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0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

Titel: 0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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schon auf Reserve.«
    »Das wollte ich wissen, vieilen Dank.« Ich legte auf.
    »Nun?« fragte Harris.
    »Der Kerl, der den Toten weggebracht hat, dürfte unterwegs getankt haben«, sagte ich.
    »Erwarten Sie, daß wir alle Tankstellen der Stadt abklapperh?« fragte er.
    »Nur die, die an der Route liegen«, sagte ich und diktierte Gruber eine genaue Beschreibung des Mannes, der mich mit dem Schlagring in McGrowns Garage niedergeschlagen hatte.
    »Wir können's immerhin versuchen«, meinte Harris.
    »Es ist im Moment der einzige Anhaltspunkt«, sagte ich und stand auf.
    Ich verabschiedete mich. Wenig später saß ich in meinem roten Jaguar. Ich dirigierte seine lange, geschwindigkeitsgierige Schnauze durch den Innenstadtverkehr und dem Queens Midtown Tunnel zum Hause der McGrowns.
    Als ich vor der Wohnungstür stand und klingelte, öffnete mir McGrown. Er war leichenblaß und unrasiert. »Hallo«, sagte ich. »Haben Sie nicht geschlafen?« Er führte mich ins Wohnzimmer. Ich entdeckte ein paar mit Kippen überladene Ascher und einige leere, ungesäuberte Whiskygläser. Offenbar hatte Alice keine Lust gehabt, die Ascher zu leeren und die Gläser in die Küche zu bringen. »Wo ist Ihre Frau?« fragte ich.
    »Weggegangen.«
    »Wohin?«
    »Ich weiß es nicht.« Er vermied es, mich anzusehen. »An die frische Luft. Sie hielt's /licht mehr in der Wohnung aus.«
    Ich setzte mich. »Angst?«
    »Es ist kein Spaß, bei Ruffio in der Kreide zu stehen«, bemerkte er bitter. »Natürlich weiß Alice genau, was uns droht. Das macht es für sie nicht gerade leichter.«
    »Flinch ist gefunden worden. Tot«, sagte ich.
    McGrown starrte mich an. Er schluckte. »Lieber Himmel«, murmelte er dann.
    »Ist das alles, was Sie zu sagen haben?«
    Er setzte sich. »Was erwarten Sie von mir?« fragte er schweratmend. »Daß ich jetzt Tränen vergieße und den trauernden Freund markiere? Das wäre Heuchelei. Wir waren Partner, aber keine Freunde. Sein Tod erschüttert mich — aber aus anderen Gründen, als Sie glauben. Ich kann ihn nicht wieder lebendig machen. Ich muß jetzt an mich denken.«
    »Und an Ihre Frau«, fügte ich gelassen hinzu. »Damit habe ich doch recht?«
    Sein linkes Augenlid zuckte nervös.
    »Ja, ja«, sagte er ungeduldig. »Selbstverständlich!«
    »Sie sind ziemlich gereizt heute morgen.«
    »Wundert Sie das? In meiner Situation würde es Ihnen nicht anders ergehen!«
    »Wir wissen jetzt, daß Flinch in dem Lincoln gelegen hat«, sagte ich. »Welche Erklärung haben Sie dafür? Was kann den oder die Täter veranlaßt haben, den Toten ausgerechnet in den Wagen Ihrer Frau zu packen?«
    »Ich weiß es nicht, verdammt noch mal!«
    »Denken Sie darüber nach.«
    »Das habe ich bereits getan. Mir ist dazu nichts eingefallen, außer…« Er unterbrach sich und schwieg.
    »Außer?« fragte ich sanft.'
    Er winkte ab. »Geben Sie sich keine Mühe. Ich kann mich dazu nicht äußern. Ich weiß nichts! Was nützen Ihnen Kombinationen? Natürlich habe ich einen Verdacht. Sie werden sich denken können, gegen wen er sich richtet. Sie werden sich aber auch denken können, weshalb ich ihn nicht ausspreche. Das kann ich mir einfach nicht leisten.«
    »Sie schulden Ruffio Geld, und er hat Ihnen die Daumenschrauben angesetzt«, stellte ich fest. »Sie sind wie die Maus, die den Angriff der Schlange erwartet. Sie denken nicht ans Weglaufen, sie liefern sich dem scheinbar Unvermeidlichen aus, ohne etwas zu unternehmen.«
    »Soll ich etwa türmen? Er würde mich überall aufspüren! Außerdem habe ich das Geschäft. Lester und ich haben Jahre gebraucht, um es aufzubauen. Soll ich es in Stich lassen? Ich habe nicht die Kraft, noch einmal von vorn zu beginnen!«
    »Ruffio dürften Ihre Schulden wie gerufen kommen«, sagte ich. »Jetzt wird er den Einfluß auf Sie und Ihr Geschäft gewinnen, den er seit langem anstrebt.«
    »Das hat er nie versucht«, behauptete McGrown. »Ich wäre froh, wenn ich ihn in meiner jetzigen Lage als stillen Teilhaber akzeptieren könnte — aber er will nicht!«
    »Machen Sie mir doch nichts vor!«
    »Ich sage die Wahrheit.«
    »Ruffio kontrolliert das gesamte Wettgeschäft. Drei von fünf Buchmachern sind ihm verpflichtet. Warum sollte er ausgerechnet in Ihrem Falle darauf verzichten, diese Kontrolle weiter auszubauen?« —McGrown zuckte die Schultern. Er trug zu seinem weißen, verknitterten Baumwollhemd ein Paar Anzughosen mit dünnen, roten Hosenträgern. Der Kragen stand am Hals offen. »Mein Laden ist nicht

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