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0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

Titel: 0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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Möglichkeit herbeizuführen, nicht wahr?« fragte ich und blickte sie starr an.
    Sie verschüttete etwas von dem Creme de Menthe auf ihr taubengraues Jerseykleid und stellte das Glas rasch auf den Tisch. »Schon möglich«, sagte sie und vermied es, mich anzublicken. »Was hätten Sie wohl in meiner Situation getane Ich habe Charly darum gebeten, ein bißchen besser auf Alice acht zu geben.«
    »War das alles?«
    »Nein«, sagte sie mit gequält klingender Stimme. »Ich habe ihm gesagt, wo sich die beiden manchmal treffen.« Sie blickte mich an, plötzlich wieder erregt. »Wagen Sie nicht zu behaupten, ich hätte damit dem Verbrechen erst den Weg geebnet! Ich wollte es richtig machen, und statt dessen…« Sie schlug plötzlich die Hände vors Gesicht und begann, hemmungslos zu schluchzen.
    Ich stand auf. »Geben Sie mir den Schlüssel.«
    Sie beruhigte sich nur langsam. »Welchen Schlüssel?« fragte sie schließlich und ließ die Hände in den Schoß fallen.
    »Den Wohnungsschlüssel. Ich brauche ihn.«
    »Was wollen Sie damit?«
    »Ich muß dafür sorgen, daß die Blutspuren sichergestellt werden.«
    »Ach ja, natürlich.« Sie kramte in einer großen, schwarzen Nappalederhandtasche herum und gab mir den Schlüssel. »Kommen Sie mit?« fragte ich.
    »So kann ich doch nicht auf die Straße gehen —« sagte sie und wischte sich die Tränen ab.
    »Okay, meinetwegen bleiben Sie noch etwas hier. Aber versprechen Sie mir bitte, niemand hereinzulassen und nichts anzurühren —«
    »Ich verspreche es!« sagte sie.
    Ich verließ die Wohnung. Im Jaguar stellte ich eine Funkverbindung mit dem Office her. Phil war bereits nach Hause gegangen. Ich sagte einem Kollegen, was zu sagen war, und fuhr dann zu den McGrowns.
    McGrown empfing mich in einer lose fallenden, grellbunten Hausjacke. Er roch nach Alkohol, machte aber einen durchaus nüchternen, beherrschten Eindruck. Nur die Art, wie er redete, wirkte leicht maniriert. Es war eine forsche Freundlichkeit, die nicht ganz zum Zweck meines Besuches paßte. Er führte mich ins Wohnzimmer.
    Alice McGrown saß mit untergeschlagenen Beinen auf der Couch. Sie trug einen Hausanzug aus schimmerndem Goldlame. Das Haar wurde von einem Stirnband aus d6m gleichen Material festgehalten. Sie wirkte sehr jung und gefaßt. Ich fand, daß sie zu stark geschminkt war — aber das hatte sie möglicherweise getan, um die Blässe des Gesichts zu verdecken.
    Ich gab ihr die Hand. Ihre Finger fühlten sich eiskalt an. Sie entzog sie mir rasch. »Whisky, Scotch!« sagte McGrown polternd. »Johnnie Walker, Black Label, stimmt's?« Er trat an die Hausbar. »Ich merke mir immer ganz genau, was meine Freunde trinken —«
    »Setzen Sie sich doch!« sagte die Frau. Seltsam, wenn ich sie ansah oder an sie dachte, war sie für mich immer nur ,das Mädchen. Dabei war sie verheiratet, eine junge Frau. Und wenn Rosy Freddard richtig vermutete, sogar eine Frau, die ihren Mann betrog.
    Ich nahm Platz. »Sie können sich gar nicht denken, wie erleichtert ich war, als Alice zurückkehrte«, meinte McGrown und füllte zwei Gläser. »Ich dachte…«
    »Was dachten Sie?« fragte ich, weil er plötzlich schwieg.
    »Das wissen Sie doch!« meinte er und brachte mir das Glas. Er blieb stehen und schob eine Hand in die Tasche. Mit der anderen schwenkte er die Eiswürfel im Glas herum. Er beobachtete sie fasziniert. »Reden wir nicht mehr darüber.«
    »Vielleicht ist Mr. Cotton aber gerade deshalb hier«, warf seine Frau ein.
    »Hat man den Wagen gefunden?« fragte er und schaute mich an.
    »Bis jetzt noch nicht.«
    »Ich habe bereits die Versicherung angerufen«, teilte er mir mit., Er räusperte sich, plötzlich verlegen. »Ich nehme an, Sie sind hier, um mit meiner Frau zu sprechen. Ich lasse Sie jetzt allein. Wenn Sie mich brauchen — ich bin in der Küche.«
    Er ging hinaus. Ich hörte das Klappen einer Tür.
    »Ihr Mann hat Ihnen erklärt, was passiert ist — mit dem Wagen, meine ich?«
    »Ja.«
    »Wann haben Sie den Wagen das letzte Mal benutzt?«
    »Heute morgen.«
    »Mit welchem Wagen sind Sie zur Schneiderin gefahren?«
    »Mit einem Taxi.«
    »Warum?«
    »Meine Schneiderin wohnt in einer Gegend, wo ich niemals einen Parkplatz finde.«
    »Benutzt Ihr Mann manchmal den Lincoln?«
    »O ja. Wenn der Rover in der Werkstatt steht, wie gerade jetzt.«
    »Wann haben Sie zuletzt mit Mr. Flinch gesprochen?«
    »Gestern abend.«
    »Wo?«
    »Es war hier, wir haben ein bißchen gepokert.«
    »Zu dritt?«
    »Ja, mit

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