Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0433 - Herrin der Ghouls

0433 - Herrin der Ghouls

Titel: 0433 - Herrin der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
in ihrem kleinen goldenen Tanga und den Brustschalen huschte aus dem Saal. Rogier blieb allein zurück. Aber sie hatte ihm ja versprochen, daß es nicht lange dauern würde.
    Was vorher gewesen war, wußte er nicht mehr.
    ***
    »Hunger«, krächzte der Langsame. »Hunger! Die Beute - gib sie uns!«
    Yalasa schüttelte den Kopf.
    »Nicht mehr lange, und ihr werdet Beute in Hülle und Fülle bekommen«, sagte sie. »Geduldet euch noch ein wenig.«
    Der zweite Wächter schüttelte langsam und unter unsäglichen Anstrengungen den länglichen Schädel.
    »Nicht mehr warten. Fressen.«
    »Ihr wartet!« fauchte Yalasa ihn an. »Habe ich nicht immer gut für euch gesorgt?«
    Die beiden nickten langsam. Der Mangel an Nahrung verlangsamte ihre Reaktionen. Sie waren am schlimmsten dran, denn sie mußten immer noch hier ausharren, wo es keine Nahrung mehr für sie gab. Diese Welt war tot. Und auch der letzte tote organische Körper war längst verzehrt worden. Der Tod verdrängte Yalasa und ihre Leichenfresser. Sie hatten sich eine andere Welt suchen müssen.
    Die Erde.
    Dort gab es Wesen in Hülle und Fülle. Jede Menge Beute für die braunhäutigen Ghouls. Aber es gab dort auch diese Gefahr, die Professor Zamorra hieß und noch unabschätzbar groß war! Gefahr, mit deren so raschem Auftauchen niemand gerechnet hatte, weder die Monstren mit den langen Zähnen noch Yalasa selbst! Bevor diese Gefahr nicht beseitigt war, konnten ihre Diener nicht in Ruhe auf jener Welt existieren.
    Normale Ordnungswächter wie jener Polizist, der Zamorra zu Hilfe gekommen war - sie konnten nichts ausrichten. Nur wer die Magie beherrschte, war dazu in der Lage. Deshalb brauchten die Ghouls nur vor Magiern vorsichtig zu sein.
    Und deshalb sollten sie jetzt warten, bis die Gefahr durch diesen Magier Zamorra und seine Begleiterin beseitigt war! Es war nur noch eine Frage von wenigen Stunden, und so lange konnten sie doch noch durchhalten!
    Aber Yalasa hatte selbst nie Hunger gespürt und deshalb nie begriffen, zu welchen verzweifelten Reaktionen er Wesen treiben konnte.
    Die Braunhäutigen waren ihr treu ergeben - aber es gab eine Grenze. Und Yalasa hatte sie überschritten, als sie deNoe in ihre Festung brachte und den Dienern verbot, sich an ihm zu vergreifen.
    »Ihr wartet!« hatte sie befohlen. Und nun verließ sie das, was einmal ein Palast gewesen war, um die Falle zu schließen, die sie Zamorra gestellt hatte.
    Wenn sie ihn und die Menschen überhaupt richtig einschätzte, mußte er sich in ihre Hand begeben…
    Und in die ihrer Diener, von denen nicht alle so geschwächt und langsam waren wie die beiden Palastwächter, die als letzte noch in dieser toten Welt ausharrten, bis auch sie die Erlaubnis bekamen, zur Erde überzuwechseln.
    Yalasa ging, um Zamorra ihr Ultimatum zu stellen.
    ***
    Während Zamorra die Umgebung überwachte und feststellte, daß der Autoverkehr allmählich nachließ, aber niemand sich für sie beide interessierte, warf Nicole einen Blick in die Vergangenheit.
    Ihre Vermutungen bestätigten sich. Sie sah den roten Mazda, und sie sah auch Rogier, der anhielt, ausstieg und über den Graben sprang. Sie ging ihm nach, und dann sah sie ihn und Yalasa am Renault Alpine.
    Die Rothaarige nötigte ihn einzusteigen. Er tat es.
    Und Augenblicke später verschwand der Wagen einfach im Nichts.
    Nicole bemühte sich, die Szene einzufrieren. Sie umrundete den Wagen im Moment des Verschwindens, betrachtete ihn aus allen ihr möglichen Richtungen und Perspektiven. Aber sie konnte nichts erkennen. Nichts, was darauf hindeutete, auf welche Weise der Renault verschwunden war.
    Sie löste sich von dem Wagen und ging, den Zeitpunkt auf die Sekunde festhaltend, wieder zurück zur Straße. Dort sah sie den roten Mazda. Er war immer noch vorhanden, aber als Nicole das Amulett ein paar Sekunden weiter in Richtung Gegenwart »rutschen« ließ, verschwand der Wagen ebenso wie der Renault.
    Sie lief zum Brandfleck im Graben. Und sie sah, wie Fountains Peugeot genau in diesem Augenblick zu einem Feuerball wurde.
    Es stimmte also alles.
    Nur half es ihnen nicht weiter. Sie wußten jetzt, daß Rogier praktisch entführt worden war, aber nicht wohin.
    Nicole löste ihre Konzentration wieder. Sie gab Zamorra das Amulett zurück und setzte sich an die Grabenböschung. Sie fühlte sich matt. Das mochte teilweise an der Hitze liegen, aber auch an der Zeitschau. Ihre eigenen Reserven waren nicht ganz so groß wie die Zamorras, und obgleich sie nur kurze Zeit

Weitere Kostenlose Bücher