weil…« Für einen Moment stockte sie, dann verschränkte sie die Arme vor ihren Brüsten. »Ich möchte nicht, daß meine Wohnungsnachbarn mich so sehen«, gestand sie.
    Teri lachte leise. »Du hättest dein Kleid nicht so voreilig wegwerfen sollen«, erwiderte sie. »Ich könnte dir meine Bluse geben.«
    »Aber dann bist du ja halbnackt. So geht’s nicht«, seufzte Carlotta. »Dann hoffe ich, daß uns niemand begegnet, der später Bemerkungen machen könnte…«
    Sie setzte sich wieder in Bewegung. Teri folgte ihr kopfschüttelnd. So ganz verstand sie Carlotta nicht. Auf der einen Seite war sie überraschend freizügig, auf der anderen Seite aber wiederum genierte sie sich… aber das sollte nicht Teris Problem sein.
    Sie setzte ihre nur noch schwach verfügbaren Kräfte ein, um nach einer Gefahr zu forschen. Aber die Männer in Schwarz konnte sie auf diese Weise ohnehin nicht wahrnehmen, und von dem Ewigen kannte sie die Bewußtseinsaura nicht.
    Aber sie war trotzdem wachsam.
    Zu ihrer und Carlottas Erleichterung hielt sich unten niemand mehr auf, und auch auf der Treppe kam ihnen kein anderer Mensch oder Roboter entgegen. Teris Erleichterung schwand in dem Maße, in welchem Carlotta aufzuatmen wagte. Niemand griff sie an, so wie Teri bei ihrer Ankunft von dem Mann in Schwarz überfallen worden war. Es sah so aus, als hätte der Ewige sich wieder zurückgezogen, nachdem er erfahren hatte, was er wissen wollte, und nachdem er Carlotta aus dem Fenster geschleudert hatte. Ob er registriert hatte, daß sein Mordversuch fehlgeschlagen war?
    Aber vielleicht hatte er keinen Blick aus dem Fenster riskiert, weil er damit rechnen mußte, daß von den Passanten jemand nach oben sah und ihn dort bemerkte…
    Auf dem letzten Treppenabsatz blieb Carlotta wieder stehen. Sie wurde blaß. »Wie kommen wir denn jetzt in die Wohnung, wenn die Tür abgeschlossen ist?«
    »Da wird sich eine Lösung finden«, sagte Teri. Sie nahm an, daß sie das Türschloß magisch bewegen konnte. Doch sie hatten Glück. Die Wohnungstür ließ sich so öffnen. Carlotta hatte nach dem Eindringen des Ewigen und seines Helfers natürlich nicht mehr abschließen können, und der Ewige dachte gar nicht daran, die jetzt leere Wohnung wieder ordentlich zu verschließen. Wenn Diebe kamen, war es ja nicht sein Eigentum, das gestohlen wurde…
    Teri trat als erste ein und sah sich vorsichtig um. Aber alles war ruhig. Die Feinde waren fort.
    Es war ja auch inzwischen einige Zeit vergangen. Warum sollten sie hier bleiben? Sie hatten anderes zu tun!
    Zum Beispiel, Informationen nach Ash’Cant zu liefern, zum ERHABENEN…
    Carlotta verschwand im Schlafzimmer. Als sie wieder zurückkehrte, trug sie einen kanariengelben Overall, dasselbe Stück, mit dem sie schon auf Teds Party erschienen war. »Jetzt kann ich mich wenigstens wieder unter Leute trauen«, sagte sie. »Ich werde ein Taxi bestellen, das

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