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0433 - Herrin der Ghouls

0433 - Herrin der Ghouls

Titel: 0433 - Herrin der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Stillstand kam, nicht weiter bewegt worden. Also hat er sich an Ort und Stelle in Nichts aufgelöst.«
    »Und Fountain hat es vielleicht von der Straße aus gesehen, und um einen lästigen amtlichen Zeugen zu erledigen, hat sich das braune Monster in seinen Wagen versetzt.«
    Nicole hatte sich schon weiter umgeschaut.
    »Ich glaube, hier ist noch etwas mehr passiert. Dieses von der Straße Abkommen… diese magnetische Anziehungskraft von Gräben auf schnelle Autos… das erinnert mich doch an gestern abend, chéri. Ich möchte wetten, daß es die Rothaarige war, die hier in der Wiese gelandet ist.«
    Zamorra hob die Brauen. »Das ist eine ziemlich gewagte Vermutung, nicht wahr?«
    »Die ist dann nicht mehr gewagt, wenn du dir jene Fußspur anschaust, die von der Straße her kommt. Fast von der Stelle, wo du am Feldweg geparkt hast…«
    Jetzt sah auch Zamorra den dunklen Strich durch das Gras, der ihm bisher nicht aufgefallen war, weil er hauptsächlich auf die Autospur geachtet hatte. Tatsächlich war jemand von der Straße her zu Fuß hierher gekommen. Die Richtung, in der die Grashalme niedergedrückt waren, bewies es eindeutig, daß nicht etwa der Fahrer des Unfallwagens zur Straße zurückgekehrt war.
    »Du meinst also, daß Yalasa hier von der Straße abgekommen sein könnte…«
    »… nach bewährtem Muster…«, warf Nicole sarkastisch ein.
    »… und Rogier es sah, stoppte und hinging?«
    Nicole nickte. »Bleibt in dem Fall nur zu klären, wo sein Wagen ist. Wahrscheinlich ist er mit entfernt worden, um möglichst keine Spuren zu hinterlassen. Himmel, wenn ich bloß einen Sinn hinter alldem sehen könnte.«
    Zamorra hakte sein Amulett los. »Wir werden nachschauen, was passiert ist. Vielleicht finden wir jetzt auch heraus, wohin dieses Verschwinden führt. Weltentore sind jedenfalls nicht im Spiel, das steht fest.«
    »Du hast heute schon zweimal die Zeitschau durchgeführt, nicht?« erkundigte Nicole sich. Als Zamorra nickte, nahm sie ihm das Amulett aus der Hand.
    »Dann übernehme ich das jetzt mal«, sagte sie, »und du sparst deine Kraft. Währenddessen solltest du aber auf unsere Umgebung achten. Vielleicht taucht wieder eine Überraschung für uns auf. Wir sollten auf alles vorbereitet sein.«
    Zamorra nickte. Nicole hatte recht. Besser einmal zu vorsichtig und mißtrauisch, als einmal zu tot…
    Sie gingen zu der Stelle, an der die Fußgängerspur ihren Anfang nahm. Dort begann Nicole, das Amulett entsprechend zu aktivieren, um in der Zeit rückwärts zu gehen. Es waren ja höchstens eineinhalb Stunden bisher vergangen…
    ***
    Rogier deNoe schritt neben der Rothaarigen durch den Palast, der so prunkvoll eingerichtet war, wie er nie ein Schloß gesehen hatte. Gold, Silber und Diamanten glitzerten überall an Bilderrahmen, Türgriffen, Fenstern, Lampen, Einrichtungsgegenständen. Hochflorige Teppiche dämpften jeden Schritt. Seidentapeten bedeckten die Wände, und die Decken von Korridoren und Zimmern waren mit edlem Holz vertäfelt.
    Und neben Rogier ging die schönste Frau der Welt…
    Daß er anderswo noch eine Freundin hatte, die er liebte, fiel ihm nicht ein. Er war hier, nur das zählte. Er wollte Yalasa berühren, aber mit einer geschickten Körperdrehung entzog sie sich ihm.
    »Nicht jetzt, Rogier… später. Ich habe erst noch etwas zu erledigen. Zwischendurch kannst du dich erholen und erfrischen. Es wird nicht lange dauern, dann bin ich wieder bei dir…«
    Sie öffnete die Tür in eine Art Gästezimmer. Ihm kam es eher wie ein großer Saal vor. Allein das prachtvolle Baldachinbett war so groß wie anderswo komplette Schlafzimmer. Auf dieser Spielwiese mit Yalasa zu toben, mußte ein unvergleichlicher Hochgenuß sein. Ein mit warmen Wasser gefülltes Becken befand sich in der Nähe des Bettes, und an einer Wandseite eine Bühne, auf der wohl Musiker oder Tänzer für zusätzliche Stimmung sorgen konnten, wenn es gewünscht wurde. Gegenüber gewährte ein Panoramafenster, das die gesamte Wandfläche einnahm, den Ausblick über einen großen, paradiesischen Garten mit tropischen Bäumen und einer Vielzahl von farbenprächtigen Blumen. Vögel schwirrten munter zwischen den Pflanzen herum.
    »Bis gleich«, raunte Yalasa ihm zu und verabschiedete sich mit einem Kuß, der sein Verlangen nach ihr noch weiter steigerte. Und abermals sah er in ihre schwarzen Augen, und abermals hatte er sekundenlang den Eindruck, diese Augen flimmern zu sehen, aber dann war der Eindruck wieder verwischt.
    Yalasa

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