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0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

Titel: 0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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Flucht mit dem Wagen versucht hatte, mich ins Jenseits abzuschieben.
    Der Sattel glitt von seiner Schulter und polterte dumpf zu Boden.
    »Hallo, Charlie«, sagte ich lächelnd. »Störe ich Sie bei der Arbeit?«
    Er antwortete nicht. Er starrte mich bloß an. Ich merkte, wie es hinter seiner Stirn fieberhaft arbeitete. Denken und Überlegen war gewiß nicht seine Spezialität, das bewies schon der fast schmerzhaft anmutende Zug, der sich in seine Mundwinkel eingenistet hatte.
    Diesmal traf mich der Angriff nicht überraschend. Er ging mit den Fäusten auf mich los.
    Er war nicht ganz so groß wie der Bursche, der mich am Portal empfangen hatte, aber er hatte ähnlich kompakte Muskeln und war ziemlich schnell auf den Beinen.
    Ich dachte an den Hieb, den er mir mit dem Schlagring verpaßt hatte. Ich dachte auch an seinen Versuch, mich mit dem Lincoln zu überrollen. Diese Erinnerungen gaben meinem Kampfgeist beträchtlichen Aufwind. Im übrigen hatte ich mich bei seinem Kollegen warm geboxt.
    Ich war topfit.
    Ich zeigte ihm so ungefähr alles, was meine Trickkiste enthielt. Noch ehe ich es geschafft hatte, ihn mit dem gesamten Reservoir vertraut zu machen, war er am Boden.
    Der Kampf hatte genau zwei Minuten und vierundzwanzig Sekunden gedauert. Ich konnte mit dem Ergebnis zufrieden sein, aber ich wußte, daß es zu früh war, Triumphgefühle aufkommen zu lassen. Ich bückte mich und griff in das Jackett meines gefallenen Gegners. Er hatte eine Brieftasche bei sich, und ich fand, was ich suchte: einen Paß und einen Führerschein, die auf den Namen Gregor Redskin lauteten. Ich steckte die Papiere ein und marschierte auf das Herrenhaus los.
    Ganz in der Nähe begann ein Hund zu bellen. Ich schaute mich um. Niemand war zu sehen. Ich ging weiter, ohne daß jemand den Versuch unternahm, mich aufzuhalten.
    An die Rückseite des Gebäudes schloß sich ein Garten an; er war erstaunlich gut gepflegt und hätte einem Haus am New Yorker Riverside Drive alle Ehre machen können.
    Mich interessierte im Augenblick freilich nicht die botanische Umgebung, ich konzentrierte mich ganz auf die beiden Menschen, die sich auf der überdachten Terrasse im Arm hielten und küßten.
    Der Mann hielt die Frau umklammert, als wollte er sie nie wieder loslassen. Einen Moment lang hatte ich das Gefühl, daß sie die leidenschaftliche Umarmung duldete und sogar erwiderte — aber dann sah ich, daß sie sich verzweifelt wehrte. Sie hatte nur nicht die Kraft, die eiserne Umklammerung zu sprengen.
    Ich war mit einigen Schritten auf der Terrasse.
    Unter mir knackte ein Dielenbrett.
    Der Mann ließ die Frau los. Ich sah jetzt, daß es Ted Ruffio war. Wütend und verblüfft zugleich starrte er mich an.
    Die Frau drehte sich um. Sie war leichenblaß, und ihr Lippenstift war verschmiert.
    »Mrs. McGrown!« sagte ich erstaunt.
    ***
    Sie strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Es sah so aus, als wollte sie etwas sagen, aber dann gab sie sich plötzlich einen Ruck und stürmte in das Haus.
    Ruffio zog aus der Brusttasche seines mitternachtblauen Lighweight-Anzugs ein blütenweißes Ziertuch und tupfte sich die Lippen ab. »Darf ich fragen, was Sie hier wollen?« erkundigte er sich mit einer Stimme, die deutlich verriet, wie schwer es ihm fiel, sich zu beherrschen.
    Ich lächelte. »Nur eine Kleinigkeit. Ich möchte Sie um eine Gefälligkeit bitten.«
    »Nämlich?«
    »Ich muß einen Anruf tätigen. Darf ich Ihr Telefon benutzen?«
    »Ich bin hier nicht zu Hause.«
    »Ich weiß — aber Sie wissen doch sicherlich, wo der Apparat steht?«
    Er wies mit dem Daumen über die Schulter. »Im Salon.«
    Die Terrassentüren waren geschlossen. Ich öffnete sie und betrat den Raum. Er war im Stil eines englischen Jagdhauses eingerichtet, sehr geschmackvoll und gemütlich. Und sehr, sehr teuer.
    Ich hörte das leise Summen der Klimaanlage. Es war angenehm kühl. Ich trat an das Telefon und nahm den Hörer ab. Dann wählte ich die Nummer meines Offices.
    Phil meldete sich. »Hallo, alter Freund«, sagte ich. »Es gibt Arbeit für dich. Ich bin hier auf dem Howland-Gestüt in Jersey, unweit von Tenafly, die genaue Anschrift findest du im Telefonbuch. Hast du was zum Schreiben bei der Hand? Gut, dann notiere! Ich benötige zwei Haftbefehle. Der eine muß auf den Namen Gregor Redskin, R-e-d-s-k-i-n, ausgestellt werden, der andere ist für den tüchtigen Ted Ruffio bestimmt. Verstanden? Sobald du die Papierchen zwischen den Fingern hast, kreuzt du hier auf, okay? Ich

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