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0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

Titel: 0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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Flugplatz — mit allen Konsequenzen, die man logischerweise daraus folgert«, gab Phil zu bedenken. »Reading ist getürmt — oder? Das einzige, was dagegen spricht, ist das Blut, das aus dem Lincoln tropfte —«
    »Du meinst, es müßte sich um Readings Blut handeln?«
    »Es ist die gleiche Blutgruppe —«
    »Die Gruppe B ist nicht gerade selten anzutreffen —«
    »Das kompliziert die Sache.«
    »Vielleicht hat man Reading unter einem Vorwand zum Flugplatz gelockt«, sagte ich.
    »Zu dieser Zeit? Reading war, wie wir wissen, stets ein pünktlicher und pflichteifriger Beamter. Ihm hätte klar sein müssen, daß er an diesem Morgen nicht zur gewohnten Zeit an seinem Arbeitsplatz sein konnte. Weshalb hat er es vermieden, in seinem Büro anzurufen? Dafür gibt es nur eine Erklärung! Reading hatte entweder nicht vor, zurückzukehren — oder er wurde daran gehindert, anzurufen!«
    »Der Taxifahrer will gesehen haben, wie er das Hauptgebäude betrat. Willst du mir bitte verraten, wie man Reading im Inneren des belebten Gebäudes umgebracht und später zu dem bereitstehenden Lincoln gebracht haben will?«
    Phil seufzte. »Es ist sehr kompliziert«, sagte er.
    Abends gegen sieben Uhr stand ich in der sechsten Etage eines modernen Wohnhauses der Adams Street. An der cremefarbig lackierten Tür war ein kleines, unaufdringliches Schild mit dem Namen Lester Flinch befestigt. Ich klingelte. Ein Mädchen öffnete. Das Mädchen war jung und hübsch. In dem wohlgeformten Gesichtsoval brannten zwei große,'dunkle Augen — es schien, als seien sie von Furcht und Terror erfüllt.
    »Sie wünschen?« fragte sie.
    »Cotton ist mein Name. Ich möchte zu Mr. Flinch.«
    »Er ist nicht da.«
    Das Mädchen sprach zögernd, mit leicht bebender Stimme. Es gab keinen Zweifel, daß sie sich in ziemlicher Erregung befand und Mühe hatte, diesen Zustand zu verbergen. Sie hatte blond gefärbtes Haar, das etwas stumpf wirkte. Bei näherer Betrachtung wirkte das Gesicht leer.
    Ich zeigte ihr meinen Ausweis. »Treten Sie ein, bitte«, murmelte sie und führte mich ins Wohnzimmer. Der Raum war weniger luxuriös eingerichtet als McGrowns Wohnzimmer, aber auch hier zeigte sich, daß mit leichter, aber nicht ganz geschmackssicherer Hand eine Menge Geld investiert worden war.
    »Wo ist Mr. Flinch?«
    »Er ist nicht da! Er wollte mich heute abend ausführen —« Ich erfuhr, daß sie die Freundin von Flinch war, die einen Schlüssel zur Wohnung hatte.
    Sie hieß Rosy Freddard und erklärte, schon im Geschäft nach Mr. Flinch gefragt zu haben. »Er ist mittags weggegangen, weil es für ihn nichts mehr zu tun gab.«
    »Er wird gewiß bald kommen.«
    »Das bezweifle ich«, sagte sie und steckte sich mit zitternder Hand eine Zigarette an.
    Ich musterte sie erstaunt. Das Mädchen begann im Zimmer auf und ab zu gehen. Sie war mittelgroß und schlank; alles, was oberhalb der Gürtellinie lag, war in den Proportionen sehr großzügig ausgefallen. Sie rauchte mit kurzen, hastigen Zügen. »Lester ist der pünktlichste Mensch, den ich kenne«, erklärte sie. »Er verspätet sich nie. Wenn er auf gehalten wird, ruft er an, oder er schickt einen Boten.« v »Das ist nicht immer möglich.«
    »Lester macht es möglich!«
    »Sie befürchten, er könnte einen Unfall gehabt haben?« fragte ich.
    Das Mädchen blieb stehen und starrte mich an. »Ja, einen Unfall ganz besonderer Art!«
    »Nämlich?«
    Sie gab sich einen Ruck und setzte die Zimmerwanderung fort. »Darüber möchte ich nicht sprechen.«
    »Sie wollen ihm doch helfen, nicht wahr?«
    »Vorausgesetzt, daß ihm überhaupt noch zu helfen ist!« murmelte sie bitter. »Was soll das heißen?«
    Das Mädchen blieb abermals stehen. »Sie sind vom FBI!« sagte sie. »Was hat Ihr Besuch zu bedeuten? Hat man — hat man —« Ihre Stimme brach. Die dunklen Augen füllten sich mit Tränen. Sie warf plötzlich die Zigarette zu Boden. »Ach, zum Teufel damit!« stieß sie hervor.
    »Vorsicht, der Teppich!« sagte ich. »Wollen Sie ein Loch hineinbrennen?«
    Rosy Freddard riß sich zusammen. Sie bückte sich und hob die glimmende Kippe auf. Ich beobachtete sie dabei und sah, wie sie plötzlich erstarrte.
    »Da!« hauchte sie. »Da —!«
    Ich folgte ihrem Blick. Am Rande des Teppichs waren zwei Flecke zu sehen. Sie waren nicht viel größer als ein Daumennagel. Sie waren rot. Da sie sich unmittelbar am Rande des Teppichs befanden, schien die Farbe mit der Tönung des Teppichs zu verschmelzen.
    »Blut«, sagte

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