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0432 - Die Rache der Kobra

0432 - Die Rache der Kobra

Titel: 0432 - Die Rache der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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pausenlos hin und her. Ted versuchte, die Wand, die durchsichtig geworden war, zu durchdringen, aber das gelang ihm nicht.
    Plötzlich öffnete sich eine Tür in der bizarren Marmor-Mörtel-Wandung. Es geschah hinter Teds Rücken, und daß er darauf aufmerksam wurde, verdankte er nur der Tatsache, daß die eindringende Riesenkobra ein wütendes, lautes Zischen ausstieß.
    Sie griff Ted sofort an.
    Er duckte sich ab, schnellte sich unter dem zustoßenden dreieckigen Schlangenschädel zur Seite, dessen Giftzähne tropften, und prallten hart auf den Boden auf. Er rollte sich zur Seite ab.
    Die Riesenschlange war schneller. Sie hatte seinen Ausweichsprung bereits korrigiert und stieß erneut zu.
    Ted zog beide Beine an und trat dann mit beiden Füßen zugleich gezielt zu.
    Er traf so gut wie noch nie in seinem Leben. Er hatte selten ein schöneres Geräusch gehört als das, mit dem die beiden langen Giftzähne des Oberkiefers unter seinen Tritten abbrachen, nur konnte er dadurch die Vorwärtsbewegung des Schlangenkörpers nicht mehr stoppen und mußte den wuchtigen Stoß hinnehmen, den der Schädel ihm versetzte.
    Er krümmte sich zusammen. Mit aller Kraft rollte er sich diesmal zur anderen Seite weg und versuchte, den Schmerz zu ignorieren, der in ihm aufloderte. Aber der Riesenschlange schien das Abbrechen ihrer Giftzähne auch alles andere als Freude zu bereiten. Zischend richtete sie ihren Vorderkörper hoch empor.
    Ted wunderte sich darüber, daß er vorhin bei seinem Sprung und Sturz auf etwas Hartes gefallen war. Er griff dorthin und fühlte etwas rundliches in einer Tasche. Als er hineingriff, umschloß seine Hand den Machtkristall!
    Er setzte ihn ein.
    Er sah den Schlangenschädel herabzucken zum neuerlichen Angriff und wußte, daß dieser Kopfstoß um ein Vielfaches wuchtiger geführt werden würde als der vorhergehende, bei dem die Riesenkobra nur auf die Wirkung ihrer Giftzähne vertraut hatte. Diesmal würde der Schlangenschädel Ted zermalmen.
    In seinen Händen befand sich plötzlich eine langstielige, riesige Axt, deren Schneide aus purem Silber war, und mit dieser Axt schlug er wuchtig zu.
    Er trennte der Riesenschlange den Schädel ab!
    Der flog förmlich an ihm vorbei und krachte gegen die Marmorwand. Der Körper vollführte einen wild zuckenden Tanz auf dem Boden, und Ted hieb noch einige Male mit der magischen Axt zu, um die Gefahr, erdrückt oder erschlagen zu werden, zu verringern. Der Schlangenkörper starb langsam, und als er tot war, nahm er wieder menschliche Gestalt an.
    Ted starrte ihn an, und er brauchte eine Weile, bis ihm klar wurde, daß er keinen lebenden Menschen geköpft hatte, sondern ein untotes Ungeheuer, das bereits gestorben war, als auf dem Opferaltar Ssacahs eine Messingschlange das Leben aus ihm heraussaugte, um ihm mit dem Gift aus den Zähnen zugleich Ssacahs Odem einzugeben.
    Er hatte den Zombie nur erlöst.
    Und die große Axt mit der Silberschneide in seiner Hand gab es nicht mehr, die seinem spontanen Befehl an den Dhyarra-Kristall entsprungen war. Um den Kristall als Waffe wirksam werden zu lassen, mußte sein Benutzer eine klare, bildhafte Vorstellung von dem besitzen, was geschehen sollte - und im Moment der Todesgefahr hatte Ted sich eine Axt vorgestellt, mit der er der Riesenschlange den Kopf abhacken konnte.
    Erstaunt sah er seinen Machtkristall an. Erst in diesem Moment fand er Gelegenheit, sich darüber zu wundern, wieso der Dhyarra plötzlich in seiner Tasche aufgetaucht war, aber dann ertastete er auch alle anderen Dinge, die er vorhin vermißt hatte und von denen er annahm, die Gegner hätten sie ihm abgenommen. Aber jetzt wurde ihm klar, daß das ebenso eine Täuschung gewesen war wie seine Dunkelhaft in der Kerkerzelle mit dem dreieckigen Grundriß. Man hatte vielleicht nicht gewagt, ihm seine persönliche Habe abzunehmen, weil man unter Umständen die Gefährlichkeit des Dhyarra-Kristalls erkannt hatte, aber dafür hatte man ihm vorgegaukelt, er sei ausgeplündert worden, damit er erst gar nicht auf den Gedanken kommen sollte, sich seiner Hilfsmittel zu bedienen!
    Nur so konnte es gewesen sein!
    »Na wartet, Freunde«, murmelte Ted Ewigk. »Das müßte Zamorra erleben…«
    Weder Zamorra noch Ted waren unter normalen Umständen zu hypnotisieren. Daß die Ssacah-Anhänger es trotzdem geschafft hatten, ihm seine Umgebung und seinen eigenen Zustand in dieser Perfektion vorzugaukeln, sprach dafür, wie stark der Kult hier inzwischen war.
    »Aber das werden wir

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