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0432 - Die Rache der Kobra

0432 - Die Rache der Kobra

Titel: 0432 - Die Rache der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in die Helme und verstaunte sie hinter dem Kraftfeld des Transmitters. »Wir holen sie irgendwann später, wenn der Aufruhr draußen sich gelegt hat und wir uns hier ungesehen bewegen können.«
    Lediglich die Dhyarra-Kristalle hatte er aus den Gürtelschließen gelöst und drückte Zamorra und Nicole ihre Sternensteine in die Hand. »Steckt sie in die Taschen. Wir sollten uns erst mal bemühen, so wenig wie möglich aufzufallen.«
    Zamorra nickte. »Unsere modische Kleidung von der Erde fällt hier auch bestimmt gar nicht auf«, sagte er. »Du Träumer… los, schauen wir uns draußen um, was die Silberteufel-Austreiber gerade unternehmen.«
    Er berührte wieder das Wärmeschloß und sah zu, wie sich der Durchgang auf die bekannte Weise öffnete.
    Er duckte sich. Ein Armbrustbolzen zischte haarscharf über ihn hinweg und schlug mit vehementer Wucht in das Transmitter-Kraftfeld ein, wo er förmlich explodierte.
    »Ich kann mich des dumpfen Gefühls nicht erwehren«, sagte Nicole, die zur Seite gesprungen war, »daß sich die Gefühle der einheimischen Bevölkerung uns gegenüber nicht sonderlich verändert haben…«
    ***
    Laniah zuckte zurück. Die Schlange ringelte sich genau auf ihrem Kleid. Wie war das Biest hier hereingekommen?
    Es schimmerte metallisch und war etwa unterarmlang. Es glänzte wie Messing. Der Vorderkörper richtete sich jetzt auf, der dreieckige Kopf pendelte hin und her. Die Zunge bewegte sich hektisch.
    Den Gattungsnamen Kobra kannte Laniah nicht. In Ash’Cant gab es keine Kobras, dafür tausenderlei anderes kriechendes und fliegendes Getier, das kaum weniger gefährlich war als eine Königskobra der Erde.
    Laniah warf einen Blick zur Tür. Die war verschlossen. Es gab auch keine Löcher in den Wänden. Das bedeutete, daß die Schlange durchs Fenster hereingekommen sein mußte. Das war möglich; während Laniah sich unter der Decke eingekuschelt hatte, um auf Yorge zu warten, hatte sie natürlich nicht die ganze Zeit über zum Fenster gestarrt. Sie hatte ihre Fantasie spielen lassen und ein wenig vor sich hin geträumt; sich vorgestellt, was Yorge und sie in dieser Nacht tun würden. Es gab einiges auszuprobieren, von dem sie bisher nur gehört oder gelesen hatte…
    Dennoch wunderte sie sich, daß sie nichts vom Eindringen dieser messingfarbenen Schlange bemerkt hatte, die sich jetzt auf ihrem Kleid breitmachte. Außerdem - wieso war diese Schlange draußen an der Hausfassade emporgeklommen? An einem Baum, in Ordnung. Aber am Haus? Für Yorge war das eine andere Sache, der stieg aufs Regenfaß und zog sich dann mit einem Klimmzug herauf. Aber die Schlange…?
    Laniah ließ das unterarmlange Biest nicht aus den Augen. Sie verfolgte jede Pendelbwegung des Kopfes. Die Schlange war sicher gefährlicher, als sie durch ihre Größe aussah. Es war nicht gut, sie unbeobachtet zu lassen…
    Im letzten Moment merkte Laniah noch, daß etwas Seltsames mit ihr geschah, daß sie schläfrig wurde. Die Schlange mit dem rhythmisch hin und her pendelnden Kopf machte etwas mit ihr, aber was…? Laniah dachte nicht weiter darüber nach.
    Sie sah nur noch, daß diese Schlange plötzlich vor ihr riesengroß wurde, daß sie das Maul aufriß und es über Laniahs Körper stülpte… und dann war alles wieder vorbei. Vor Laniah war es schwarz geworden.
    ***
    Niemand achtete im Moment ihres Erscheinens auf Teri Rheken. Diejenigen, die sie wirklich aus dem Nichts auftauchen sahen, glaubten an eine optische Täuschung. Immerhin war es heiß, und da sah man schon mal eine Fata Morgana…
    Teri kannte diesen Effekt. Wenn sie versucht hätte, in einem düsteren Hauseingang zu materialisieren, hätte sie mit Sicherheit mehr Aufsehen erregt als bei ihrem Sprung mitten unter die Menschen.
    Erst als sie weiterging, drehten sich einige Männer nach ihr um und schickten ihr begeisterte Pfiffe nach. Die in eine dünne Bluse und einen kurzen Rock gekleidete Druidin ging unbeirrt weiter. Normalerweise ging sie zwar Männerbekanntschaften selten aus dem Weg, diesmal aber hatte sie Wichtigeres zu tun, als sich auf heiße Flirts einzulassen. Sie suchte die Straße, in der Carlottas Mietshaus stand, fand sie und entdeckte dann auch ziemlich bald das richtige Haus.
    Vor der Tür blieb sie stehen und musterte die Klingelknöpfe und ihre Beschriftung. Sie bedauerte, daß sie nicht mit dabei gewesen war, als die anderen nach dem Besuch in Lucias Wohnung Carlotta nach Hause gebracht hatten. So mußte sie erst einmal herausfinden, in welcher

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