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0432 - Die Rache der Kobra

0432 - Die Rache der Kobra

Titel: 0432 - Die Rache der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kommandanten dieser Station, dessen Neugierde ihn schließlich zum Abtrünnigen gemacht hatte, den der ERHABENE zum Tode verurteilte.
    »Jetzt muß uns nur noch jemand sagen, wie wir ungesehen dort hinein kommen«, sagte Nicole unbehaglich. Sie glaubte plötzlich nicht mehr, daß ihre Silberoveralls und die Maskenhelme ausreichten. Das konnte nicht alles sein. Wer eine Festung wie diese erbaute, die sich vor ihnen aus der leicht felsigen Landschaft erhob, der mußte auch dafür sorgen, daß kein Unbefugter hinein kam.
    Ewige waren zwar nirgends zu sehen, aber Sara Moon würde schon aus eigenem Interesse nur wenige von ihnen in ihrer Nähe dulden. Schon allein, damit ihre Tarnung nicht durch einen dummen Zufall durchschaut wurde, und dumme Zufälle gibt’s mehr als dumme Menschen…
    »Es wird Ausweiskontrollen geben«, unkte Nicole. »Und jede Menge Sicherheitseinrichtungen, die uns in Asche verwandeln, sobald wir falsch reagieren. Wir haben uns das alles wohl etwas zu einfach vorgestellt.«
    Ted zuckte mit den Schultern.
    »Mag sein«, sagte er. »Aber ich glaube, wir können jetzt nicht mehr zurück. Und ich selbst will es auch nicht mehr. Ich will dort hinein, mir Sara Moon unter den Arm klemmen und sie zur Erde bringen. Und wenn sie sich nicht gefangennehmen läßt…«
    »Ich habe dir schon einmal gesagt, daß ich nichts davon halte, sie zu töten«, sagte Zamorra. »Vergiß das nicht. Wenn ich kann, werde ich dich daran hindern. Sie ist Merlins Tochter, und…«
    »Und du hoffst immer noch, sie eines Tages wieder ›umdrehen‹ zu können. Den Spruch kenne ich inzwischen auswendig«, knurrte Ted. »Laß dir mal was Neues einfallen, mein Freund.«
    »Bevor ihr weiter streitet«, warf Nicole ein, »zwei Tips. Kauft euch Schimpfwörterbücher, am besten spanische. Da stehen die meisten Beleidigungen drin, die ihr euch an den Kopf werfen könnt. Zweitens schaut mal dezent nach rechts. Da passiert etwas.«
    Die Stelle, die Nicole meinte, war nur ein paar Dutzend Meter von ihnen entfernt an einem Felsenhang. Dort flimmerte plötzlich die Luft. Ein schwarzer, kreisrunder Fleck entstand, dessen Ränder nach ein paar Sekunden auszufasern begannen. Im Hintergrund bildete sich ein dunkelrotes Glühen, das zum grellgelben Leuchten wurde. Und davor zeichneten sich als schwarzer Schatten die Konturen eines Menschen ab.
    Er trat aus dem Etwas heraus, das hinter ihm erlosch, aber im letzten Moment hatten Zamorra und die anderen den Eindruck, als fände dahinter in irgend einer Tiefe eine gewaltige Explosion statt.
    »Ein Weltentor«, flüsterte Nicole.
    »Eines, das zerstört worden ist, nachdem dieser Mann es benutzt hat«, ergänzte Ted Ewigk. Er starrte den Breitschultrigen an, dessen dunkle Freizeitkleidung verriet, daß er von der Erde kam - es sei denn, irgendwo im Universum herrschte gerade in diesem Augenblick die gleiche Mode vor…
    »Wer ist das? Kennt ihr ihn?«
    Die beiden anderen schüttelten die Köpfe.
    Der Breitschultrige näherte sich ihnen. Er hatte sie gesehen. In ihren silbernen Overalls waren sie vor dem Hintergrund rötlicher Felsen für ihn nicht zu übersehen. Sie hatten ja auch nicht geahnt, daß in ihrer unmittelbarer Nähe ein Weltentor geöffnet werden würde. Sie hatten sich nur bemüht, nicht von der Palastfestung des ERHABENEN aus gesehen zu werden.
    Dicht vor ihnen blieb der Breitschultrige stehen. Er sah Ted Ewigk an und verneigte sich vor ihm - vermutlich, weil an Teds Helm das Symbol eines Alpha schimmerte, des höchsten Ranges direkt unter dem ERHABENEN. Es war kaum anzunehmen, daß der Dunkelgekleidete ebenfalls ein Alpha war.
    Von denen gab es gar nicht viele…
    Die drei Menschen waren froh, daß sie längst ihre Maskenhelme trugen, die die Gesichter verbargen. So konnten sie nicht erkannt werden…
    »Es erstaunt mich, einen Alpha hier draußen zu sehen, Herr«, sagte der Dunkle und löschte damit den letzten Zweifel, es mit einem Ewigen zu tun zu haben. »Seid ihr gekommen, um das Weltentor zu benutzen? Die andere Öffnung ist zerstört, es ist nutzlos geworden.«
    »Warum das?« warf Zamorra ein. »Berichte.«
    Er trug kein Rangabzeichen. Daß er sich in Gesellschaft eines Alphas befand, gab dieser Tatsache ein besonderes Gewicht. Er konnte vom niedrigsten Omega bis hin zum Alpha jeden Rang haben - aber die Wahrscheinlichkeit tendierte sicher zu den höheren Rängen; ein niedrig gestellter Ewiger würde es sich kaum erlauben dürfen, sein Rangabzeichen in Gegenwart eines Alphas nicht

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